In der Rhön blüht es blau, so blau…

BERGWALDPROJEKT

17.6. – 23.6.2018 in der Bayrischen Rhön

Das <strong>BERGWALD</strong>PROJEKT, Kulturlandschaft Bayrische Rhön
Kulturlandschaft Bayrische Rhön

Nur rund ein Drittel der Rhön ist mit Wald bedeckt, das ist weit weniger als in anderen Mittelgebirgen.
Das Bergwaldprojekt trägt durch Entnahme der Lupinenstaude zum Schutz der bunten Wiesenmatten und zum Erhalt der überlieferten, kleinteiligen Landschaftsstruktur der “Langen Rhön” bei. Notwendig ist der Arbeitseinsatz über drei bis fünf Jahre. Nach sieben Jahren stirbt die Pflanze. Aber jede Staude entwickelt eben auch ca. 2.000 Samenkapseln, die sich im Umkreis von 3 – 4 Metern ausstreuen…

Ursprünglich stammt die Lupine aus Nordwestamerika und ist erst im 19. Jahrhundert nach Europa gelangt.
Die Lupine ist erst im 19. Jahrhundert aus Nordwestamerika nach Europa gelangt.
Die Lupine droht die einheimische Vegetation zu vernichten.
Die oft schon flächendeckende, blaue Lupine begeistert die Touristen, droht aber die ganz seltene, einheimische Natur gänzlich zu vernichten.

In der Rhön wurde die Lupine im Rahmen von Industriealisierung, Fremdenverkehrs- und Landwirtschaftsförderung nach 1933 durch den Reichsarbeitsdienst als Untersaat in Fichten-Aufforstungen (auch die sind hier nicht heimisch, sondern in Thüringen!) eingeführt. Das Großvorhaben gehörte zu den Aufbauplänen für Notstandsgebiete, denn die Stickstoff liebende Pflanze hat bodenverbessernde Eigenschaften, die rasch “fette” Wiesen entstehen lassen. Lupine verdirbt allerdings das Heu und nur Schafe können unentbitterte Lupinen vertragen.
Für genaue Informationen zu dieser → Pflanze und → zur Geschichte verweise ich alle Rhön-Interessierten auf das detailreiche Online-Lexikon www.rhoen.info/lexikon/.

In der "Langen Rhön" wurde die Lupine durch den Reichsarbeitsdienst eingeführt und als Untersaat in Fichten-Aufforstungen verwendet, um ihre bodenverbessernden Eigenschaften zu nutzen.
Spontan-Pose für die Daheimgebliebenen: das kollektive Gedächtnis lässt grüßen… (RAD Werbeplakat. Quelle: http://www.calvin.edu/academic/cas/gpa/posters/rad.jpg + a bissel Text geklaut von TAZ/Antifa)
Mit Mäh-Aktionen und per Hand werden die Lupinen noch vor dem Samenwurf entfernt, um die offene Wiesenlandschaft der Langen Rhön zu erhalten.
Mit Mäh-Aktionen werden die Lupinen noch vor dem Samenwurf auf größeren Flächen entfernt.
Fast Gartenarbeit, wären nicht die Flächen riesig und die halsbrecherischen Steinriegel stark verwachsen
Fast Gartenarbeit, wären nicht die Flächen riesig, die halsbrecherischen Steinriegel verwachsen und Samenschoten plus Staude als Masse von beträchtlichem Gewicht
Die starken Krautmassen müssen stehen bleiben - in diesem jahr haben die frühreifen Samenstände und Blüten den Vorrang
Das Kraut muss in diesem Jahr zwischen den Steinriegeln und in seinen “Nestern” stehen bleiben.  Die frühreifen Samenstände und Blüten haben absoluten Vorrang. Sicheln und Häulein bleiben im Auto. Kraftvolle Handarbeit ist gefordert.
Freigeschnitten beeindruckt vor allem der Türkenbund mit oft reichen Blütenständen
Freigeschnitten beeindruckt vor allem die Türkenbundlilie mit oft reichen Blütenständen
Bergflockenblume
Bergflockenblume. Berg-Mähwiesen und Trockenrasen sind besonders artenreich und natürlich voller Insekten.
Schlangenknöterich
Schlangenknöterich – mit Dank für täglich blumige Vorführungen der Projektleiterin,  Naturschutz- und Landschaftsgärtnerin Katja 🙂
Großer Wiesenknopf
Großer Wiesenknopf, Wirtspflanze für den Wiesenknopf-Ameisenbläuling, *lohnender Link unten – falls Katjas Schilderung doch einmal vergessen wird!!!
Im Kampf gegen die Lupinen: Safari durch die Rhön
Jeden Morgen die Lupinen-Safari auf die Bergwiesen der “Langen Rhön”
Am Ende leuchten die Wiesen als Flecken mit unterschiedlichem Gelb und hellem Grün in der Ferne
Das bedeutende Wiesenbrütergebiet in der bayerischen Rhön kann erst ab Ende Juni bearbeitet werden. In der Ferne der Thüringer Wald; die gemähten Wiesen leuchten in der Sonne malerisch als geometrisches Fleckenmuster in unterschiedlichsten Gelb- und Grüntönen
Der Wetterumbruch kommt rasant und heftig
Weiße, unruhige Wolken flattern hier ständig am Himmel. Der Wetterumbruch kommt rasant und heftig mit peitschendem Wind
Was nun? Weiter - ohne Pause...
Was nun? Weiter, immer weiter – wir entscheiden: ohne Pause…
Im Sonnenschein sah das anders aus...
Im Sonnenschein sah der Mittag anders aus…

Gerissen, gezupft, gemäht, geschleppt, zu Haufen und Reihen geschichtet, haben wir die prachtvolle, vitale Pflanze von morgens 8 bis abends 17 Uhr.  Direkt gewandert sind wir in dieser Zeit nicht. Warum also hier im Wander-Blog? Ohne Frage dürften wir täglich etliche Kilometer mit “Lupinengepäck” im Biosphärenreservat geschafft haben!

Hab's gefunden unter Wikipedia: Zwitscherschrecke oder Zwitscherheupferd
Wikipedia weiß es, Klick vergrößert: Zwitscherschrecke oder Zwitscherheupferd

* Der Wiesenknopf und der Wiesenknopf-Ameisenbläuling – eine seltene Fortpflanzung und Symbiose

Nach der Arbeit sieht es so aus → im BERGWALDPROJEKT in Hillenberg
→ HIER ein Kurzbericht von der Exkursion ins “Schwarze Moor”

→ Wandern von der Langen Rhön nach Tann
→ Fortsetzung von Tann nach Vacha
→ Heimwärts-Exkurs Vacha – Eisenach – Berlin, Regiobus nach Eisenach und Flixbus bis Berlin

 

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