Datum: 18.4.2017
Sächsische Schweiz, Dürre Biela
Hochwasser gibt es inzwischen häufig in sonst fast versickerten Bächen. Vor allem Jungtiere sind den plötzlich reißenden Wassermassen schutzlos ausgeliefert. Die Natur ist erbarmungslos.
Oder sind es Reste von einem Luderplatz? Irgendwo las ich auch einmal von einem besonderen Jagdbrauch für einen der Rehläufe. Manche geben ihn ihrem Hund als Belohnung. Präparierte Rehläufe werden gern als Messergriffe verwendet. Es erinnert mich an Skalpieren und das Tragen entsprechender Amulette. Der Mensch ist auch nur ein Tier, aber er braucht immer Beweise und Rückversicherung. Ein Krokodil frißt die Schwiegermutter und damit hat es sich.
Locus terribilis
Jenseits der Idylle
Gefunden auf der Wanderung vom Wolletzsee nach Angermünde. Etwa zwei Stunden früher, kurz nach Sturm und Graupel, begegneten mir Hundehalter mit zwei unangeleinten, großen Hunden. Eine gefühlt unangenehme Begegnung, obwohl doch die Uckermärker freundlich offen sind. Dann das. Kein Kehlbiss, ein glatter, frischer Riss. Kleine, frische Fellstückchen am Biss in das Bein.
Alles frisch.
Kommt wohl vor. Auch ohne Wölfe.
Die Straße
14.4.2017, Nähe Ostrov, Sächsische Schweiz (Tschechien)
Der Dachs, hierzulande unser größter Vertreter der Marderfamilie, unterliegt dem Jagdrecht: sinnlos, denn er wird nicht verwertet. Von „schädlich“ kann nicht die Rede sein, er lebt eher vegetarisch, sowie von Würmern, Schnecken, Mäusen und Insekten.
Die scheuen, dämmerungsaktiven Tiere sind selten zu beobachten. Ein einziges Mal hatte ich auf einer meiner Solo-Wanderungen am zeitigen Morgen im Frühjahr Glück, mitten auf einer strukturreichen Wiese am Wald bei Briesen. Da die Jungen etwa im März zur Welt kommen, nehme ich an, der notwendige Mehrbedarf an Futter hatte den Dachs aus seinem Bau getrieben.
In Mittelgebirgslagen ist seine Populationsdichte am höchsten. In der Sächsischen Schweiz lag der Kadaver des massigen Tieres denn auch morgens an der Straße: …der Mensch, das unberechenbare Raubtier ohne echte Klauen, ohne Fänge, oft genug ohne echte Zähne – aber mit rasendem, blendendem Untersatz…
Ergänzung vom 25.11.2017 nach einer Inforadio-Kultursendung mit Werbung für Rasurkultur im ersten deutschen Markenstore in Berlin. Clean und ästhetisch designt in den Hackeschen Höfen ansässig.
Das Vergessen als Überlebensnotwendigkeit: Natürlich kennt jeder Mann und jede zumindest ältere Frau die Dachshaar-Rasierpinsel!!! Aus dunkelgrauem Dachshaar (Pure Badger) und (weniger bekannt) aus Silberspitzen-Dachshaar, letztere mit allen möglichen Edelgriffen zu einem Preis bis etwa 200 Euro.
Das Blut an der Welt der kleinen Dinge (plus Video mit Jugendschutzhinweis!)… Malpinsel sind auch so eine Sache. Es wird behauptet, die Haare kämen aus speziellen Zuchten in China. Inwiefern wäre gerade DAS tröstlich????
…sich in Einsamkeit vegraben wie ein schlauer Dachs oder Fuchs…