16. September 2017: 35 km Wanderung im Rahmen der integrativen Sportveranstaltung
„Aktiv durch das Ruppiner Seenland“.
Jahr für Jahr eine variierte Strecke durch den Laufpark Stechlin mit Wanderleiter Wolfgang Pagel, Wandersportverein Rotation Berlin: www.roofensee-wanderung.de
2017 ab Dannenwalde (Rad-Wander-Kirche), zunächst durch ein ehemaliges, militärisches Sperrgebiet der Sowjetarmee (Sonderlager für chemische Munition). Einst erstreckte es sich bis Fürstenberg.
Um den Kleinen Wentowsee durch ein sumpfiges Gebiet; eine kleine Brücke führt über das Pölzer Fließ, weiter vorbei am Polzowkanal und Polzower Wachthaus.
Die Reh-Berge (höchster Punkt 60 m) lassen wir weitgehend unbemerkt hinter uns.
Unbemerkt auch die Besonderheiten eines sich spreizenden Hindernisses: Den Baum hat der Biber über den Weg gefällt. In der Krone sind seine “Schnitte” zu sehen. Er hat sich hier einzelne Äste/Zweige nach der Fällung geholt. Aber diese „Kleinigkeit“ hat erst ein geschultes Auge für uns auf dem Foto entdeckt; die Aufmerksamkeit der Wanderer ist eingeschränkter.
Für die auch immer informative Live-Begleitung Danke an Dr. Mario Schrumpf vom Naturpark Stechlin-Ruppiner Land, Landesamt für Umwelt, Abt. Grossschutzgebiete und Regionalentwicklung, Menz.
Auf kurzem Weg vorbei am Tiergarten Zernikow mit Rot- und Damwild bis zur Gutsanlage (die bekannten Zernikower Maulbeerbäume stehen nicht an diesem Weg). Hinter dem Gut über eine sonnige Höhe (Feld mit Feuersteinen übersät!) nach Menz zum Naturparkhaus.
Ein Abstecher mit Balanceakt zum Roofensee. Armleuchteralgen als Bioindikatoren für ein nährstoffarmes, klares Gewässer bedecken den Boden noch in mehreren Metern Tiefe. Ihre Tiefenausbreitung wird durch das Licht begrenzt, es leuchtet von unten wieder gen Himmel.
Die Theodor-Fontane-Schule als Ziel der integrativen Sportveranstaltung für Menschen mit und ohne Handicap „Aktiv durch das Ruppiner Seenland“; mit Radrennen und Rollstuhlrennen, für Läufer, Walker, Wanderer und mit Medaillenehrung plus leckere Verköstigung, selbstgebackene Kuchen und Verlosung. Man kennt sich oder lernt sich kennen.
Mit sportlich flottem Schritt geht es danach noch 20 km bis Neuglobsow, an der Ostseite vom Großen Stechlin vorbei – trotz des glasklaren Wassers in diesem Jahr ohne schwimmende Rotations-Wanderer, dafür Begeisterung über schlängelndes Getier.
An der verlandenden Zunge des Stechlin biegt der Weg ab zu den Glietzenseen und weiter zum nicht mehr ganz so klaren Menow-See mit Rastplatz, um endlich am Röblinsee entlang nach Bahnhof Fürstenberg zu kommen.
Das Regal für Reise- und Urlaubslektüre am Bahnhof Fürstenberg als großer Trost für SEV (Schienenersatzverkehr):
Sieben Bände Karl May aus einer ungekürzten Ausgabe gefischt. Der Sachse hat Humor und verarscht: das ist schwer erträglich für regeltreue Preußen. Doch im Vergleich zu modernen Entgleisungen diverser Art ist Karl May höchst ergötzlich. Ein grinsendes Lachen zerrt beim Lesen jeder Zeile an den Mundwinkeln. Die Oberlausitz war seit dem 19. Jahrhundert bis in die zwanziger Jahre ein „Nest“ für Trivialliteratur, da gedeiht jemand wie Karl May.
Die Ich-Heldin à la Karl May: Eine Echse wand sich mir hoch aufgerichtet entgegen und blickte mir kalt in die Augen. Die meisten der Anwesenden schrien vor Entsetzen auf. Ich hatte aber gesehen, dass ihr Schwanz bereits einmal verletzt worden und nur als Stumpf nachgewachsen war.