21. Januar 2018 von Melchow nach Finowfurt
Eine 20 km Winterwanderung mit dem Wandersportverein Rotation Berlin und Eckhard Knauer
Melchow – Buxpfuhl,, Nordseite und namenloser Pfuhl, Südseite – Wehrmühl-Berg – Finow: Ostseite, Westseite, Ostseite – Stein-Berge – ehemalige Hubertus-Mühle – ehemalige Bahntrasse – Dammweg – Schleuse Schöpfurt – Finowfurt
Unvorbereitet und etwas gehetzt in der Fülle der Tage zum Bahnhof Lichtenberg. Aber Wanderungen mit Eckhard Knauer sind ein Erlebnis, auf das nicht nur ich ungern verzichte: wir treffen uns überraschend in lang nicht gesehener Zusammensetzung. Wohlfühlatmosphäre von Anbeginn.
Westlich von der Bahnstrecke Melchow – Eberswalde wird selten gewandert, in der Regel am Nonnenfließ. Zweimal war ich bisher Richtung Großer Samithsee, von dort rückwärts und an undurchdringlichen Feuchtgebieten vorbei laviert nach Biesenthal bzw. Richtung NO durch trockneren Wald, unerfreulich lang(-weilig) gezerrt bis Eberswalde.
Keine Ahnung wie heut gelaufen wird. Zunächst strikt Richtung Westen, gar nicht erst in den hügeligen Wald, der als ehemaliges Militärgelände sowieso nicht jenseits der Wege betreten werden darf. Wobei für Wildwanderer nie genug Schilder stehen, um nicht irgendwann doch hinein zu geraten. Diesmal also nicht.
Stellenweise hat der Schnee überzuckert. Der Winter ist so erholsam wie keine andere Jahreszeit.
Erster Halt an einem Wasserlauf, schnurgerade durch Weideland gestochen, sumpfig umgeben. Steil geht es am Hang hoch zum ersten Frühstück. Unter einer Eiche die erste Wanderleiche – keine Sorge: global erfahren, findet die sich zur Rückfahrt im Bus wieder.
Bald danach noch einmal ein oder DAS Flüsschen, diesmal gewunden. Wie heißt es?
Alter Schwede!!! Da hätte ich fast das Thema der Wanderung verfehlt:
Die Finow abwärts
Eine Beschreibung der Finow gibt es bei Wikipedia. Für Normalo existiert die Finow in ihrem Ursprungsgebiet als namenloses Fließ zwischen anderen und als Strecke zur Mündung in die Oder als Finowkanal. Der Ortsname Finowfurt hätte mich auf die Idee bringen können, dass noch heute etwas anderes als pures Menschenwerk zu finden sein könnte.
Natürlich sind alle bis auf meine Wenigkeit informiert. Aber jetzt ist es für den letzten Dummdill zu merken: es geht dicht am Ufer eines sich schlängelnden Flüsschens entlang, manchmal in kleinem Bogen allzu sumpfiges Gebiet umgehend. Einen Wanderweg bekommen wir nicht zu – und ich die Fotofunktion des Handys nicht mehr vom Gesicht: DAS möchte ich doch festhalten!!!
An einem mäandernden Flüsschen über 10 km entlang, dafür fehlen schnell die Worte. Die Bilder füllen den Speicher und das Auge trinkt sich satt. Die sportliche Gruppe entschwindet leider und gefährlich schnellen Schrittes. Dann muss ein Adlerauge irgendwo in der Ferne kurz noch einmal einen Rucksack zwischen den Bäumen erspähen und: mit Hasenbeinen quer hinterher. Selbst zu wandern, hätte ich mir diese Strecke nicht zugetraut, nicht einmal nun zum Nachwandern.
Den lt. Wiki sehr gut ausgebauten Radweg (Treidelweg) haben wir nicht unter die Füße bekommen. Eine Sommertour dürfte unsere Wanderung auch nicht sein – wahrscheinlich liegt dann der Fluss versteckt hinter Schilf und Grün.
In Finowfurt bei raren Busverbindungen notgedrungen der „Spieß-Burger“: lustige, nette Bedienung, kalter Kaffee und Burger – genau so wie sich deutsch kochende Menschen original amerikanisches Essen vorstellen. Allerdings gewichtig tuendes Ambiente mit Marilyn und Burroughs (sollten die beiden Burger gegessen haben???) und als unterhaltsam technisches Rätsel die Beheizung im Umbau dieser ehemaligen Schleckerfiliale… nur deswegen aber bitte nicht noch einmal!
Die Vorschaubilder sind mit Mausklick in einem neuen Fenster in voller Schönheit zu sehen!