Die Venus von Augustusburg und andere liebestrunkene Wurzelwesen
Ergänzend zur Wanderung des WSV Rotation Berlin am 3. März 2018 im sächsischen Vorerzgebirge
Das Schloss Augustusburg besitzt mit seinem Venussaal eine im deutschsprachigen Raum einzigartige Wandmalerei des Hofmalers Heinrich Göding aus dem 16. Jahrhundert, die thematisch an die Tannhäusersage anknüpft. Nun sahen wir zwar weder den Venussaal, noch kamen wir am Hörselberg vorbei – der liegt nahe der Wartburg, aber unweigerlich lenkt Venus mein Waage-Gemüt auch hier auf die Fährte.
Ich muss nicht erst in die Nähe des Zauberberges kommen, um liebliche Szenen zu sehen, die von Reizen sind, wie ich sie in der Menschenwelt so fein niemals erwarte: Nach heidnischer Weise schlingen sich Wurzelwesen in- und umeinander, zu denen ich mich gern gesellt hätte unter der warmen Frühlingssonne. Doch schon ist die Wandergruppe meinem Blick entschwunden. Ich habe den Ort zu verlassen, gelobe aber augenblicklich zurückzukehren, um ewig zu umschlingen und umschlungen zu bleiben, sollte ich den Anschluss nicht wieder finden.
Ovid grüßt Sachsen, wo nicht nur süße Kuchen und Desserts locken, sondern sogar die Natur mit Genuss aus dem Vollen zu schöpfen weiß.
Tja. Nur ich bin einfach zu schnell für eine Verwandlung.
→ Rund um die Krone des Erzgebirges oder “Frühlingserwachen im Sternmühlental”,
das Wanderwochenende mit W. Pagel und dem WSV Rotation Berlin
→ Das Ende der Eiszeit, Exkurs zu diesem Wanderwochenende