30. Januar 2020. Spaziergänge gegen die Ansiedlung von Tesla im Bereich Trinkwasserschutzgebiet Erkner, Fangschleuse/Grünheide, seit Anfang Januar virtuell: fb, NABU Fürstenwalde, rbb24, ein Kommentar, 2 Blog-Posts + konkret: private Ansprachen, Waldspaziergang mit der Bürgerinitiative.
Alle nahen und fernen Mitmenschen sind inzwischen informiert und in der Mehrzahl zukunftsorientiert.
Ich werde nicht länger AfD-konform und ewig gestrig verhindernd hinterher hinken.
Für meinen Enkel hoffe ich auf “Nuke Mars” mit Startrampe Fangschleuse. So konkret hat es Elon Musk allerdings noch nicht geäußert.
Aber seine Vorstellung kann gegoogelt werden: schwache radioaktive Kernfusions-Explosionen über der Mars-Atmosphäre könnten diesen in einen lebensfreundlichen Planeten verwandeln.
Nach mir der Mars. Bis dahin Virtual Reality. Ohnehin langweilen die grau-braun-grabgrünen Fotos und sich immer ähnelnde Wanderberichte.
Fangschleuse passé.
Unwiederbringlich sind
Wasser, unversiegelter Boden,
Flächen ohne Lichtverschmutzung.
19. Januar 2020, ca. 10 km Solo von Erkner nach Bahnhof Fangschleuse; 2 km gemeinsam mit Teilnehmern vom Waldspaziergang gegen Tesla, die Giga-Fabrik im Bereich Wasserschutzgebiet und Nähe NSG Löcknitztal.
Waldspaziergang gegen Tesla
Fangschleuse/Grünheide schimmert vom Löcknitztalweg aus kaum durch die Bäume. Mit zu viel berechneter Zeit wandere ich von Erkner aus an der Nordseite – ein fataler Fehler. Oder auch nicht: meine kritische Sicht auf die Zersiedelung unserer Landschaft braucht ab und zu Nahrung. Meistens nicht nur eins, nein zwei bis drei Autos seitlich der Häuser geparkt. Noch keine Teslas. Mir klingelt eine tagesaktuelle, regierungsnahe Radiomeldung in den Ohren: Zukunft für Häuslebauer. Immer gern gesehen: Haus und Arbeit= Bauen, Stress, kaum Platz für weiter reichende Gedanken.
Erstaunlich: 1989 wurde in einem Grünheider Ortsteil die Bürgerbewegung Neues Forum gegründet. Eine vage Erinnerung die regionalen “Fridays for Future”? Samstags auf dem Markt Grünheide, sonntags 11h zum “Waldspaziergang gegen Tesla” am Bahnhof Fangschleuse. Ganz konkret, entsprechend komplizierter, anspruchsvoller. Ich selbst wollte es gut sein lassen mit → Giga, nein danke.
Kaum gewandert, unterwandert
Doch nach Lesen dieses Textes hat mich der tiefste, apokalyptische Kulturpessimismus gepackt:
“In den Augen vieler Rechtsradikaler sind die unter anderem mit der Globalisierung einhergehenden Modernisierungs- und Liberalisierungsprozesse Zeichen und Beschleuniger eines gesellschaftlichen Niederganges.” zitiert → “(Nicht Mehr) Warten auf den “Tag X”. Ziele und Gefahrenpotenzial des Rechtsterrorismus”, Bundeszentrale für politische Bildung vom 29.11.2019, Lizenz CC BY-NC-ND 3.0 DE, Autor “Matthias Quent”.
Die lokale Presse ganz d’accord: Felix Mühlberg, Abgeordneter der Piraten im Kreistag, hält die Proteste gegen Tesla für »zum Teil von der AfD unterwandert«.
Mein Wanderwahn, mein Naturverständnis, mein Einsatz im “Bergwaldprojekt”: senil deutsch-sentimental, fehlender Pioniergeist, zu kurz gedacht und schlimmer?
Wer steckt hinter → www.finanzen.net? DORT ist zu lesen (und wie ich sie einst verstanden hatte, den ursprünglichen Piraten-Vorstellungen ähnelnd):
“Wenn VR (Virtuelle Realität) kurz vor der Massenakzeptanz steht, ist es möglicherweise nicht die klügste Idee, auf das autonome Auto zu setzen – egal ob auf Elektrofahrzeuge oder solarbetriebene Fahrzeuge”.
Es brauch keine hoch bezahlte Untersuchung, um festzustellen: VR hat bereits diese Akzeptanz erreicht. Wobei ich nicht an ein neues Smartphone, sondern nach dem Braunkohleausstieg an Möglichkeiten von E-Learning und Forschung denke. Richtig: für die Weiten von Brandenburg scheint das Utopie. Also stellen wir unsere Kinder für eine Tesla-Zukunft als Fähnchenschwinger auf. Laufen tun sie eh nicht mehr gern. Für Umweltbewusstsein und Klimaschutz:
ZackZack!
Auf Brandenburger Sand wächst sowieso nix. Nun wirklich mit der Gier von Zukurzgekommenen, Natur=Kulturverächtern, Pessimisten, Politkarrieristen: Ansiedlungen, Arbeit, Wachstum. JETZT GLEICH SOFORT. Inbetriebnahme der Tesla-Anlage: Juli 2021. 08.01.2020 Brandenburger Landtag stimmt Kaufvertrag zu. Planung so gut wie rückwärts: → Umweltverträglichkeitsprüfung Tesla Gigafabrik in Brandenburg, öffentlich ausgelegt vom 06.01. bis 05.02.2020.
Manno, so wär der BER jetzt auch schon fertig!
Alle, die ihr gern wandert:
die “Bürgerinitiative gegen Gigafactory Grünheide” bittet um Unterstützung.
Jeden Samstag und Sonntag!
Dieser Blogpost stellt ausschließlich MEINE Meinung dar und ist nicht mit der BIGG (→ fb und demnächst als Webseite) abgestimmt. Geht selbst und bildet euch eure Meinung!
Nachtrag 25.1.2020, Radionachricht:
Die Bürgerinitiative verzichtet auf weitere Protestaktionen, um nicht von der AfD vereinnahmt zu werden.
Was für ein Monster geht um in Deutschland – und wir alle verkriechen uns.