BERGWALDPROJEKT vom 15. – 21.Oktober 2017 in der Sächsischen Schweiz
Die Autos vom Bergwaldprojekt müssen bereits am Sonntag wieder für den nächsten Einsatz bereit stehen. Alle Werkzeuge, Kanister, alle Küchenutensilien sind dafür ausgeklügelt passgerecht zu verpacken und zu laden. Die Hütte ist zu räumen und zu säubern. Das eigene Gepäck ist mehr anstelle weniger geworden (Pech gehabt und doch wieder hilfsbereites Glück von verschiedenen Seiten)…
Den Rückweg ab Grenzbaude nach Bad Schandau würde ich aber zeitlich zum Zug nicht schaffen.
Also eine Fahrt mit dem Auto bis Dresden. Von den Berghöhen der Blick ins Elbtal. Aus dem Nebel ragen nur einzelne Bergkuppen. Im Auto Musik. Traumhaft entspannend, melancholisch mit Blick in den goldenen Oktober, inszeniert wie ein Kinofilm. Zum Heulen schön. Ich denke an eine Fahrt (auch etwas Schweiz dabei) mit der Musik der Krönungsmesse, an Autofahrten oder Nächte in Ateliers. Erinnerungen, die ohne Musik wie weggewischt wären.
In Dresden dann eine “Wanderung”, trotz des schweren Rucksacks eher ein Spaziergang, durch den Großen Garten. Anfangs einsam, erstaunlich leise.
Der Blick auf die Bäume und auf den Boden ist bereits selbstverständlich prüfend. Schon in einem Vorgarten in Strehlen, kurz vor Staudengärtnerei Jentsch und Bahntunnel (dahinter die Paluccaschule) entdecke ich einen Holunder in die typische Form von Kopfweiden geschnitten. Das ist ungewöhnlich.
Im Großen Garten wachsen vor allem Eichen. Eichelhäher gieren nach ihrem Futter. Eichhörnchen spitzen die Ohren und verschwinden keckernd auf den Bäumen.
Die Krähen streichen über die Wiesen. Es ist Herbst, aber noch überwiegt hier mit weniger Buchen das Grün. Auf manchen Wiesen sind die bunten Blätter auch einfach nur geharkt – ein Parkangestellter veschwindet gerade im Gebüsch – mit Rechen, nicht mit Gebläse.
Die Wege winden sich. Langsam komme ich im Jogging- Hochzeits- und Gartenalltag an. Im Nu sind 10 km gelaufen. Überall Park-Natur, die sogar in ungepflegten Ecken noch schön ist – mit der Bebauung hinter dem Stadion und je näher hin zum Hauptbahnhof desto mehr gruselt unsere menschengemachte Schäbigkeit.
21. Oktober 2017, nach einer Woche ohne Strom und ohne Handy
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