28. April 2018, mit Bob und einem Team von EarnYourBacon 27 km nicht nur auf dem Turmwanderweg Bad Freienwalde
Vier Türme mitten im Brandenburger Bergwald
Zwölf Kilometer lang ist die offizielle Turm-Wanderung. Internet und netter Tourismus-Point vor der Stadtkirche informieren genau. Von irgendwann hab ich die Turm-Diplom-Stempel bereits in der Tasche und sitze gern bei dominanten Hunden und Rucksäcken sowie flottem Wandertempo – für ein 100-Kilometer-wollen-wir-Team eine ganz kleine Trainingswanderung…
Also ohne die überall verbreiteten Beschreibungen einige Höhepunkte der Bergwald-Strecke:
Von Höhepunkt zu Höhepunkt – mit geschätzten 500 Höhenmetern insgesamt – anfangs vor allem Treppen über Treppen: einatmen… tief ausatmen… einatmen. Es sind nicht nur die Hunde, die schnaufen und tröstlich auch nicht nur ich.
Bergwandern: mehr als 19 km, vielleicht mit Gepäck und ohne Turm-Zwangspausen – da ginge es für mich ohne Training langsamer hoch (runter problemlos, egal: mit dem Testwandern → Forststeig Sächsische Schweiz wird es wohl nichts, also bleibt es flach für mich).
Der letzte Höhepunkt: die Carlsburg mit Türmen aus Eis und Sahne. In diesem Team bin ich richtig.
Die Bahn
Bergwandern könnte viel öfter auf den Berliner Wanderplänen stehen, wenn da nicht die Bahn wäre…
Früh genug kann man gar nicht aus dem Haus, um den öffentlichen Verkehr zu bewältigen. In Bernau kippen einige Fahrradfahrer wieder aus dem Zug, sonst gingen die Türen der NEB Richtung Eberswalde nicht zu. Wer es nicht glaubt: Peter Bott (WSV Rotation Berlin, Alleinwanderer auf anderen Wegen) ist Zeuge. Danke für die Kaffee-Erholungspause!
Was aber bringen Zugausfälle, abgespeckte Fahrpläne an den Wochenenden und eingleisige Strecken (seit 1866 – und es war einmal verzweigt) über Wartezeiten und Überfüllung hinaus?
Erlebnisse der besonderen Art! Die allgemein unbeliebten Gleisüberquerungen getoppt vom neuen Wanderweg am Fuße der Berge im Odertal: schienenstolprig, aber naturnah zwischen zwei Gräben und moorigem Gelände geht es kurz und gerade wie Bahn und ätzende Bundesstraße 167 in Richtung Bad Freienwalde.
Der pfeifende Zug hat uns nicht überrollt, sondern erst auf regulärem Wiesenweg überholt. Schlag 18 Uhr stehe ich auf dem Bahnhof und etwa 21 Uhr am Alex. Angeblich prächtige Verbindung – die Fahrzeit dürfte der des 19. Jahrhunderts entsprechen.
Nicht zu vergessen brachten zwei schnelle Griffe an der Bahnstrecke heute einen köstlichen Wiesenlabkrautspinat!
Ach ja: einige wollten heute „sauber machen“, einige wurden schon gestern sauber. Ich blinzle brillenlos in meine Wohnung und genieße immer noch den gestrigen Tag.
*→ Schwarzblauer Ölkäfer, wird auch Violetter Ölkäfer oder Maiwurm genannt.
Besonderheit: komplizierte Hypermetamorphose, von Solitärbienen abhängig, daher bereits selten!