WSV Rotation Berlin
E. Knauer
ab Hennigsdorf
Neuruppin – Rheinsberg
Bus 764 werktags
Dicht am Rheinsberger Rhin.
Lindow (Mark) mit
Wutzsee
Gudelacksee
Vielitzsee.
Inselkind-Lindow vormerken!
23
13.
Von Groß Schönebeck durch die Schorfheide nach Liebenthal
Minitour
65+Ticket
Regen peitscht, Bäume rauschen, Walnüsse, Quittengelee + Erdbeermarmelade fallen in den Rucksack: das Dorf Liebenthal (nomen est omen) wird mir in liebenswürdigster Erinnerung bleiben, sehr, sehr danke an die Spenderin von Hausnr. 57!
Kurz und schmerzlos mit Halt am Großen Pinnowsee und der Silke Buche
ca.12
24.
Von Rhinow nach Stölln, auf den Gollenberg mit Otto-Lilienthal-Denkmal,
Wuthenows Berg und einige andere “Berge”,
nach Elslaake, Kohlhof und Wassersuppe, auf dem Damm an der Nordseite des Hohennauener-Sees nach Hohennauen
WSV Rotation Berlin
E.Knauer
Sechse kommen durch das Ländchen Rhinow
mit sehr vielen Pilzen
20
27.
Von Oehna durch die Glücksburger Heide, über Dennewitz nach Jüterbog
Solo
Zweite, vergebliche Suche nach Weidmannsruh, dafür lief mir Rotwild über den Weg: in freier Wildbahn so nah!
20
30.
Rheinsberger Rhin
von Rheinsberg
nach Zippelsförde
Fast jeder essbare Pilz kann zu Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen führen. Etwa 40 % aller Pilzvergiftungen entfallen auf unechte Vergiftung, also bloße Pilzunverträglichkeit, die nach dem Verzehr auch nur von panischer Angst ausgelöst werden kann.
Über Pilze ist im Internet alles Wissenswerte zu finden. Praktisch wichtig:
1.Die vielgestaltige Pilzwelt ist selten sicher!
2. Unbekannte Pilze niemals umstoßen, eventuell mit Poren bzw. Lamellen nach unten zum Auskeimen wieder ablegen.
3. Feste Pilze dicht über dem Erdboden abdrehen, ohne das Myzel-Geflecht zu zerstören.
4. Reste von abgeschnittenen Pilzen verrotten natürlich, wenn die Stelle wieder abgedeckt wird.
Die größte Gefahr für die heimischen Großpilze besteht in der intensiven Forst- und Landnutzung. Anhaltende Überfrachtung mit Nährstoffen beeinträchtigen die Pilze nicht nur im Boden, sondern auch über die Luft – und das sogar in Schutzgebieten. Die Bedeutung der Pilze im ÖkoSYSTEM wird selten gesehen oder gar berücksichtigt.
→ aus dem Internet gefischt: … leider wirst Du Dich mit der Aussage, dass es ein Weichritterling ist, begnügen müssen. Sick. Diese Gattung ist schwierig in der Bestimmung, ohne Mikroskop geht gar nichts… die Gattung ist immer noch nicht gut bearbeitet und es gibt viele Ungereimtheiten … Bei Melanoleuca muss ich allerdings sagen, dass nur die Sporen zu mikroskopieren nicht reicht… rate ich mit “leichteren” Gattungen zu beginnen…
Dazu → Gegenprobe ohne Mikroskop. Danke, danke, ICH bin sicher! Meine Pilze haben geschmeckt, jetzt, im Nachhinein noch mehr. Das reicht.
Sonnenschirme
Kleiner Schirmling am Waldrand bei Krippen, 15.10.2017
Der Parasol, ein Champignon-verwandter Riesenschirmling ist von Juli bis November an Waldrändern und auf Wiesen häufig zu finden. Mit seinem Hut von einer Größe bis zu 35 cm ernährt sein Auftreten problemlos eine ganze, pilzgierige Wandergruppe.
Und immer ohne Maden… bis plötzlich auf den erhitzten Hüten schwarze Drahtwürmer tanzen und mir Kamikaze-artig aus der Pfanne entgegen schnellen. Seither inspiziere ich die blütenweißen Lamellen.
Von getrockneten Parasol ist nirgends zu lesen – die Stiele allerdings werden gern zu Pilzmehl verarbeitet. Ich hatte auf einer einzigen Wiese zu viele Prachtexemplare gefunden, dass sie notwendig vor sich hin trockneten. Es ging schnell, bis sie dürr zerbröselten und seither meinem Essen einen deutlichen Pilzgeschmack verleihen.
Bei allen Riesenschirmlingen ist der Ring verschiebbar. → Unverwechselbar? Beim grobschollig bedeckten Safranschirmling bleibt das Fleisch nicht strahlend weiß wie beim Parasol, sondern läuft rötlich an. Und am Heidereuter-See bei Erkner fand ich – begeistert von der Menge – sehr helle Schirmlinge, der Hut nicht größer als 15 cm. Klein oder jung? Sie rochen unangenehm. Zwar ist guter Geruch keinerlei Garantie, aber umgekehrt ist nicht anzunehmen, dass sich ein widerlich riechender Pilz in eine schmackhafte Speise verwandelt.
Blau, so blau…
Schorfheide, Liebenthal, 13.9.2017
Der blaue oder violette Lacktrichterling liebt feuchtes Laub. Sowohl Stiel als auch Hut haben diese sehr kräftige Färbung. Die Farbe ist so auffällig, dass der Blick in ein Bestimmungsbuch unweigerlich erfolgt. Siehe da, es ist ein guter Speisepilz. Kennengelernt habe ich ihn vor vielen Jahren in der Oberlausitz, wo er massenhaft im Buchenwald wuchs. Im Alter oder bei Trockenheit blasst die Farbe bis fast weiß aus. Dann sind die minikleinen Pilze kaum zu identifizieren.
Krause Glucke
11.9.2017, Fundort: Rheinsberger Rhin, Försterei Berkholzofen.
Wandern viele gemeinsam zur Pilz-Zeit, gibt es auch viele Meinungen zu Essbarkeit, Geschmack und Zubereitung. Die Menge der Funde bleibt trotzdem schonend begrenzt bei im Schnitt 5 km/h. Die ertragreichsten Fundorte ergeben sich mit niedrigem Blickwinkel bei Gesundheitspausen im Busch.
Hier nicht meine köstliche Entdeckung mit Dank für das großzügige Teilen. Durchsetzen sollte sich allerdings im eigenen Beutel wenn schon nicht das eigene Finden, dann doch das eigene Wissen.
Auch der klügste Apotheker verkauft im Wald schnell einmal einen Lamellenpilz als Rotkappe…
Winterpilz: Austernseitlinge
Austernseitlinge
Januar 2018, Nähe “Große Freiheit Plaue” wuchsen Austernseitlinge, vgl. den Blog-Beitrag → “Plaue-Pop”. Ich nehme an, die schwarzen Flecken waren getrocknete Schimmelflecken. Habe auf den Verzehr verzichtet.
Nachtrag 22.10.2019: natürlich hatte ich NUR Glück → an meinem 20.Oktober. Zum ersten Mal taufrische, schwarzgraue Austernseitlinge gefunden, gebraten, gegessen. Ohne jede Zutat, um Geschmack und Konsistenz zu prüfen. Perfekt!
Den Goldgelben Zitterling auf dem nebenstehenden Bild am 16.2.2018 am Krummen Fenn in Düppel entdeckt, leider stark verschmutzt. Häuser und frei laufende Hunde waren zu nah, um die immunstärkenden “Gummibärchen des Waldes” auszuprobieren.
Aber was für eine Augenweide in dieser trostlosen, dreckbraunen Stadtlandschaft!
Inzwischen häufig entdeckt, immer allerdings vereinzelt. Und wenn er dann so richtig frisch leuchtete, hab ich ihn sofort roh verzehrt: ein eigenartig lieblicher Genuß! Ein feuchtes Küssen.
Für einen Vergrößerungsklick unbedingt zu empfehlen, mein Fund vom 16.2.2020 im Booßener Gehege, Rosengarten Frankfurt (O).
Allerdings auch nicht essbar: ein faustgroßer Glibberklumpen und zwei relativ trockene Fruchtkörper trotz Regen.
Und warum ich ihn auch vertrocknet liebe: er ist eine feurige Schönheit! Hier der jüngste Fund vom 22.3.2020, Belziger Busch.
Winterpilz: Gemeiner Samtfußrübling
Gemeiner Samtfußrübling, Havelländisches Luch bei Paulinenaue, Dezember 2019
Bisher darüber gestolpert im Spreewald und → im havelländischen Luch. Einer der leckersten Speisepilze!
Scharlachroter Kelchbecherling
Die scharlachroten Kelchbecherlinge (Sarcoscypha coccinea) zeigen sich nach der Schneeschmelze. Seit es die nicht mehr gibt, tut ihnen wohl der 2020 regenreiche Februar in Brandenburg gut. Sie werden nicht größer als 3 cm bis 5 cm, trotzdem leuchten sie unübersehbar unter den am Boden liegenden Zweigen hervor. Sie gelten als nicht gefährdet und könnten wahrscheinlich sogar roh gegessen werden. Aber so versteckt im verfaulenden Blättermatsch hebe ich mir die Kostprobe für Notzeiten auf.
Jeder sonnt sich gern zum Osterfest auf einer Bergwiese. Wieder Auferstehen ist bei Heiden weniger beliebt.
Ostern 2017
Die Sonne leuchtet allerdings in jedem Jahr schwächer als der Schnee. Dafür leuchten die schönsten, vor allem die dunkelroten Ostereier in ihren Schneeverstecken.
Ostern 2017
Erst am Montag kehren wir um von diesen Höhen; nach der Stadt lieber nicht zurücksehen…
Von Karfreitag bis Ostermontag etliche Höhenmeter auf- und abwärts wandernd unterwegs: eine Tradition vom Wandersportverein Rotation Berlin e.V. unter Leitung von Wolfgang Pagel, unterstützt vom Osterhasen.
Die Wasser- oder Bachminze (Menta aquatica) wächst weit verbreitet als Sumpfpflanze an schlammigen Ufern und Gräben, in Nass- und Moorwiesen und in Bruchwäldern. Kein Wunder: das Kraut ist vom Kajak aus auch im Spreewald leicht zu entdecken. Manchmal als niedriges Pflänzchen, aber stellenweise an die 90 cm hoch und mit vielen im Wasser kriechenden Ausläufern.
Die Wasserminze gehört zur Pflanzenfamilie Lippenblütler. Die hellvioletten bis rosafarbenen, winzig kleinen Trichterblumen sind zu einem kugeligen Blütenstand geordnet. Ihr Duft zieht Insekten unwiderstehlich an. Vorsicht: da sticht einiges zu!
Wenn man leicht an den fein gezähnten Blättern reibt, entwickelt sich der Duft von ätherischen Ölen, Limonen und Menthol. Die Wasserminze wirkt angeblich milder als die Pfefferminze. Ich schwöre: einige frisch gepflückte Blätter ergeben IMMER einen kräftigeren Tee, vor allem einen kräftiger schmeckenden Brotbelag als gekaufte Minze aus dem Topf.
Die Blätter können ständig geerntet werden. Die Stängel schlagen zu Haus im Wasserglas schnell Wurzeln. Rötliche Stängel oder stark rötliche Blätter sind angeblich sortentypisch. Ich glaube, dass der Eisengehalt des Standortes ausschlaggebend ist, denn länger in klarem Wasser verliert sich die Färbung Richtung Grün. Auf dem Foto am Teufelssee/Grunewald ist sie deutlich minzgrün.
Die Minzen gehören zu den heiligen Kräutern der keltischen Druiden. Sie sind keimtötend, schmerzstillend und galletreibend.
Wohnsitz: Nirgendwo – Vom Leben und Überleben auf der Straße.
Hrsg. Künstlerhaus Bethanien, Berlin, Fröhlich & Kaufmann, 1982.
Broschierter Katalog, 464 Seiten mit Lexikon der Landstreichersprache.
Outside 2017: Jeder zweite Obdachlose in Berlin kommt aus einem osteuropäischen Land der EU (Polen, Rumänien, Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen). Deutsche Sozialleistungen greifen nicht, google dazu Berliner Stadtmission, Ausschlussgesetz und Armuts- und Reichtumsbericht des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.
Schock und Schöpfung: Jugendästhetik im 20. Jahrhundert.
Hrsg. Dt. Werkbund e.V. u. Württemberg. Kunstverein, Stuttgart. Luchterhand, Darmstadt (1986), broschierter Katalog, 436 Seiten.
25. Mai, erstes Halbjahr 2020. Die deutschen Länder zerreißen sich in Diskussionen um das Aufheben der Grundrechts- und Menschenrechtseinschränkungen während einer Corona-Pandemie, deren Opfer altersabhängig, mehrfach krank und/oder sozial marginalisiert nie bisher im Fokus der Politik standen.
Keine Chance, den “#StayHome”-, “SaveLives”-, “StayHealthy”-, “StayConnected”- “StaySafe”-Fanatikern zu entgehen, die sich mit “Kultur” brüsten. Angepasste Kunst und Kultur. Angepasst. Angst um das Leben der anderen, Vier-Wände-Quarantäne selbstlos.
Mai 2020. Salut Berlin. Salut Deutschland. Salut Europa.
Wie viele Generationen prägt eine Zeit? Mein Jahrgang 1944. Die zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts: Kindheit oder Jugend der Elterngeneration; Großelterngenerationen gezeichnet vom 1. Weltkrieg, von der Weltwirtschaftskrise. Ich erinnere. Freiheit, Leben und Tod. Irgendein Buch auf meinen Regalen.
“…denn das Wilde liegt jenseits von Gut und Böse. Es ist das Reich der Selbständigkeit, der Selbstgenügsamkeit, in dem jeder einzelne die Verantwortung für sein Schicksal trägt…
Jetzt war die Zeit der großen Verantwortung gekommen, und die Menschen waren wie Herden im Propagandagatter, bis die Verantwortungs-Übermenschen sie reif für die Schlachtbank finden würde. Ordnung im Stall! Wohin einer geht, gehen alle.”
Nein, das ist nicht Manfred Hausmann und nicht…, und nicht…, und nicht… Das ist Gunnar Ekelöf aus “Glocken über der Stadt” in “Spaziergänge und Ausflüge”, Stockholm 1963, Leipzig 1983. Es lohnt zu fragen, wo und wie sich etwas mit anderen Vorzeichen wirklich grundlegend davon unterscheidet. Wann ist die Zeit des Todes? Wann für mich, für dich, für euch von Balkonen Klatschenden, für euch politische Übermenschen? Ebenfalls Ekelöf:
Und jetzt auch, in diesen Zeiten des Todes, steht etwas dennoch fest: dass nur jener der sich der Sache des Lebens gibt, überleben wird.
Die Ausrüstung der Handwerkergesellen einst auf der „Walz“ war schlicht: Stiefel, der übliche Alltagsanzug oder die Zunfttracht, Hut, Knotenstock, Wäsche zum Wechseln, einige Papiere zum Ausweisen, in jüngerer Zeit ist es das Wanderbuch für Stempel und Einträge. Messer, Löffel, Becher – Geld fürs Essen und Schlafen darf nicht ausgegeben werden, das ist Regel. Die wenigen Habseligkeiten wurden im „Ränzel“, Reisesack oder einem Schnürbeutel verstaut.
Ab und zu gibt es noch diese Tippelei im ursprünglichen Sinn der Handwerkszünfte. Ein Gruß daher in die weite Welt an die Schäferin Sarah + Biene und mit großem Dank für das Foto!
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objet nomades
Vieles für “Outdoor” wurde und wird aus dem Militärischen übernommen.
Bis in die siebziger Jahre hinein waren echte Berliner an ihren grünen Rucksäcken mit Lederschlaufen zu erkennen. Unweigerlich war der erste Gedanke: ja, der kennt noch die schlechte Zeiten von Hamsterfahrten und Kohlenklau. Heutzutage gibt es Internetseiten wie „Mundraub“. Und sehr östliche Neubürger fahren alte, längst zu Wanderwegen umfunktionierte Landstraßen mit Auto entlang, um mit Leitern und Teleskopstangen die Bäume radikal zu leeren.
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objet nomades, high tech – funzt aber nicht in Sonne
Ohne Multifunktionsgerät Smartphone ist heutzutage auch niemand mehr unterwegs. Sofern das Handy während des Wanderns eher in der Tasche bleibt, ist es sinnvoll. Für mich zähle ich zu diesen neuen „objets nomades“ das 65+ Ticket, ein Abo für so gut wie alle öffentlichen Verkehrsmittel in der Mark Brandenburg, denn ein offiziell genehmigtes Nachtlager ist auch im kleinsten Zelt teuer. Anheimelnde, wilde Gärten und Grundstücke sind inzwischen nicht nur in festen Händen. Das neue castle-home wird zu allererst auch mit festen Zäunen und Bewegungsmelder umgeben. Man hat mehr als ein Ränzel zu verlieren.
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objets nomades, tech Danke an Wandersportverein Rotation für viele Fotodoks!
Sichtlich unorganisiertes Wandern macht dem Häuslebauer wahrscheinlich nicht nur in Brandenburg Angst. Was mich traurig und bedenklich stimmt: die neuen Völkerwanderungen haben in der Mehrzahl das Ziel „Primarkt“ und „Mediamarkt“. Die Marken wechseln mit den Jahren. Die eine, schreckliche Wanderung bleibt wie die Kriegszüge in Mitteleuropa für mehrere Generationen das größte „Outdoor-Ereignis“ des eigenen Lebens, oft auch nur das aus den Erzählungen der Großeltern.
Nicht nur im Umland, sogar in Berlin war bis vor vier, fünf Jahren noch “wildes”, naturnahes Wandern möglich.
In der Nähe meines Hochhauses: der geografische Mittelpunkt von Berlin, nicht weit der ehemalige Mauerstreifen. Von hier nach Nord, Süd, Ost, West immer ca. 20 km. Seit dem Fall der Mauer waren in alle Richtungen immer naturnahe, sogar wilde Pfade zu finden.
20 Jahre danach: Bauboom, Suburbanisierung (Elisabeth-Aue), angeblich attraktive, aber nur phantasielose Flaniermeilen, Spielplätze, Aktivparks, Freizeit- und Sportanlagen “werten auf”. Letztlich bleibt Nullachtfünfzehn, Biodiversität zerstörend. Totgepflegt oder dreckig.
Auf dem Mauerstreifen zwischen Alter Jakobsstraße und Moritzplatz in Berlin (Fotos von 2006) lebten für eine Metropole untypisch Karnickel und im hohen Gras Schnepfen. Füchse sorgten neben den Igeln für das Dezimieren der Ratten. Gegen die sind Kammerjäger inzwischen machtlos.
Bin ich nostalgisch oder noch schlimmer?
Nicht nur der wilde Berliner Mauerstreifen ist verschwunden. Anderes hat Priorität. Sehnsucht nach Natur ist auf Augenhöhe nicht mehr zu stillen, also nur noch per Bahn in die Mark Brandenburg…
Mauerstreifen 10.11.2017
Auch dort enorme Veränderungen im Speckgürtel: selten nur noch ein verfallenes, verfallendes einsames Grundstück, mit Streuobstwiese schon gar nicht mehr. Leben mit Natur hat seinen Preis und die Natur hat ihn oft genug auch entrichtet.
Völkerwanderung nach Ehm Welks „Heiden von Kummerow“ durchs Land der Heiden: an einem heißen Augusttag von Kummerow (Biesenbrow) nach Randemünde (Angermünde), rund 17 km.
Die Wanderer folgen den Jungen von Biesenbrow und der Pastorentochter Ulrike Breithaupt durchs Bruch, über Hügel und Felder. Auf dem Marktplatz von “Randemünde” findet das Heidendöpen in der Waschschüssel statt (auf dem Pressefoto, veröffentlicht in einer Lokalztg., war es wohl 2008?). Wer hält am längsten im kalten Wasser aus?
2008 einige Tage ein Wiedersehen des Ohmgebirges, von Kalkbuchenwäldern bewachsen.
Dort ist mir als Kind das Wandern ins Blut gegangen: während meiner Schulferien täglich vormittags und nachmittags durch Feld und Wald des Eichsfeldes und jeden Abend zum Sonnenuntergang noch einmal auf den Bornberg (529,7 m) des Ohmgebirges. Der Bornberg war damals eine unberührte Kalkmagerrasenfläche, unvergesslich seine Gräser und Blumen. Später wurde es eine eintönige Ackerfläche und unterhalb war einer der überall üblichen Sportplätze angelegt – mit sich selbst kann niemand mehr ausreichend anfangen… Der Kanstein, nordwestlich von Worbis, hat sich dagegen nicht verändert: eine 435,5 m hohe Felswand aus Muschelkalk.
Karla Brandler unterstützte die Einsatzkräfte der Feuerwehren bei der Ölbeseitigung am Weststrand. Foto: Marco Schwarz, 2007
Der erste komplexe Schadstoffunfall am 18.05./19.05.2007: Klebrige braune Klumpen entlang der Küste bei Dierhagen und dem Darß auf einer Länge von etwa 10 km angespült!
Etwa 150 m³ klebrige schwarzbraune Klumpen, wurden aufgenommen und entsorgt.
Die Herkunft der Verschmutzung blieb ungeklärt. Es wiederholte sich solcher Fall bereits 2014.
Generell handelt es sich bei diesen Stoffen um in Tankern transportierte Produkte, die sich kaum in Wasser lösen und auf dem Wasser schwimmen („Floater“). Die für Teer typischen Inhaltsstoffe wurden in den chemischen Analysen nicht festgestellt.
Was als klebrige braune Klumpen übrig geblieben ist, besteht aus Fetten und anderen „petrolether-extrahierbaren Stoffen“, vermischt mit Sand und Verunreinigungen. Bei der Anlandung an Küsten müssen Strände gesperrt werden und es entstehen hohe Kosten für die Reinigung von diesem chemischen Abfall. Der Befund wurde später als nicht gesundheitsgefährdend eingestuft. Die Klamotten müssen aber entsorgt werden – das teerige Zeug ist nicht zu entfernen.
Ein generelles Verbot der Einleitungen solcher aufschwimmender Stoffe in Nord- und Ostsee ist unbedingt notwendig, kann jedoch nur durch internationale Vereinbarungen und Vorschriften erreicht werden.
Von Perpignan aus kommend, der Grenzbahnhof Portbou nach Spanien: hier verweigerte die Franco-Polizei Walter Benjamin am 25.September 1940 die Einreise. Die Nacht vor seiner Abschiebung verbrachte er in einem kleinen Hotel. Dort wurde Benjamin am anderen Morgen tot aufgefunden.
1991 kannte in Portbou niemand auch nur den Namen Walter Benjamin. Nichts von der Geschichte des Grenzbahnhofs war zu erfahren. Der Friedhof mit seinem kleinen Kolumbarium lag einsam. Den atemberaubenden Blick, steil hinunter zum Meer, werde ich nie vergessen. Am Himmel war ein Regenbogen zu sehen.
Kurz darauf musste ich mir mein Bild malen.
1994 las ich von der Einweihung des „Passagen“-Monumentes auf dem Friedhof, dort wo jeder Blick wie gebannt war vom Eindruck einer gefährlich schönen, sprechenden Natur.
Es sind die gelesenen Werke Walter Benjamins, die ihn unvergesslich machen und den Ort heiligen. Das Monument ist zuallererst ein Kunstwerk von Dani Karavan.
Auch Thomas Müntzer mit seinem Bauernheer bekam Denkmäler. Und doch steht für mich weitaus intensiver der kahle Berg der Schlacht bei Frankenhausen (1525) vor Augen mit dem damaligen Regenbogen (mag er wahr oder ein Mythos sein).
Jeglicher Denkmalgedanke hat seine Tücken.
… ticker dauerhaft: wegen kommt es, zeitweise, zur zeit, streckenweise, unregelmäßig, eingeschränkt, zwischen und, minuten-takt, außer betrieb, verspätung, zugausfall, zugaustausch, verzögerungen, störungen im auf unter über, pendelverkehr, betriebsablauf, bauarbeiten, weitere bauarbeiten, unterbrechung, sperrung, sperrung aufzug, sperrung rolltreppe, personenschaden, polizeieinsatz, notarzteinsatz, weichenstörung, signalstörung, bremsstörung… bitte nutzen sie, nur busse, zur weiträumigen umfahrung, schienenersatzverkehr, (keine) ansage knack knack knack aus
Autobahn über Britzer Verbindungskanal, Richtung N Grenzallee / Abzweig der neuen A 100
Alles E?
15. Mai 2019 morgens 8 Uhr Spittelmarkt Berlin, per pedes und beim Warten auf den Bus 265:
pro Ampelschaltung ca. 50 Autos jeweils in jede Richtung, davon höchstens jeweils ein einziges mit mehr als einer Person, d.h. nicht mehr als zwei Personen! Den Weiterbau der in unsere Zeit so gar nicht passenden Autobahn 100 durfte ich auf meiner Stadtwanderung ebenfalls bewundern.
Mikromobilität: wunderbar, wunderbar… Mit meinem normalen Roller breche ich mir auf Radwegen streckenweise fast den Hals. Den Fußgängerverkehr störe ich. Schon die ignorante Rücksichtslosigkeit von Berliner Kindern, radelnd zu ihrer auserwählten Schule Ritterstraße, ist eine Katastrophe für Fußgänger. Für solche innerstädtischen Straßenverhältnisse sind die angepriesenen E-Roller für fast 500 Euro (was mag da in den Akkus stecken?) ziemlich teuer.
Mobilität: eine Katastrophe!
10. Okt. 2019, Museumszug nach Ostkreuz
Oktober 2019 und kein Ende.
Wer ist eigentlich DIE verantwortliche BAHN”? ← aus Mitleid mit der gestressten und beschimpften Belegschaft ← DAS ist die richtige Beschwerdeadresse.