Nur rund ein Drittel der Rhön ist mit Wald bedeckt, das ist weit weniger als in anderen Mittelgebirgen.
Das Bergwaldprojekt trägt durch Entnahme der Lupinenstaude zum Schutz der bunten Wiesenmatten und zum Erhalt der überlieferten, kleinteiligen Landschaftsstruktur der “Langen Rhön” bei. Notwendig ist der Arbeitseinsatz über drei bis fünf Jahre. Nach sieben Jahren stirbt die Pflanze. Aber jede Staude entwickelt eben auch ca. 2.000 Samenkapseln, die sich im Umkreis von 3 – 4 Metern ausstreuen…
In der Rhön wurde die Lupine im Rahmen von Industriealisierung, Fremdenverkehrs- und Landwirtschaftsförderung nach 1933 durch den Reichsarbeitsdienst als Untersaat in Fichten-Aufforstungen (auch die sind hier nicht heimisch, sondern in Thüringen!) eingeführt. Das Großvorhaben gehörte zu den Aufbauplänen für Notstandsgebiete, denn die Stickstoff liebende Pflanze hat bodenverbessernde Eigenschaften, die rasch “fette” Wiesen entstehen lassen. Lupine verdirbt allerdings das Heu und nur Schafe können unentbitterte Lupinen vertragen.
Für genaue Informationen zu dieser → Pflanze und → zur Geschichte verweise ich alle Rhön-Interessierten auf das detailreiche Online-Lexikon www.rhoen.info/lexikon/.
Gerissen, gezupft, gemäht, geschleppt, zu Haufen und Reihen geschichtet, haben wir die prachtvolle, vitale Pflanze von morgens 8 bis abends 17 Uhr. Direkt gewandert sind wir in dieser Zeit nicht. Warum also hier im Wander-Blog? Ohne Frage dürften wir täglich etliche Kilometer mit “Lupinengepäck” im Biosphärenreservat geschafft haben!