Erstaunlich wohin die Wege mit etwas Neugier führen können: direkt vom Bahnhof aus nach rechts abgebogen, um den mächtigen Wald über der Gubener Straße und am Hang des Buschmühlenweges zu entdecken. Auf Schildern und Karten grün animierend. Die Einheimischen wissen: “früher ging das”. Vom Kiliansberg, nah neben einem Pikobello-Parkplatz, schlängelt sich noch ein mülliger Trampelpfad hinter der Unesco-Projekt-Schule vorbei in die Gubener. Meine Skepsis diversen Aktionen und Demos gegenüber bestätigt sich. Auch in Frankfurt sind ja “Fridays for Future” und Klassenzimmer-Projekte gegen Müll ein Thema.
Am Klenksberg entlang stehe ich nach ca. 500 Metern des eingezäunten und vermüllten Hangwaldes vor verschlossenem Tor. Ab und zu kaum mehr auszumachen einstige Wege den Berg hinauf/hinab – vielleicht Fortsetzungen der Verbindungsgassen Gubener zur Lindenstraße.
Wie lebt es sich so am Waldrand? Ich denke an Initiativen wie → Naturerfahrungsräume.
Am Buschmühlenweg buddelt ein Kind im Straßendreck, dreht sich beim Klick meines Fotophones um. Der Dialog:
“Warum fotografierst du unser Haus?”
“Weil ich Dein riesiges, buntes Plastikspielhaus sehe und dich hier im Straßendreck.”
“Ich hab keinen Sandkasten.”
“Sehe ich, alles nur Pflaster fürs Auto.”
“Ja, ich weiß.”
“Wenn du groß bist, solltest du das anders machen – mit Erde und Blumen.”
“Ja.”
Das neu gebaute Haus hab ich im Foto natürlich geschnitten. Ist schon mit Worten traurig genug. Wirkliche, nicht manipulierte Macht von Kindern erscheint doch sehr zweifelhaft.
Um mein Thema Frankfurt (Oder) abzuschließen: Neuberesinchen hat so viel sinnlos unbebaute Fläche, dass sich die in Wohnungs-Not geratenen Berliner Verantwortlichen (nicht deren eigene Not, die der Bevölkerung) zu einer Kooperation entschließen sollten: eine erneuerte Fußgängerbrücke über die Gleise, 1 Stunde Fahrzeit mit der Bahn, das toppt etliche innerstädtische Berliner Anfahrtswege. Frankfurt hat lebenswerte Potentiale.
→ Mühlental
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