Wenn das Wandern schief geht, wenn ich nur genießend unterwegs bin, dann gilt das Augenmerk allem was da kreucht und fleucht, der “kleinen Welt am Wegesrand”*.
Kleine Tiere, also Insekten, Spinnen, Fliegen, Schmetterlinge müssten immer zu finden sein. So denkt der Mensch. Aber sie verstecken sich und fliehen ganz ähnlich wie die großen. Auch gehört zu solcher Fotojagd eigentlich mehr als ein Smartphone. Na ja… in Zeiten der schwindenden Artenvielfalt reicht mir das Entdecken als solches. Ab und zu. Und daher wird dieser Beitrag erst mit der Zeit wachsen. Bunt durcheinander.
4. Juni 2020, an der Dahme vor Freidorf.
Als geschlechtsreife, adulte Tiere sitzen diese Großlibellen an fließenden Gewässern scheinbar träge, aber in Lauerstellung nach Weibchen. Und nicht allzu weit voneinander entfernt. Wer weiß, was es auch bei Libellen für Kämpfe geben mag. Die ebenfalls hier fliegende Blauflügel-Prachtlibelle jedenfalls wirkt ziemlich konkurrenzgestresst, bis sie sich irgendwo als schmales Blatt niederlässt.
Die femalen Keiljungfern kommen nur zur Paarung und Eiablage ans Gewässer und sind entsprechend selten zu beobachten. Sie sind gänzlich gelb gemustert im Gegensatz zu den bis auf die gelben, letzten Segmente graugrün gefärbten Männchen. Auffällig die auseinanderstehenden Augen, denn die sitzen bei Libellen gewöhnlich ganz dicht aneinander.
Feldgrille
Gryllus campestris, female
4. Juni 2020, zwischen Oderin und Freidorf auf dem Abzweig nach Briesen, direkt auf der breiten Radstraße krabbelnd. Fast geschafft bis zum Kiefernwald. Von irgendwoher von den Windböen getrieben? Ziemlich gefährlich diese Strecke. Ich versuche rettend zu schieben. Die Feldgrille hebt den Hinterleib, hebt die Flügel an – angeblich kann sie aber nicht fliegen. Die lange Legeröhre – also ein Weibchen – wirkt wie ein Stachel: ich bin zu feige, das kleine Tier anzufassen.
Auf den Dahmewiesen jenseits der Landstraße wird gemäht. Ein Milan kreist über dem Traktor, ein einsamer Storch stakst hinter der Maschine.
Die Grillen sind bereits knapp geworden in deutschen Landen und die Störche ebenfalls.
7. Juni 2020, 2x während einer Choriner Bergwanderung
Haselmaus? Oder was Geschecktes aus der Zoohandlung? Doch, FAST hätt ich einmal lebendige Haselmäuse aus der Nähe beobachten dürfen… Zählen aber zu Bilchen und nicht zu Mäusen. Daher der kuschlig wirkende Tod? Zusätzlich irritierend die weißen Flecken. Noch meine Zahnpasta auf der Linse? Auf der Nase gaaanz kleine, lebendige Tiere!
Tod ist offensichtlich immer anders. Schwierig zu sagen, welcher schöner war. Oder eine Charakterfrage? Eine Waldspitzmaus: steif gestreckt. Das weiß ich (aus der Literatur): die schmecken nicht, werden daher verschmäht. Irgendwer scheint das schon beim ersten Griff an den Hals gemerkt zu haben.
2020, Pfingsten, das liebliche Fest war gekommen, es grünten und blühten Feld und Wald…
Solo zu zweit, zwischen arktisch und wüstenheiß.
1.Tag, ca. 15 km
Obersdorf – Campingpark Großer Klobichsee – Rundweg Klobichsee
Als Backpacker bleiben wir an diesen drei Pfingsttagen Sonderlinge neben einigen eine-Nacht-Radzeltlern mit Wiedersehensgarantie. Normalo hat Auto.
Kleine Zelte dürfen einsam sein.Panorama Großer Klobichsee
Auf kleinem Trail
Schönheitennoch höchst staksig und wacklig auf seine vier Beene
Landschaft um Münchehofe
“Hike Your Own Hike”. Muss er berühmt und fern sein, der Wanderweg?
Labkraut, Kornblume und KlatschmohnAbendsonne auf den TrockenrasenhängenWellige Hochflächen so weit der Blick reichtEinstiges Ackerland oder Weide wie seit Urzeiten, nur die Kuhlen völlig ausgetrocknetSpuren im Sand
Warum deutsche Volkslieder, vor allem die sehnsüchtigen, chancenlos vergessen sind: es muss draußen Abend werden dürfen.
Alte Mühle und Drei Eichen
Düsterteich an der alten MühleWas für eine Erinnerung an meine Bergwaldprojekte…
2.Tag, ca. 35 km
Pfingstsonntagmorgen: irgendwie arktischMorgengymnastik oder doch eher Mücke hinterm Ohr, zumindest geht es heute schon auf drei BeinenLangsam wird der graue Himmel sogar blau
Eichendorfer Mühle mit Gartentraum
Gesünder als Maskenpflicht ist hier allesKein Ort in der märkischen Schweiz ohne KneippDie Lust zum Mundraub wird nicht bedient. Einige Minzeblättchen vervollkommnen Käsescheiben und würzen Wasser.
NSG Stobbertal – Grenzeiche – Pritzhagener Mühle
Im Stobbertal. Die Sonne beginnt bereits zu brennenGrenzeiche oder auch “Warteeiche” an der Pritzhagener Mühle mit der Aussicht auf KAFFEEEE, lechz, lechz
Großer Tornowsee
Das Nordufer Großer Tornowsee hat der Biber fest im Griff.
Am südlichen Ufer die Erinnerung an “alles im Fluss” und “rechtssicher”.
“Wenn Brandenburg zur Wüste wird, liegt es nicht an…”, und nicht an… und nicht an…
Buckow, die Perle im Naturpark Märkische Schweiz, mit Buckowsee und Schermützelsee, mit falscher Bratwurst, Eis und Wasser. Immerhin. Fast lebensrettend. Auch mit Erinnerung.
2x Buckow: 2000 und 2020
Über Bohlen und Brücken zur Wurzelfichte
…am wild romantischen Sophienfließ
Drachenkehle – Wolfsschlucht
Wolfsschlucht von obenWolfsschlucht von unten
Finkenherd – Güntherquelle – Am Spitzen Berg zum Alten Schulsteig, soweit der ohne Kühe existiert.
Kleinod Großer Barschpfuhl
erreichbar mit Wegweiser 50 oder 100 Meter. Einfach probieren. Mehrere Fichtenfällungen, die wohl zusätzlich abschrecken: sichtlich dringende Maßnahme zur Rettung des → Naturdenkmals (FND).
Von weit her bereits leuchten die Wollgrasflöckchen im Wind.Trockenes Torfmoos auf schwingendem BodenÜberall am Beginn der Blütezeit, flächenhaft Drachenwurz, ein Rhizom
Der Zustand des kleinen Moores: zum Heulen. Wasser, es fehlt Wasser. Heut morgen noch wünschten wir einen trockenen Tag. Diese verdammten Menschenwünsche. Schon aus der Güntherquelle kam “Kein Trinkwasser”.
Blau vor Kälte. Großer Klobichsee, Pfingstsonntag abends
3.Tag, ca. 15 km
Blau in Schattenhitze
Kleiner Klobichsee – Am Krummen Pfuhl nach Waldsieversdorf über die Schienen der pfeifenden Buckower Kleinbahn – John-Heartfield-Steig
John-Heartfield-Sommerhaus macht Pfingstmontag.** Dann aber bittschön auch keine Corona-Ausfallgelder!Großer Däbersee. Siehe da, es geht auch naturnah “privat”, ohne Schloss und Riegel, ohne Speerspitzenzaun
Kleiner Däbersee und Papillensee – Märchenwiesen – Pfedekoppeln am Galgenberghof – Müncheberg
Heimwärts zwischen Großem und Kleinem Däbersee.Es sollte stracks und gepäcksportlich werden, dann aber unerwartete Märchenlandschaften Richtung Müncheberg
Ein perfekter Abschluss insgesamt auf reichlich unbekannten Pfaden. Ein Reiher fliegt vom Baum, später mit gefülltem Kehlsack. Vor wenigen Tagen der räudige Storch von Obersdorf auf der → Runde NSG Klobichseen. Die Kleinstgewässer sind im rasanten Schwinden. Nein, die Welt ist nicht wie immer und Corona nicht einmal mehr ein Vogelschiss im Ganzen gesehen.
27. Mai 2020, Coronazeit. 15 abwechslungsreiche Kilometer mit nun offiziell genehmigter „Kleingruppe“ des Wandersportvereins Rotation Berlin, Leitung Eckhard Knauer: eine Runde Märkische Schweiz ab Bahnhof Müncheberg, über Dahmsdorf – Köter-Berge – NSG Klobichsee – Großer Klobichsee, Nordseite – Schulzen-See – Münchehofer Chaussee – Obersdorf mit Vordersee, Storchennest und Kirche bis Bahnhof Obersdorf
Teil 2: Solo spezial. Berliner Heimweg
Zu Beginn ganz dörflich
Im NSG Klobichsee ganz urig
Alles rund auf dem Rundweg
Nahblick : Weitblick
Ab Großer Klobichsee alles überraschend
Vor allem: Campingplatz geöffnet auch für Zelte! Mit sämtlichen sanitären Einrichtungen!
Mit himmelblauem, ziemlich frischem Wasser…
…mit Unterwasser-Blüten in Wasserwald,
…mit summenden, sammelnden schwarzen Punkten im ziemlich trockenen Wald…
Mittagspause so gut wie mitten im Schulzen-See. Später Unkenrufe in seitlichen Kleingewässern, die entsprechend Karte einst eine Verbindung zum See gehabt haben dürften. Das Sanierungsschild allerdings gehört in direkte Ortslage Obersdorf.
21. – 23. Mai 2020. Zweieinhalb Tage auf den schönsten Zufallswegen – daher Verzicht auf genaue Ortsangaben. Mit Lust auf Aben(d)teuer grob geplant von Fürstenwalde aus in die Region Märkisch Oderland.
Tag 1, ca. 20 km
Pferde, Hunde…
und das Froschkonzert hörbar
Schleifen gehen, historischen Stacheldraht durchkriechen, moorige Gebiete umgehen, Himmelfahrtsausflügler auf den guten Radwegen meiden…
Die Biber
Irgendwo am Fluss unsere Minizelte möglichst unsichtbar parken. Da: ein Biber. Er bleibt. Erstaunlich. Plötzlich: eine Schar hellfelliger Biberkinder schwimmen unter der Baumwurzel hervor. Sehen aus wie eben geschlüpft. Ein einmaliges Erlebnis, nur unsere nächtliche Bleibe: adé…
Kuckucksland
Cuculus canorus nervt mit ununterbrochenem Rufen von frühmorgens bis abends. Um dem Weibchen den Freiraum an fremden Nestern zu verschaffen? Anders ist sein kreisrundes Fliegen von Baum zu Baum nicht denkbar.
Unerwartet vom Waldsaum her: der Kuckuck gejagt von einem Pirol, leuchtend gelb wie die Wasserlilie. Kuckuck und Pirol: beide geschützt. Tja.
Nacht 1 mit Zelten im Test
Himmelfahrt mit Auto auf die Spreewiesen. Breite Spuren. Corona ist vergessen. Wir können uns glücklich schätzen, dass sich die Mehrzahl noch an “Bleib zu Haus” hält. Ein Traumplätzchen zum Testen:
Eureka Solitaire. Mein Gott: dieses von vorn Hineinkriechen… Sitzen unmöglich, noch unmöglicher als in meinem Gelert Solo. Die Sterne sind am Abend wirklich perfekt zu sehen. Ansonsten hat man die A-Karte. Hopphopp wird das in Wetternot nicht funzen.
Oder Trek Santiago, ohne Gestänge auch mit Trekkingstöcken aufzustellen. Probeersatz mit gesuchten Stöcken: nicht überall zu finden, schnell plus stabil schon gar nicht.
Packmaß, Gewicht und Preis relativ gleich. Beide Zelte nur mit viel Abspannen für Starkregen und Wind geeignet. Ob überhaupt, kann erst einmal nicht getestet werden. In den letzten Sonnenstrahlen: alles paletti
Tag 2, ca. 32 km
Der exquisite Ausnahme-Morgenkaffee
Wer tief aus dem Walde kommt, wird nicht von rotweißem Sperrband gewarnt. Die Frage nach zwei kleinen Kaffees geschieht daher ganz naiv. Und oh Wunder: liebevoll kommt der denkbar beste Kaffee und mehr. Ein Wanderhöhepunkt, von dem ich noch zu Haus zehre mit meinem Single-Instantgebräu. Danke, danke!
Muscheln ohne Baden
Brandenburger Badeseen: hier nicht. Jeder Einstieg steckt voll spitzer Muscheln. Leckerbissen für Nutrias.
Nicht jedes Band bedeutet Corona
Mittags Städtchen. Wir sind nicht die einzigen, die diesen Friedhof vor dem Coronavirus gesichert glauben. Aber es ist eine Maßnahme gegen Rehe, die hier über den Zaun springen. Die richtigen Fragen an die richtigen Menschen stellen, ist wichtig.
Mit flatternder Sohle
So: meine Schuhe sind hin. Zwei Tage sind noch zu schaffen, ganz gleich was für wilde Hänge wir bewältigen.
Wild, wilder, am wildesten mit dem Vorhaben anhänglicher Erinnerung. Mein Dremel dreht zu Haus ins Leere. Wie haben das unsere frühen Vorfahren geschafft? Ich stochere an gegenwärtiger Zivilisation zweifelnd in meinen letzten Zähnen.
Baden ohne Muscheln
Anbaden – endlich – bevor das Aufheben von Corona-Lockdown* wieder die Viel-Sterne-Hotels füllt.
Mückenlos moorig
Weitwandern kein Problem. Trotzdem zieht sich die Suche nach einem Plätzchen für die zweite Nacht.
Einmal um alle Seen drumherum. Privat, bevölkert oder verschlossen. Auch hör- und autosichtbar bejagt.
Allerletzte, sehr späte Chance: morastig. Trotzdem nicht mehr als eine einzige Mücke, die ob ihrer Seltenheit leben darf. Ein Zelt auf Lattenrosten, eins in Gottvertrauen als Plane ohne Gestänge über dem Kahn.
Nacht 2, Tag 3 nach dem Regen
Mit Blick durch Blättersilhouetten leichtes Nachtgeniesel. Erlkönig wirft mit Zapfen.
Es plätschert. Ohne Voraussage. Einen Liter geschätzt kippe ich mir bei nächtlichem Aufstockgefummel über den Kopf. Alles egal. Schwache Blase sollte man nicht haben.
Wenn zusätzlich die Uhrzeit mit Handy-Neustart verrückt spielt, gewinnt morgens der Drang nach gemütlichem Zuhause.
Richtung digitale Anzeige oder nach Nase in gleichberechtigter Abwechslung.
Schlappe 15 km. Viel zu früh am Ziel: die Wildblume “Großer Bocksbart” schließt bereits mittags wieder ihre Blüten – davon ist noch rein gar nichts zu sehen.
Aber: sehr, sehr viel unterhaltsamer als alle Fotos es zeigen, war es!
*sag es deutsch: AUSGANGSSPERRE
Etliche Bilder mit Dank an Solo 2, Copyright in der Grafikinfo.
13. Mai 2020, 20 km mit Findefuchs E. Knauer im Spreebereich zwischen Berkenbrück, Dehmsee, Bunter Schütz, Forsthaus an der Flut, Kersdorfer Schleuse, Kersdorfer See, Mühlengraben, Langer Luchgraben, Briesen.
Brandenburger Corona-Welt wie sie gefällt
Am Wege entdeckt: vorausschauend
Über web.de gelenkt: 16. 5. 2020. Eine Studie, wonach SARS-CoV-2 auf einer medizinischen Gesichtsmaske sieben Tagen überleben kann, auf Glas zwei Tage, auf Stoff und Holz einen Tag, 24 Stunden bei Pappe, 72 Stunden bei Plastik und Edelstahl, lässt nach Angaben der WHO bisher noch keine Rückschlüsse auf die echte Lebenswelt zu. Erfahrungen mit anderen Coronaviren würden das aber nicht ausschließen. Deshalb Desinfizieren wichtig – in Kliniken, außerhalb bei Waschbecken, Toiletten, elektronischen Geräten, Handläufen von Treppen, Wänden und Böden.
Da war ich Dummbacke → eher realistisch in der Einschätzung. Nur das Haus gehört mir nicht.
Der Dehmsee an der Autobahn bei Berkenbrück
Spannend das Wagnis gleich an der Autobahnbrücke über die Fürstenwalder Spree: weiter unterhalb der Autobahn entlang, unmittelbar am Nordufer des Dehmsees.
Und wirklich, sogar ein legales Brücklein über den Graben Richtung Glieningmoor!
Versteckt im Forst
Mit Fahrrad oder per pedes mit Track: ab hier problemlos. Noch schöner geht anders.
Es gibt so viel mehr zu entdecken und zu genießen in diesem riesigen, keinesfalls eintönigen Wald- und Wassergebiet. Jetzt im Frühjahr unglaubliche Kontraste nur in Grün.
Die jungen Eichenblätter: gerade erst aufgebrochen, grüngolden leuchtend zwischen knorrigem Geäst. Auf Pfennig, Cent und auf dem Helm der Krieger eher düster.
Allzu wild empfiehlt sich nicht. Moore, Gräben, sumpfige Wiesen. Der Biber hat sich vorgearbeitet. Obwohl geschützt: sieht ringsum nicht aus als dürfe er bleiben.
Einsam das einstige Forsthaus am Bunten Schütz, ganz dicht die meliorierten Wiesen und ein alter Spreearm. Dann breit und gerade durch die Bäume: die Fürstenwalder Spree.
Kurz hinter einer Wasser-Entnahmestelle** das ehemalige “Forsthaus an der Fluth” mit dem Geraune um Stasi und RAF***.
Das Entsetzen oder die Verwunderung darüber, was es im Verborgenen, niemals Sichtbaren und so unscheinbar wirkend irgendwo immer gibt…
Höchst alltäglich zu entschlüsseln.
Das Versteck, das vielleicht nicht unerheblich für den Erhalt eines herrlichen Mischwaldes beigetragen hat, liegt jetzt zur Coronakrise brach.
Hinter den Blättern: alles fließt. Oder hier draußen: alles egal. Die Männer, denen wir unterwegs begegnen (nur Männern) handfest, mit der Leichtigkeit des Seins.
Von der Holzbrücke aus zu sehen: die Einmündung der Drahendorfer Spree in die Fürstenwalder. “Die Spree”, die ist eben ein nur mühsam gezähmter Fluss. Hach: DIE Spree. DIE sagt alles. Der, die, das…
Kersdorfer Schleuse
Glücklicher Weise ist wenigstens die Technik mathematisch berechenbar. Der Oder-Spree-Kanal und die Kersdorfer Schleuse. Lest selbst nach. Perfektion genießt ungeteilte Bewunderung. Alles machbar.
Mühlenfließ – Mühlengraben, Langer Luchgraben
Alles machbar. Nur Zukunft ist nicht berechenbar. Nicht nur Autobahnen stellen über weite Strecken hinweg nur eine jämmerliche, nicht zu Ende gedachte Leistung des menschlichen Geistes dar. Trotzallem ist inzwischen ziemlich alles theoretische Denkfabrik und die Natur der Feind.
Zunächst scheitern planmäßige Wanderer aber nur am mit Stolz und Eigennutz präsentierten “hier kommt ein Zaun”. Auf googlemaps nicht eingebaut.
Wir schaffen das, nunmehr Anfang und zugleich Ende des Weges am Kersdorfer See, links zu sehen. Nicht zu sehen: überwuchert von riesigen Seerosenblättern.
Briesen ist nah. Am Mühlengraben, der unter der Autobahnbrücke zum Mühlenfließ wird, wurde in den 30er Jahren ein ganzes Moor in die Luft gesprengt für die Autobahn.
Eine Leistung von der noch heute mit Staunen und Bewunderung berichtet wird. Irren ist menschlich.
Hinter dem Langen Luch die kleinen hellen Pünktchen, da ist die Autobahn.
Ja, ich kenn mich längst wieder aus: Erinnerung an Irrwege. Umgeben von Sumpf, gejagt von der Zeit.
Aber auch neuer Anreiz: gar nicht so weit, ziemlich parallel das → “Goldene Fließ”, meine Obsession.
**gehört zum Wasserwerk in der Kersdorfer Gemarkung. Frankfurt (Oder) wird nicht mit reinem Grundwasser versorgt, sondern mit Spreewasser, das über Pumpen, Filtrieranlagen und Sickerbecken transportiert und gereinigt wird. Ein Fakt, der in Zusammenhang mit dem Bau der Teslafabrik wieder einmal in Erinnerung gerufen wurde.
Alles hängt mit allem zusammen. Da hatte ich also erst einmal wieder → Musk und dann auch bald alles andere…
🙁
***Eine inhaltlich neutrale bzw. aktuelle Verlinkung dazu hab ich nicht gefunden.
9. Mai 2020. Berlin, Malchower Aue. Endbahnhof Alex. Fußläufig, mein Quartier.
Ich gebe mich nicht der Illusion hin, dass jemand hier mit Empathie liest. Es ist auch alles bereits verächtlich, aggressiv und besserwisserisch gesagt zu Haltungen, die meiner ähneln. Es darf sie einfach nicht geben zur Zeit der „Coronakrise“.
Im Dreieck Malchow – Pankow – Weißensee
Malchow, ehemaliger Torfstich
Richtung Malchower See und Aue, Reitverein, Golfplatz Pankow. Vor und hinter den Einfamilienhäusle seit Corona-Ausgangssperre glückliche Gartencenterstimmung. Auf den Wiesen eine bunte, nah-normale Menschenmischung. Wer hier für mehr als Naturschutz eintreten würden, sähe sich wohl im Moor versenkt. Aus dem man übrigens NORMAL angeschwärzt wieder kriechen kann.
Dorf Malchow
Ein Fotograf auf Libellenjagd. Die ersten in diesem Jahr. Meine erspähte erste Schwalbe ist keine erste. Kein Wunder in diesen Zeiten.
Malchower See
Rad fahren – ein Abstandshobby, so man hat. Migrations-Familien mit mehr als zwei Kleinkindern eher nicht. Das Wandern ist öde in dieser übersichtlichen Wegelandschaft. Ich sammle Glanz- Stanniol- und Plastikteile, aber warum ich? Es läuft, nein es lagert sich ungestört mit Blick auf diesen Dreck. Wenigstens für den → weißen Müll wäre in Stadtnähe eine Menschenhundetüte als Gesetz zu begrüßen. Hygienischer als Maskengesetze.
Paradies oder Natur?
Zurück in die Coronakrise
In Bussen und Bahnen wird die Maske etwa ab Weißer See aufgesetzt. Mit asiatischer Herkunft, ein jämmerlich schreiendes, kleines Mädchen: „Kinder brauchen keine Maske, Kinder brauchen keine Maske“. Ängstliche Migrantenblicke rundum: die Maske wird verpasst, weiter so, sogar auf der Straße.
Nee, hab mich nicht eingemischt. Mit dieser Scham steige ich aus. Rosa-Luxemburg-Demo müsste grad zu Ende sein. Der enge Durchgang am Kaufhaus Alex verstopft. Menschenmassen.
Nehme ich gern: die gestrige Ausgabe von „Demokratischer Widerstand“, Hrsg. Anselm Lenz u.a.
Lesen, wo, wann, wie sich die Verschwörungstheoretiker entlarven. Gehen oder/und Abstand halten. Freundliches Umfeld. Also: ich steh jetzt auch mal öffentlich gegen den Zwang, mich wegen Brot und Butter (in den 50er Jahren reichte die ohne Massentierhaltung) in eine 20m-Schlange von Großeinkäufern reihen zu müssen usw. usw.
Stille, trotz der vielen Menschen. Ein abgedrehter Hippie-Buddhist klingelt Glöckchen. Kurzzeitig Pfeifkonzert oder massive Freiheitsrufe. Das Trampeln rennender Polizeistaffeln. Dann: stehen und staunen. Eine kleine, lebendige Freiheitsstatue auf dem „Brunnen der Völkerfreundschaft“ – die ehrfurchtsvolle Presse weiß das, ich kenne nur „Nuttenbrosche“ von Walter Womacka, Staatskünstler der DDR. Nicht erkennbarer Text auf der Moses-Pappgesetztafel. Mehr als „Freiheit“ kann kaum draufstehen. Unschlüssige Polizei. Menschen steigen nach, schwenken die schwarz-rot-goldene Fahne, umarmen sich. Freiheit.
Das möchten wir sehen: schwarz-schwer gerüstete Polizei, die Schlechtekunst-Banausen aus dem Wasser holt. Schwimmstaffel? Nee, Hundestaffel wie einst am antifaschistischen Schutzwall. Weniger lustig. Erwartungsvolle, lange Stille über dem ganzen Platz.
In diese Stille eine einzige Stimme aus Richtung Polizeistation: „Nazis raus“. Ununterbrochen. Neben mir: „hat der nicht verstanden, warum wir hier stehen?“ Wir haben ihn im Blick. Ein „pikobello Lackäffelchen“ würde der Berliner sagen. Wenn ich schon nicht dem ganzen Polizeistaat in die Quere renne, den einsamen Rufer werde ich jetzt fragen, wenn es niemand anders tut: WO SIND SIE, die Nazis? Wer bist du stimmgeschulter Provokant? Wedelst einsam mit der „Wochenzeitung der Republik“. Zwei, drei Leute drängen ihn bereits ab. Ein kleiner Kreis, hauptsächlich Presse. Das Lackäffchen labert gekonnt mit perfekter Werbemiene ohne Atempause gegen hilflose Wut. WOHER kommt er? Soll die Presse es ausschlachten. Interessiert ganz schnell niemanden mehr.
Nazis raus. Man soll sich nicht irren: die ersten Nazis waren nicht die brutalen Überfallkommandos. Zu Haus: Inforadio – 18 Uhr gar nix. Im Netz: nur Attila Hildmann, Star-Vegankoch mit „wüsten Coronaposts“ und live vor dem Reichstag. Klingt selbst gelesen echt betroffen. Tut nicht so: aus dem Bundestag sind wir es gewöhnt!
Später im Radio: Extremisten nutzen es aus. Google-Verweis auf Twitter (David Donschen, anderes finde ich nicht) zum “der Rufer”: Hendrik Sodenkamp #Demokratischer Widerstand. Mitherausgeber der Lenz-Zeitung, der friedliche Widerstand vom Rosa-Luxemburg-Platz. Die Latte der Kommentare einhellig: aggressive Demonstranten, Nazis. „Sieht man an den Visagen“ usw.
Die Guten. Die Kulturmenschen, die können auch anders vom Sofa aus, mit dem Gläschen Wein – geht schon, geht schon mit 2 Zeilen Twittern.
Die, die auf den Balkonen schlecht bezahlte „Alltagshelden“ beklatschen, während (nicht ihre) Eltern in unterversorgten Altersheimen sterben.***
Die, die Videos und Ballett drehen auf ihrem Wohnungsparkett und sich mit Service von Starköchen beliefern lassen oder wenigstens vom Soli-Bauernhof.
Die, die in ihren Zweitwiesenwaldunterkünften die neue Widerstandskunst und -Kultur kreieren. Regulär und solidarisch.
Sag mir wo du stehst. Es kann sich alles wiederholen. Einfach nur etwas anders. Wir schützen Leben. Global. Mit Angela Merkel, mit Gregor Gysi, mit Minister*innen für Kultur und welchen für Gesundheit und mit allem. Mit dem Rüstungsgeschäft sowieso.
Gab es diesen Wahn, dieses Trauma einer solchen Art von Globalisierung nicht schon ähnlich einmal?
Alle Kranken und möglicher Weise Krankheitserregende weg. Und dann ENDLICH: gesundes Volk grenzenlos.
Die Presse kann das: für mich Bewegtes zur Erinnerung, für andere zur Ergänzung.
Bei mir fehlt Ton. Das normal Laute hab ich nicht empfunden: Alex eben. Oder geschnitten? Hat lange genug gedauert, bis es zu finden war.
Ja: irritierend die Gelassenheit der Polizei. Immer ganz plötzlich: brutal durch die Menge.
Zur Durchsetzung von Maßnahmen. Befehl ist Befehl.
GEHORSAM SEIN.
3. und 5. Mai 2020, jeweils ca. 15 km im NSG Mahnigsee-Dahmetal. Vorgespurt von Eckhard Knauer (WSV Rotation Berlin), mehr oder weniger gefolgt in “doppeltem Solo”.
Der Kessel von Halbe
Zwischen Halbe und Märkisch Buchholz: Erinnerung an die Kesselschlacht vom 24. bis 28. April 1945. Vor 75 Jahren. Der 8. Mai war offizielles Ende des Zweiten Weltkrieges. Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus.
Versinken im weichen Moos. Jeder Laut wird geschluckt. Die Baumstämme wie die endlose Eintönigkeit von Massengräbern. Bis heute Bergung sterblicher Überreste. Täter und sinnlose Opfer. Youtube-Beiträge offerieren aus dem Boden gescharrte Relikte.
Das Vergessen in der Natur. Auf Google Maps erkennbar: von West nach Ost verlaufende Senken und kleine, moorige Flächen bis zum Mahnigsee.
Ein Kolk, teilweise wahrscheinlich aufgegraben und aufgeschüttet: Lockstelle für das Wild.
Das Vergessen im Alltag. Überall hier das Gewehr heben und auf Lebendiges zielen. Blut.
Später die Jagdgenossenschaftler, sammeln sich in den Dahmewiesen am anderen Ufer. Blicke durchs Autofenster über die ich nicht nachdenken will. Corona-Ausgehsperre für Normalos ohne triftigen Grund. Jagd und Angelsport ausdrücklich JA. Wandern? Alles unklar.
Naturschutzgebiet Mahnigsee-Dahmetal
Die mäandernde Dahme und der Mahnigsee schimmern nur an wenigen Stellen durch die Bäume. Die Wiesen sind Weideland. Um den Mahnigsee weitgehende Verbuschung.
Der Mahnigsee ist der Dahme zwischen Teurow und Märkisch Buchholz westlich mittig vorgelagert. Richtung Nord ein kurzer Stichpfad im ausgetrockneten Sumpfland.
Das NSG gehört zum FFH Dahmetal, europäisches Schutzgebiet nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie.
Von Märkisch Buchholz nach Oderin
Am Zusammenfluss der mäandernden Dahme mit der Dahme-Wasserstraße führt ein Holzbrücklein in die Wiesen.
Der Dahme-Umflutkanal: ein mögliches Abflussgebiet der Spree. Deutlich ist an der Landspitze das Ineinanderfließen der Wasser zu erkennen.
Das Stufen- oder Überfallwehr mit eingebauten Aalleitern – stolze Auskunft eines Anglers. Aha. Das lohnt wohl.
Die Bootsschleppe. Der Kanusport fristet ein klägliches Corona-Dasein.
Noch einmal am Dahmetal entlang, nun flussaufwärts.
Dann quer durch zum Oderiner See. In der Ferne Tropical Island.
Die Fährten des hungrigen Wolfes
Zwei Tage später alles noch einmal ohne den unsicheren Zaun-Abzweig zum Oderiner See. Die Idee: einen Bogen gleich zum Bahnhof schlagen. Neues erkunden. Die Wege verlaufen eigenwillig. Eine unendliche Straße. Wieder diese Kriegserinnerung. Doch es ist nur die ehemalige Handelsstraße Berlin – Lübben.
Böse Ahnung an der Wüstung Gasthaus “Hungriger Wolf”. Wölfe laufen unter Umständen 70 Kilometer nach einer Maus. Im Gedenkstein: Himmelsrichtungen ohne Wohin. Breit und gerade nach Überall. Asphaltiert oder Schotter, trotzdem nichtmal ein Radfahrer. Zur Sicherheit: kein Richtungswechsel mehr. Süd, Süd. Doch nicht etwa parallel zur Bahn? Die Bäume rauschen wie Straßenverkehr.
Ich setze Handy-Hilferufe ab. Aber ehe der hungrige Wolf gefunden, bin ich längst weit. Gefühlsmäßig müsste ich auf Tropical Island stoßen.
In der Ferne eine leuchtend gelbe Maschine. Die Baumstämme fliegen wie Streichhölzer. Mich zu nähern, wäre Selbstmord.
Zeit zum Nachsinnen. Faszinierend das intelligente Dinotier: wendig, problemlos steil hoch, runter, zur Seite rechts, zur Seite links, den Hals geschwenkt und in Sekunden eine Stangenkiefer gefressen. Gezielter Waldumbau mit “Ponsse” (finnischer Forstmaschinenhersteller): bewundernswert funktional. Die Kosten solcher Wunder-Maschinchen müssen sich allerdings erst einmal amortisieren.
Alles Landeswald. Wie einst der Tesla-Wald. Dessen Erlös käme auch dem Landesbetrieb Forst Brandenburg zugute. Politisch falsch spekuliert: Holz in Zeiten der Corona-Sperre ist nicht verkäuflich nach China oder Übersee. Global Sense, überall “first…”, gern im Regenwald. Weltweit für “Arbeitsplätze”, “Entwicklung”. Bei uns für den eigenen Luxusschlitten – oder was fehlt noch?
Wo bin ich nun: nördlich Aussichtsturm Wehlaberg, irgendwo ein Grenzstein zwischen Preußen und Sachsen, südlich Moor, westlich Tropical Island mit Blindgängern und Munitionsresten jenseits der Waldautobahnwege. Egal welche Richtung, alles ohne Gewähr.
Feierabend. Ich genieße Sightseeing durch einen unglaublich strukturierten Wegewald bis zur Mond-Utopie Tropical Island inmitten von Landebahnen, verlassenen Hangars, Hausruinen. Wieder der Gedanke an Teslas Gigafabrik. Metropolis. 4000 Arbeitsplätze.
Bahnhof Brand. Der Brand – so der Name des Waldgebietes hier.
Mit Versen für Berliner Kinder und andere jung Gebliebene. Ende April 2020 zu Beginn der 2. Phase Corona-Krisen-Katastrophe, ergänzt im Wonnemonat Mai. So durcheinander wie unsere Wirklichkeit während mehrerer Wochen: stay at home. Bleib zu Hause.
Ein zusammenfassender Beitrag für meinen Enkel, der später einmal wissen soll, inwieweit seine Oma zu den Verhaltensauffälligen (Gegensatz von “nicht verhaltensauffälligen Kulturmenschen” gut gemeint von M. Grütters), den Gefährder*innen des Lebens, den Verrückten mit minderbemittelter Denkleistung etc. gehört hat.
Informative Seite mit Hinweisen auf die möglichen → Übertragungswege von Corona. Fakt: ich entgehe den Viren nicht, eingesperrt in einer Stadt wie Berlin. Sogar in meinem eigenen, abgeschlossenen Raum könnten wenige, eingeschleppte Coronavirus-RNA-haltige Aerosole eine Infektionskette bilden.
Heureka! Ballistik… OMG, schon mindestens seit Aristoteles. Und wer jemals in der 1. Reihe eines Theater gegessen hat…
Aber gern: Schulstoff weitaus praktischer vermitteln und verhältnismäßige Schlüsse ziehen.
Alte deutsche Kinderreime. Seit jeher zeitgemäß variiert. April 2020. Aber wir können auch beten: das geht wieder in Kirchen.
Lustiges Fingerspiel für unsere Kleinen
Schweinchen schlachten obsolet!
Obduziere, obduziere, alle Viere, alle Viere: nicht eine Vire. Gut so. Gut so. Weiter so.
Wenn das Kind auf dem Wickeltisch liegt, beschreibt die Mutter mit dem Zeigefinger immer näher kommend Kreise vom Bauch bis zu Füßen und Händen und kitzelt, bis das Kind zu schreien anfängt. Dann gibt es die Windel.
Ochsenkopf gewählt! Garantierte Qualität in allen Varianten
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Das Mainzer Unternehmen Biontech erhält in Deutschland die Genehmigung für die klinische Prüfung eines Impfstoffes gegen Corona an gesunden Freiwilligen. In der Schweiz, in England… Tests an Menschen.
Ich protestiere gegen das Beschneiden meiner Lebenszeit mit nicht verhältnismäßigen Ausgangssperren und vorsorglich gegen Impfzwang.
Ich fordere WIEDERHOLT für unsere unterversorgten Altersheime gut bezahltes Personal, Hygiene in unseren Berliner öffentlichen Verkehrsmitteln – hah die U8…, auf Spielplätzen – bitte naturnah, in Parks, wieder flächendeckend öffentliche Reinigungen (Wäschereien), intakte und bezahlbare Hallen- und Sommerbäder…
Können und dürfen: kaufen im Haufen. Ca. 90% der deutschen Bevölkerung völlig zufrieden und dankbar.
Berliner, und vor allem prekäre Berliner ohne Garten, ohne Wohnung: soziale Teilhabe und Freiheit über die Bauboomstadt hinaus!
Ebenfalls 22. April: Tag der Erde. In Brandenburg: Sonne, Sonne, Sonne. Berlin öffnet zum 1. Mal nach COVID-19-Sperre diverse Geschäfte. Betoniert Tesla schon? Wie lange bleibt das Zeitfenster “verantwortungsvoll leben” offen? Anders als mit Läppchen.
Die ganz angepassten oder ganz prekären Menschen erfreuen sich am Grün vom Fenster aus, weniger Unverbesserliche vom Auto aus. Glückliche Freiheit genießend aus Höhe schneller Fahrräder: das aktiv, positiv denkende Wahlvolk jeglicher Coleur. Was aus keinem dieser Blickwinkel zu bemerken ist: die gerissenen Rinden der Bäume und ganz speziell für den Nahblick der menscheneigene, weggeworfene Müll. Also spart eure Kommentare, wenn ich über die Stadtgrenze hinaus wandern möchte!
26.04. Inforadio Wissenswertes mit dem absolut hoch geschätzten Thomas Prinzler. Das unbemerkte Virus. Wirtschaftlicher Niedergang : medizinische Probleme. Wer hören kann, der höre. Ein öffentlich rechtlicher Rundfunk: braucht noch Zwischentöne, damit alle ihre Maske wahren können.
Vorherige Nachrichten: Bundeskanzlerin: irgendwas mit “strategische…”. Ah – mein Gehirn aktiviert, jetzt was zum Kauf von Kampfjets zur “Nuklearen Teilhabe” Deutschlands. Nee: “…damit wir in der Maskenproduktion nicht von China abhängig werden.” Mir bleibt die Luft OHNE COVID-19 weg.
“Freiheit, ich möchte sie auch! Ja! aber…”
O spare die Worte! An dem Aber krepiert jede Gesundheit und Kraft.
Adolf Glaßbrenner 1810 – 1876
Geschicklichkeitsspiel mit Murmel. In den 90er Jahren hergestellt und im Straßenverkauf vertrieben von Gabor Kovacs, Ungarn/Deutschland. Möge es ihm gut gehn in diesen Zeiten!
30.4.2020, in Berlin gestrandet
Mein Häuschen ist nicht ganz grade,
ist das aber schade!
Mein Häuschen ist ein bissel krumm,
ist das aber dumm!
Hu! bläst die Polizei hinein,
plautz, fällt mein ganzes Häuschen ein!
Bitte nicht nur als Fingerspiel mit den Händen nutzen, NICHT die Polizei alarmieren!!!, sondern mal das Radel anhalten und dem Kind im Körbchen zeigen, was in Berlin in der Nähe von Luxusvierteln möglich ist. Ohne Frage Finanzhilfe leisten. Danke. Freiheit, die ich meine…, mehr als die Anfangszeile!
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Mutmache Rausgehn. Gegen Theater, für Theater
Zum 1. Mai 2020, meine Erinnerung an Satyagraha, Opera in Sanskrit about Mahatma Gandhi by Philip Glass. Komische Oper Berlin 2017. Mit den ersten weißen Rosen 2020 gegen “Sonderbehandlung” älterer Menschen (Prof. Kekulé, heute: “in Sicherheit bringen”) u.a.
Hanna Arendt. Kein Mensch hat das Recht zu gehorchen
NIE WIEDER!
Gegen Krieg und Flüchtlingsgründe.
Gegen politisch lancierte Horror-Szenarien.
Keine Einschränkung der Grundrechte nach Vorstellungen von Interessengruppen.
Für Meinungsfreiheit,
für Verhältnismäßigkeit in allem.
Mein Bauch, mein Körper, mein Kopf gehören mir!
8. Mai 2020.
“Wir schützen dich”, “Einschränkungen für ganz Berlin”, wenn… Die alternativlose Strategie, das Kontrollsystem einer sich für unfehlbar haltenden Polit-Machtelite, entsprechend gut gemeinte?, verbale Entgleisungen gehen munter weiter, verpackt zwischen zuallererst Bundesliga-Neustart, populistischen Empfehlungen und Lockerungen. Die Presse wundert sich nach vier Wochen totalitär einseitiger Berichterstattung, Entwertung und Verunglimpfung Andersdenkender über “Beleidigungen, Widerstandshaltungen und Angriffe”.
Am 8. Mai: Fragen zu Querdenken, Glauben, Verantwortung, Abwarten und Widerstand in der freiheitlichen, deutschen Demokratie. Geschützt vom Grundgesetz.
Alles wird gut und besser und schöner!
Verantwortung tragen. Für dich und für andere! Das wirst Du doch mal die paar Wochen aushalten. Jede Krankenschwester trägt täglich Maske. Die Natur ist unser Feind. Impfen.
Erfolgsrezept Menschheit… bis heute…! Die Arktis schmilzt = ungeheure Bodenschätze zum Greifen!
Grenzenlos mobil bis zum Mars!
Positiv denken!
Coronazeit: Berlin und Brandenburg
ergänzt mit Bild und Text vom 12. Mai 2020
12. 5. 2020. Mit Musk-Schnute zwischen Uralt-Gates-Ware. Tja, nun stecke ich fest unter allen möglichen Verschwörungshüten und Behütungen…
Gates oder Musk
Musk ohne Gates
Gates ohne Musk
Weder Musk noch Gates
Musk und Gates
Meine Reaktion auf fb-Aufforderung nur einmal etwas nachzudenken… Verständlichkeit ist an viele, zusammenhängende Informationen gebunden. Auch oder gerade beim Bloggen. Wird sich von in einigen Monaten noch jemand an “Gate’s noch?” und → die erhoffte Brandenburger Gigafabrik von Elon Musk und seine Verdammung der “faschistischen Ausgangssperre” (keine Verschwörungstheorie, sondern weltweite Nachricht der offiziellen Medien) erinnern?
24. April 2020, ca. 15 km. Eine Wanderung entsprechend der Managementplanung Natura 2000 für das → FFH-Gebiet „Seddiner Heidemoore und Düne“ – ein perfekter Wissenspool!
Rings um den Teufelsee bei Seddin
Kaum 4 Wochen hier nach meiner ersten Wanderung. Der Dünenkomplex und die Kames-Hügellandschaft: knisternd trocken. Staubtrocken. Kein Graswuchs, Moose und Flechten in vertrockenem Zustand. Schmetterlinge: bis auf wenige Zitronenfalter Fehlanzeige. Vereinzelte Hummeln wild brummend und unstet suchend, ohne Nahrungsquelle.
Ansitze auf den Kames, diesen typisch rundlichen Kuppen der Grundmoränenlandschaft. Und siehe da, das Geheimnis des neulich gemähten Waldes lüftet sich: “Wildacker. Nahrung für unser Wild. Lebensgrundlage für Insekten. Futterwiese für die Singvögel. Steigerung der Artenvielfalt. Landschaftsästhetischer Baustein … Bitte nicht betreten…”. Märchenland mit nigelnagelneuer Jagdkanzel.
Keine Frage: das Wild schadet massiv. Unmittelbar im sensiblen Bereich des Teufelsees allerdings: Angler und Spaziergänger schaden in unvorstellbar schlimmerer Weise. Ich verzichte auf Fotos. → Klopapier-Coronakrisennotstand hat es hier keinesfalls gegeben – im Gegenteil. Vielleicht eine Cholera-Ruhr-Epidemie.
Teufelsee und westlich liegendes Moor
Meine Suche nach Resten des neulich gesichteten vertrockneten Rundblättrigen Sonnentaus: umsonst. Die tiefen Wasserlöcher am Ufer: ausgetrocknet. Ich sammle Angler-Plastikreste. Die Verantwortungslosigkeit ist unverständlich.
Vorsichtig greife ich nach wuschligen Puscheln. Schleimig? Zuckend zwischen den Fingern. Hirnleistung und Ekel falsch: nichts als wunderweiche Ballen riesiger Weidenkätzchen.
Teufelsfenn
Für Zuzügler: Fenn, im niederdeutschen Raum eine morastig-sumpfige Niederung oder ein Moor.
Der Augenschein täuscht. Solch abgestorbene Birkenstämme bedeuteten für mich lange Zeit die Anzeiger für ein gesundes, nasses und vielleicht sogar noch wachsendes Moor. Nein, diese Birken wurden künstlich geringelt, also die Wasserleitung unterbrochen. Erst dadurch wurde der hohe Wasserverbrauch der jetzt absterbenden Bäume gestoppt. Trotz allem: nirgends ragt ein grünes Hälmchen aus den Bulten und die Trompetenflechte (Cladonia) ist ausgebleicht und spröde.
Oberflächlich sind die Seddiner Heidemoore jetzt im Frühjahr gut auszumachen. Schon aus der Ferne heben sich die lindgrün leuchtenden Birken von den umgebenden Kiefernwäldern ab. Die Wasser gefüllten Kolke glitzern als silberne Streifen.
Seddiner Heidemoore dazwischen
Nicht mehr zu retten. In früheren Zeiten gezogene Gräben, Verfüllungen. Überwachsen.
Versteckt am Ende eines endenden Weges eine der Senken, die Verbindungsglied der wie Perlen aneinander gereihten Seenkette der Seddiner Heidemoore sind.
Dasenfenn
Neben dem Teufelsfenn gehört das Dasenfenn ebenfalls zu den längst selten gewordenen Mooren mit (einst?) guter Qualität der Vegetation. Der undeutliche Stichweg endet an einer inzwischen auseinander gefallenen Müll-Sammlung. Mitten im Kolk ein Autoreifen. Vor der Trockenheit? Nach der Trockenheit? Vor oder nach dem Managementplan?
Die Sonne brennt hoffnungslos: Wasser-Krise.
15. 4.2020, ca. 20 km im Fläming. Ein Solo zu zweit. Von Medewitz nach Wiesenburg, nicht nur auf dem Findlingswanderweg.
Anstelle Osterei- eine frühlingsHAFTe Steinsuche jenseits der Coronaviren.
Welche Jahreszeit für den Findlingswanderweg wirklich geeignet ist, weiß ich nicht. Elefantenstein und Reichhelmstein sind mit Wegweiser und Stichwegmarkierung immer zu finden. Andere brauchen Geduld, Geduld und Zeit. Direkt am Wege liegen sie nicht. Jetzt, im zeitigen Frühjahr, heben sich die Steine farblich kaum von ihrer Umgebung ab.
Holzfällerstein
Roter Stein
Heidelbeerelchstein
Der Zungenbrecher mit Minischrebergarten wurde 2015 ausgegraben.
Gedenkstein
Ein altes Holzschild, ein die Sonne reflektierendes Metallschild am Stein: also nix zu lesen auf den Fotos. Erinnerung an den langjährigen, hiesigen Förster, ein Name mit K…
Er ruhe sanft, hat die Zerstörungen durch die Stürme und die Trockenheit des Klimawandels nicht mehr erleben müssen.
Ein Stein, mein Stein, dein Stein
Ostereier, Ostergebäck, Osterbrot
Neben den eindeutig identifizierten vier Steinen, plus einem ohne Namen und zwei halben – von uns okkupierten Steineiern – hat der Osterhase einige Schwergewichte unterwegs verloren. Hier digital zusammen gepackt. Der Namensfindung sind keine Grenzen gesetzt.
Stilles Ostern 2020
Die zeitige Wärme und die Beschlagnahme dieses attraktiven Schlafplätzchens hat sie hervor gelockt: die Grüne Huschspinne. Selten zu entdecken wegen der Tarnfarbe. Bei uns die einzige Vertreterin einer vorwiegend tropischen Familie. Ein Weibchen, bescheiden mit grünem Schattenstrich. Die Männchen mit leuchtend rotem Mittelstreif auf dem Hinterleib, wahrscheinlich schon verspeist.
→ NABU, Spinne des Jahres 2004
Das war Mai 2017!
Kein stilles Corona-Ostern, aber am 6. Mai ein stilles Feiern im Wald.
April 2020. Aus dem Wochenkalender Berlin in Zeiten von COVID-19. Mein Distrikt.
“Freiheit, ich möchte sie auch! Ja! aber…”
O spare die Worte! An dem Aber krepiert jede Gesundheit und Kraft.
Adolf Glaßbrenner 1810 – 1876
Ich werde meiner begrenzten Lebenszeit beraubt.
• Ich fordere die Beendigung der allgemeinen → Freiheitsbeschränkungen mit Begründung Coronavirus.
• Schutz für konkrete Risikopersonen, nicht pauschal für Menschen und Gruppen.
• Ich bekenne, die Verhältnismäßigkeit nicht gewahrt zu sehen.
• Ich klatsche nicht. Mehr und besser bezahltes Personal, mehr Geld für Krankenhäuser und Pflegeheime – diese Forderungen LIEGEN seit langem auf den Tischen unserer Politik.
Fluchtstationen
Matthäi am Letzten
Luther-Bibel, letztes Kapitel des Matthäusevangeliums: “Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker… und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.
Himmel über Berlin
Wo die Mauer stand und dann Berlin Grün wurde
Berlin. Wohnungsneubau. Quartiere, von goldenen Käfigen bis zu grauen: Stadtluft macht nicht mehr frei.
Im Vorfeld der Coronakrise (“…viel, viel, viel zu früh, dass wir irgendeine Form von positivem Signal setzen…”)
wieder einmal gelesen: → Klopapier und weiter so.
9. April 2020, Gründonnerstag. Carpe diem ohne Menschen. Corona-Solo zwischen Seddin, Teufelsee, Schlunkendorf, Beelitzer Spargel und Wald.
Der kleine Frühling
Die Nachbarin schnarcht. Soll sie. Mit über 60 bereits weit über der Grenze der Belastbarkeit als Altenpflegerin.
Der frühe Tag. Ich werde mich vom Cannabisrauch reinigen, der mich nachts aufschreckt.
Dort, wo diese Veilchen wachsen, lief noch kein Hund. Ich frühstücke: rohe, wohlriechende Veilchenblüten. Das ätherische Öl enthält Curcumen. Von Sebastian Kneipp zur beginnenden Frühlingszeit als Tee gegen Keuchhusten empfohlen. Wer an Atemnot leidet, mache eine kleine Veilchenkur. Der Tee lindert sogar den Husten und unterstützt die Schleimauflösung bei → Schwindsucht. Lest, lest aus der historischen Perspektive.
Viren machen nicht nur krank. Viren am Anfang der Entstehung des Lebens? Sie besitzen bereits Bausteine zur Proteinsynthese, bieten neues Erbgut, also neue Information und dann Schutz. Der Übergang von den ersten Biomolekülen hin zu den Viren und Bakterien ist erwiesen kontinuierlich.
Das Gewaber in den Gräben wirkt für mich überzeugend analog. Ein fetter Frosch springt in diesen Bakterien- und Virenschlabber.
Ja, ja, Halb- oder gar kein Wissen. Auch die Wissenschaften stochern immer neu in allem.
Agrarindustrie Spargel
Rehe, Füchse und Hasen sagen der Einsamkeit guten Tag. Abgesehen davon, dass das Weidhandwerk boomt. Ohne Waldwanderer muss der Jäger nicht mal mehr früh aufstehen. Einer fährt mir fast über die Füße. Die Beute hübsch verdeckt auf dem Transporter. Ich habe also Freiheit in den Wiesen, denn die Beelitzer Siedlungswege zeugen nicht allzusehr von “sie sind erwünscht”.
Vom Spargelrundweg aus lockt eine Bockwindmühle in der Ferne. Rund geht es derzeit nicht. Die Massenpflanzung der Agrarindustrie kann nicht mehr bedient werden. Gerne! Gerne demnächst teuer wie Kaviar und gesünderer, schmackhafterer grüner Spargel fürs Volk!
Mittagszeit. Ja, so könnte es aussehen, falls man sich anstellt am Spargelhof. Dann schleppt man zu etwa 93% Wasser nach Hause. Kein Wunder, wenn Brandenburg zur Sandbüchse degenerierte. Auf den Wiesen neben den Bächen versinke ich in Morast. Wildgänse brüten. Lerchen steigen in die Luft.
Ich habe mich entschieden für saftige, dichte Büschel Vogelmiere von den nackten, abgeernteten Spargelbeeten. Das Wildkraut als beruhigendes und schleimlösendes Mittel bei Entzündungen der Atemwege, bei Gelenk- und Leberentzündungen, zur Stärkung des Immunsystems. Es bekommt mir ca. 8 Stunden später bestens. Leicht angedünstet. Lecker!
Im Reich des Pan
8 Stunden später? Wie das? Auf schnurgeradem Birkenweg klemmt der blaue Punkt “Abzweig Teufelsee” an einer Krüppelfichte. Bekannt kommt mir gerade nichts mehr vor. Der Punkt verschwindet im grellen Sonnenlicht.
Schon wieder unvorbereitet ohne Karte, denn Richtung Frankfurt fährt nach wie vor der Zug erst ab Erkner – nein danke. Pan schweigt. Ist ja fast noch die Zeit des heiligen Mittagsschläfchens. Mein Gehirn arbeitet. An der Bahnstrecke nur durch zwei Tunnel der notwendige Abzweig rechts.
1,5 km bis zum Kriegerdenkmal. Das wäre Neuseddin. Nein. Autobahn. Dort brummt es hinter Gittern. Zurück in Pans unendliches Reich. Gegenüber Ferch wieder eine in der Autobahn endende Asphaltstraße. Die Füße brennen. Das Überstolpern der Gleise bringt zumindest den blauen Punkt wieder. Michendorf oder was? Panisch und ungewöhnlich für mich: “ganz zurück”. Falsch. Nicht mal ein km wär es gewesen. So werden es mindestens acht.
Am Bahnhof. Ein junger Mann fragt (mit Abstand): kontrolliert die Polizei in Berlin? …in Hamburg steht sie an den Autobahnausfahrten.
Berlin Alex steigt er aus: mit perfekt sitzendem Mundschutz.
So systemkonform bin ich schon lange.