2020. Januar, Februar, März

VERSTAND WEGGEBROCHEN

weggebrochen
Berlin. Die Pandemie, März 2020. Selfie mit Todesengel. Nähe des einstigen Pestfriedhofs der Petri-Gemeinde von 1604. Vor Jahren waren Bruchstücke hier verbauter alter Grabsteine noch zu finden. Jetzt ein Containerdorf. Steine immer noch. Bitte nicht werfen! 1. April – ohne Scherz – die diktatorische Panikmache rudert subtil zurück.

 

März Route Art der
Wanderung
Besonderheiten km
4. Medewitz – über die  Gorren- und Silber-Berge nach Reuden – Jagdschloss Medewitz -Medewitzerhütten WSV Rotation Berlin mit
E. Knauer
 Grenzgang nach Sachsen-Anhalt mit ehemaliger Wetzlaer Bahnstrecke. Massenweise Schneeglöckchen. Bauernkate Reuden: reichhaltige Sammlung von Gerätschaften etc. sowie zwei frühlingswilde Esel  16
14. Rosengarten – Pillgram Solo Endlich: → Quellbereich Goldenes Fließ ca. 20
19. Zauberberge oder Beatmungsgeräte
Hiermit gebe ich bekannt, dass ich – auch bei Befund mit Coronaviren – keinesfalls! an diesen dahinsieche. Sondern an fehlender Waldluft, immer niedrigerem Blutdruck, sinnlosem Ernährungs-Durcheinander entsprechend Tagesangebot sowie Stress eingedenk aller schon im normalen Alltagsleben überforderten, prekär lebenden Menschen.
22.3.2020, deutsche Hauptstadt. Bleib Zuhause, wir sind Vorbild
22.3.2020, deutsche Hauptstadt. Bleib Zuhause, wir sind Vorbild
22. Wiesenburg – Borne – Belzig Corona-Solo Wo ist Zuhause? ca. 20
24. Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) im Gesundheitsausschuss, Berliner Abgeordnetenhaus:
„Es ist jetzt der richtige Zeitpunkt, alle älteren Menschen über 70 Jahre in Quarantäne zu nehmen“.
Nicht nötig, Frau Kalayci: meine Reaktion auf Ihre selektierende Äußerung bringt mich bei Nachfrage umstandsloser ins Gefängnis
27. Von Coronabil bis Nettelbusch Corona-Solo Alles für die Gesundheit ca. 20
30. Berlin Stadt Corona-Solo Schneegestöber. Überglückliche Kinderaugen – wenige. In der Mehrheit panisch Schutz suchende Kleinstfamilien. Als kämen Viren vom Himmel. ca. 15
Scharlachroter Kelchbecherling
Rot MERZ! Ideale vom 18. März 1848 + Schwitters. Gestaltet lebenswerte Zukunft! Kreativ in der Gegenwart!
Febr Route Art der
Wanderung
Besonderheiten km
2. Ringenwalde.
Projektgebiet Moorwiedervernässung Oberförsterei Reiersdorf.
Kloster St. Georg Götschendorf
Solo zu zweit Wald, Seen, Moore. Watteweiches Laufen auf offensichtlich maschinell neu verfüllten Gräben.
(vgl. mein Bergwaldprojekt 2019)
Ein herzliches Wiedersehen und Stärkung im Kloster.
ca.
20
 16.
+
29.
Zwischen Pillgram und Rosengarten Solo 1. Wasser
2. Geotope/Findlinge
Entdeckungen ohne Karte und Kompass
Jan Route Art der
Wanderung
Besonderheiten km
4. Fangschleuse Solo Giga, nein danke 120 min
8. Alles aktuell: Gut zehn Millionen ha Buschland in Australien seit Sept. 2019 verbrannt. Jenseits die einzige Auswirkung: “ein bisschen rötere Sonne”. 480 Millionen Tiere tot (? der australische Busch hat die höchste Spinnendichte der Welt). Und dann haben wir ja noch das Dschungelcamp. Aus sicherer Distanz ansonsten alle Querelen, alle Geschäfte und das Leben in meinem Umfeld wie gehabt. Wir haben es zum 10. Mal satt. Untergangsszenarien als Bedürfnis der negativ gepolten Deutschen (amerikanische Sicht und ohne Berücksichtigung glücklicher Migranten). Der Euro ist stabil. Der Iran “kocht das Volk weich”. Aber alles ist gut. Putin kommt grad nicht vor in den Nachrichten.
In Luxemburg werden ab März Bus und Bahn kostenlos.
Ich wandere, wir wandern z.B. gegen das Vergessen, historisch vorgespurt und immer naturnah kurvend. Da kann man nichts falsch machen.
13.01.2020, Berlin-Mitte. Ist das schon das bisschen röter?
13.01.2020 abends, Berlin-Mitte. Ist das schon ein bisschen röter?
19.
Jan.
Erkner
Fangschleuse
Solo
+
Protestwandern
Giga, nein danke
Quantitäten werden Qualitätsprobleme.
Aber uns treibt ja gerade der Klimawandel um, weder H2O noch Umdenken im Lebensstil.
ca. 12
22. Schleuse Woltersdorf
Kranichs-Berge – Fuchsberg
Lichtenow
WSV Rotation Berlin mit E. Knauer Wieder eine der exklusiven Wanderungen: an Bergen entlang gehangelt 16
Falke auf dem Alex, Berlin. Und wo landen wir?
15.1.2020, Alex, ROTE WARNLAMPEN: Und wo (zwischen/unter was) landen WIR eines Tages?

Falke: “Wenn es gut geht, bemerkt man es nicht”

Großmanöver “Defender 2020”, Truppenbewegungen in Deutschland Richtung Ost.
Truppenbewegungen in Berlin, Brandenburg, Oberlausitz etc.
Was will heutzutage genau wer?
Хотят ли русские войны?…
Jewgeni Jewtuschenko, 1961

25.
Jan.
Ausfall einer Wanderung des WSV Rotation Berlin in die Märkische Schweiz wegen Zugausfall und veränderten Fahrzeiten an unterschiedlichen Tagen zu verschiedenen Tageszeiten etc.
Ein Schelm, der … dabei denkt. Erste Truppenbewegungen “Defender 2020” haben begonnen.
“Wenn es gut geht, bemerkt man es nicht” Generalleutnant Martin Schelleis, Inspekteur der Streitkräftebasis der Bundeswehr (Rbb24, Cottbus).Bis ca. Mai NATO-Großmanöver „Steadfast Defender 2020“ Richtung Ost. Wer viel unterwegs ist, sollte es wissen (oder besser nicht).
Wiesenburg
Hagelberg
Belzig
Cöpenicker Wanderfreunde mit K. Deutschland zur besten Jahreszeit im Fläming,
entspannend sowohl für Gruppe als auch Individualisten
16

2020
Die schönste Zahlenfolge des Jahrtausends:
schaun wir mal, ob das was bringt.

Bad Freienwalde, Gipskristall Tannenbaum, Jahreswechsel 2019 - 2020
In Zeiten des Klimawandels hoffend für das neue Jahr: “Thüringer Wald” → Bad Freienwalde

Paulinenaue, Havelländisches Luch

Letzte Dezemberwanderung 2019: Zug Richtung Wusterwitz vermasselt, neues Ziel: Ribbeck und das Havelländische Luch. Doch ich werde Ribbeck mit Ausgangspunkt Paulinenaue nicht erreichen in den berechneten vier Stunden. Darüber mag der Wanderprofi lächeln. Nicht einmal Genusswandern kann ich es nennen, jedenfalls tut es noch immer weh: nein, nicht der Körper.

Paulinenaue, klassizistischer Bahnhof, 28. Dez. 2019
Paulinenaue, klassizistischer Bahnhof

Paulinenaue

Wahrlich, es gibt einiges zu entdecken: hier wirkte der berühmte Eilhard Alfred Mitscherlich** im „Institut für Grünland- und Moorforschung“, später „Institut für Futterproduktion“: beides Forschungen, denen erneut Aufmerksamkeit beschieden sein sollte.
Eine feierabendmüde Frau hetzt mir entgegen. Ich kenne diesen sichtbaren Zustand aus meiner Nachbarschaft: Altenpflege. Die versorgenden Hände wohl nicht aus unseren Landen. Zeitdruck hinter den wunderschönen Fassaden. Ein offener Platz „betreutes Wohnen“ wird per Anschlag geboten.

Paulinenaue, Onkel Walters Scheune
Nicht nur das pikobello sanierte Gutshaus wurde einem neuen Zweck zugeführt.

Industrieruine mit prächtigem Turm
Zweck  heiligt erfreulicherweise den Erhalt: prächtiger Turm über einer fast schon malerischen Industrieruine. Gepflegte Kleingärten ohne Zaun schließen sich an. Gegenüber nigelnagelneu Privates. Alles und mehr auf der “Professor Mitscherlich Allee”, die einst eine Sichtachse zum Gutshaus gewesen sein dürfte.

Paulinenaue, Professor Mitscherlich Allee
Am anderen Ende des Ortes freundliche Begegnungen am Wegesrand. Sogar Vertrauen mit offenen Toren und glücklichen, leider nicht geschäftsfähigen Hühnern.
Eine Kirche mit Rundturm.

Paulinenaue, Dorfkirche
Zum Abschluss wieder der Bahnhof in seinem allseits beklagten Zustand. Das Kleinod ist verkäuflich.

Paulinenaue, Giebel am Bahnhofsgebäude

Bahnhofsgebäude mit Turm
Paulinenaue vom Blockhausneubau bis zur Industrieruine aus meiner Tagessicht ein chaotischer “Unort” mit “städtebaulichem Zentrum Bahnhof“. Das Leben tickt jenseits dieser Äußerlichkeiten. Ausdrücklich empfehle ich zur objektiven Beurteilung und zum Stöbern den Blog „Paulinenaue“***.

Havelländisches Luch

Zuvor aber Richtung Ribbeck. Die Wege durch das Lindholz werden von Anwohnern als nicht gangbar bezeichnet. Daran glaube ich nicht, aber der Flugplatz… nix für Wandersleut. Der naturnah klingende Bienenfarmer Weg entpuppt sich als viel befahrene Landstraße.

Holunder vor Pflanzung
Entlang von Ackerwiese gerate ich auf den alten Plattenweg Richtung Pessin. Vor Selbelang werde ich im Luch abbiegen. Links von mir die Äcker und trocken gefallene Gräben, das Schilf bis auf Reste abgeräumt. Rechter Hand erinnern einzelne Eichen und Erlen an uralte Hutezeiten.

Wald im Havelländischen Luch
Selten mehr als ein schmaler Saum Bäume, dichtes Unterholz und Windbruch im Schattengeäst.

Wald im Havelländischen Luch bei Paulinenaue
Alles genau richtig, um die kalt weiß strahlende, heute andernorts rare Sonne zu genießen.

Weide mit einsamen Kranich
Stille. Ein einsamer Kranich – warum nur schreiend? Später weiß ich: ein Kranich des Ibykus.

Am Selbelanger Damm

Baumpilze, Winterpilze

Judasohr am Holunderstamm, essbarer Pilz
Ich spezialisiere mich auf Augenschmaus. Judasohren, unerreichbar am Holunder – grad so mit hoch gestreckten Armen zu fotografieren.

Judasohr an Holunderästen, essbarer Pilz

Mein Pilz erster Wahl (noch vor Fliege): der Goldgelbe Zitterling. Erstes Trockenstadium, aber je nach Blickwinkel in vielfältigster Form. Ach, wie mir das kleine, schleimköpfige Ungeheuer um Liebe bettelnd entgegen kriecht…

Goldgelber Zitterling, essbarer Pilz

An bemoosten Baumstümpfen viel Trameten. Hier die Erfindung des Rades durch Schichtpilze. Wir sollten uns nicht allzu viel auf unseren Intellekt einbilden.

Schichtpilze an Eichenstamm

Große Lamellenpilze mit Stiel und in den unterschiedlichsten Zuständen.

Schüpplinge
Ich würde sagen: eine Art Schüppling. Auf jeden Fall nicht essbar.

Schüpplinge
Natürlich der Zunderschwamm – sehr gewöhnlich, es sei denn, Gänse ziehen etwas ungewöhnlich für diese Jahreszeit über den Himmel.

Zunderschwamm an Weidenstamm mit Gänsen am Himmel

Dann, kaum zu glauben: der Gemeine Samtfußrübling en masse. Nur einmal hab ich diesen unverwechselbaren Winterpilz im Spreewald entdeckt.

Samtfußrübling, mit Klick zu großer Ansicht

Von November bis März wächst er an Totholz besonders von Weiden oder Pappeln. Ich hänge mit dem Fotohandy zwischen und über dichtem Geäst. Weit unter mir – leider nein, die lassen sich alle nicht greifen.

Gemeiner Samtfußrübling

REGIONAL groß geschrieben

Der Pilzblick schult. Schaun wir nun doch insgesamt genauer. Vorgebohrt wurde.

Geheimer Durchblick

Lange hab ich über „Kleinigkeiten“ aller Art hinweg gesehen. Bei manchen weiß ich, dass ich sie nicht übersteigen sollte.

Jagdrevier
Wahrhaftig: ein Schuss. Aha, der Kranich des Ibykus. Vor einigen Minuten hab ich tölpelhaft mit kurzem Halt das wohl einzige Reh in dieser Landschaft vor die Flinte getrieben.

Richtung Ribbeck
Ich begegne der Jagdgesellschaft erst an der Biege nach Marienhof und Ribbeck. Denen hinterher nun keinesfalls.

Hochsitz im Havelländischen Luch
Wer weiß, welche der zahllosen Ansitze noch besetzt werden. Und auf den Speisekarten der gepriesenen Havellandküche steht solches Wild auch nicht sofort. Also: am Flugplatz Bienenfarm Kehrtwende.

Jagd heißt: sitz!
Die Muße des Rückweges kehrt sich nun aber auch mit anderer Aufmerksamkeit der schon erwanderten Landschaft zu. Undenkbar, dass der Blick nicht auf all den Müll neben den Platten fällt. Den regionalen Jagdgeschwadern fehlt sichtlich das Verantwortungsbewusstsein für die gepachtete Umwelt. Zu viel Bequemlichkeit beim immer lauernden Sitzen und Fahren? Ein Halt, zwei Schritte, ab auf den Hänger…? Ganz egal, wer das geworfen hat. Entlang der Plattenwege um den Gänselakengraben überall Fundstücke.

Virtuelle Sammlung
Hab mir die Mühe gemacht, virtuell zu “versammeln”. „Schnelle Vorbeifahrten“ von Kulturverein und Radtouristen lassen wenig Entdeckung befürchten.

Schnell vorbei

Ich werde neugierig auf die Wahlergebnisse 2019 in Paulinenaue. Die grünen Engel, die ihre blauen in den Gräben entsorgen, entsprechen sicher nicht vom Wähler gewünschtem Mitwirken, keinem Menschenverstand und keiner Redlichkeit. Über die Statistik hinaus lohnt es, auf mehr als die jeweilige Parteibibel zu sehen.

Blauer Engel im Grünen
Wer zählt zu den Gerechten und wer zu den Scheinheiligen? Zufälliges, Altlast oder von Fremden liegt nicht im Busch.

Stop! Keine Verrottung von Plastikmüll im Luch!

 

** Eilhard Alfred Mitscherlich bei Wikipedia
*** hier geht es zu diesem Blog
siehe auch Zootzen und Bruch
siehe auch Bahntrasse mit Kranichen

Pas Drogowy rund um Słubice

7.12.2019, ca. 24 km. Słubice – Rezerwat Łęgica – Pomnik Świecko – Heiligenhäuschen St. Hubertus – Fernverkehrsstraßen Richtung Park Odra – Słubice, Restauracja „Bagatela“ – Bahnhof Frankfurt (O). WSV Rotation mit Piotr Świątkowski: 100. Wanderung!
Mehr Asphalt und Auto als auf allen bisherigen 100 Strecken zusammen – DAS bleibt im Gedächtnis!

Wanderleiter

Die andere Seite

Von Słubice aus, ebenso wie vom Ziegenwerder Frankfurt (O), gibt es den weiten Blick in die Oderaue. In Odermitte verläuft die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Polen.

Frankfurt Oder aus Richtung Słubice
Die Oder - Odra
Polnischer Grenzpfahl
Wasserturm Frankfurt Oder
Richtung Süd auf polnischer Seite – selten wird hier gewandert. Und nein, wir biegen nicht ab Richtung Kunowice und Schlachtfeld-Schlucht von 1759. Nach den Oder-Auen von Słubice wird die Eisenbahnstrecke und die Autobahn Deutschland – Polen unterquert.

Eisenbahnbrücke Deutschland - Polen
Oderbrücke
Oderbrücke
In Abschnitten und deutsch-polnischer Gemeinschaft entstand zwischen 1953 und 1997 die heutige Autobahnrücke. Die Stahlbetonbrücke besteht in Längsrichtung aus zwei Reihen mit je sieben eingespannten Bögen. → Oderbrücke A12

Ingenieur-Ästhetik

Oderbrücke.Autobahnbrücke Oder

.

Lager Schwetig

Das Anfangskapitel dieser Autobahn steckt mir noch von meinen Touren um Güldendorf*** in den Knochen und im Gedächtnis. Im deutschen Schwetig, heute Świecko, ist von 1940 bis 45 ein Zwangsarbeiterlager für den Reichsautobahnbau** nachgewiesen. Zum Bau der Autobahnbrücke kam es nicht mehr nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges.

Autobahn nahe Lager Schwetig
Auf polnischer Seite: eine polnische Gedenkstätte wider das regionale Vergessen.

Lager Schwetig
Świecko heute: eine Jagdgenossenschaft, keine Kirche, eine Litfaßsäule und Häuser, die an einer Hand abzuzählen sind.

Świecko

Jubiläum auf Polens Fernverkehrsstraßen

Kann der erste Teil unserer Wanderung ganz nach Definition als “eine mit Naturerleben verbundene, gemäßigte Sportart” gelten und die erste von 100 Wanderungen als toll, so ist die 100. ein tollkühner Test: Wie gefährlich sind Polens Fernverkehrsstraßen?

Uwaga
Autostrada Wolności mit allen Schleifen und Abzweigen. Die höchste Stufe von Duchhaltevermögen beweist der Wanderleiter: weiterhin lächelnd, auch wenn die Augen in den Abgasen tränen, die Schleimhäute anschwellen, der Atem pfeift und vom Autolärm die Ohren einen Hörverlust erleiden.

Selbstbildnis im Tank

PAS DROGOWY

Wir kämpfen uns vorwärts.
Uwaga: Wirtschaftsleben

Kurze Erholungspause im roten Buchenlaub “Park Odra”. Bestens erwandert bereits → im Februar 2019.
Das Feiern in der „Bagatela“ gerät zu höchst notwendiger Rekonvalezenz: Bigos, Pelmeni und Piwo aus guter Küche mit Dank an die Organisation unserer polnischen Mitwanderin!

**aus den Anfängen der → Spurensuche entlang der polnischen Autobahn

***Wanderungen auf der gegenüberliegenden Seite:
NSG Eichwald
Güldendorf

Rund um die Prignitzer Plattenburg

27.11.2019, 15 km gerade durch: Glöwen – Plattenburg – Bad Wilsnack mit dem WSV Rotation Berlin / Eckhard Knauer

Strauchrittertum heute

Es läuft sich prächtig durch den eintönigsten Wald, wenn die Gedanken in ferne Zeiten schweifen. Sogar dann, wenn alles velwechsert wird: → Fontane mit Karl May (sooo deutlich sind die Unterschiede manchmal gar nicht***) und der eine Dietrich von Quitzow mit einem anderen.

Einstiger Wald der Quitzows bei Glöwen

Wald und Wiese bei Glöwen
Aber auch die hier inzwischen zielgeraden Wege haben ihre Tücken. Warum weiß man nicht: nach zwei Trockenjahren verdurstete Birken? Jagdliche Bewandtnis? Wir werden zu modernen “Strauchrittern”.

Zwischen Glöwen und Plattenburg

Zwischen Glöwen und Plattenburg

Zwischen Glöwen und Plattenburg

Zwischen Glöwen und Plattenburg

Die Plattenburg

Wenn schon der Wald in meinen Gedanken (falsch) romantisiert wurde, dann darf das mit einem Blick in den Graben dieser ältesten, erhaltenen Wasserburg Norddeutschlands auch sein.

Plattenburg, Burggraben mit Fischtreppe

Plattenburg, Burggraben

Wassergraben der Plattenburg

Plattenburg mit Playmobil

Romantik… gelingt aber nicht.

Plattenburg, Prignitz
Auch nicht mit dem Blick in die Kapelle mit ihren Bibelverkündigungen: unangenehmste Erinnerung. Deko in Größe, die demagogisch wird (Parole Christ). Die Burg selbst ernüchtert jenseits von Event- und Hochzeitsfeiern mit einem Stein “Zur Erinnerung an Opfer und Leid durch Flucht und Vertreibung als Folge des 2. Weltkrieges. BDV Perleberg 1995”.

Der Torwächter: ein fragender, zweifelnder (verzweifelter?) Blick…

Löwe. Torwächter an der Plattenburg

Die Plattenburg wohl einfach zu abgelegen als alltägliche Zugnummer. Auch vor den äußeren Toren sprechende Blicke.

Die Rinder von Plattenburg
Perfekte Aufnahmen der Burg und überhaupt die Burg bitte googeln. Wir landen – vor allem ich lande ohne Umwege am Bahnhof Wilsnack.

ODEG im Regen

Bahnhof Bad Wilsnack im Novemberregen

Energiewende: Windräder, Solaranlagen, Schiene
Von hier aus alles im Blick – Windräder, Solaranlagen und Schiene = Energiewende? Schiene unbedingt! Gehen, Laufen, Wandern auch.

27. November 2019 mit der ODEG von Bad Wilsnack nach Berlin: Energiewende mit Wind, Solar, Schiene und REGEN

Das Schönste der Wanderung? Für mich: überhaupt den Arsch hoch bekommen zu haben und der Regen, Regen, Regen mit Blick aus der urgemütlichen Bahn. Für die anderen: Knieperkohl im Deutschen Hof von Bad Wilsnack – aber dazu kann ich nichts sagen.

27. November 2019, ODEG im Regen
Regen zum Träumen. Die Prignitz besitzt unglaublich viele, wunderbare Ecken. Einige der schönsten Wanderungen erinnere ich mit dem WSV Rotation Berlin, denn als Tageswanderung, sogar bis über die hier nahe Grenze bis nach Mecklenburg, sollten Route und Zeiteinteilung genau stimmen.
Irgendwann auch noch einmal am höchst abenteuerlichen Stück mäandernder Karthane entlang zwischen Plattenburg und Bad Wilsnack: notwendig wegelos, gruppenlos und nur im Sommer anzuraten…

***siehe auch → “Karl May” mit dem Quitz im Zootzen

Vom Klingetal nach Rosengarten

10. November 2019 mit Eckhard Knauer und dem WSV Rotation Berlin: Bahnhof Frankfurt (O) Obere Stadt Richtung Klingetal, Heimkehrsiedlung mit „Russenkirche“ (Heilandskapelle) und Kriegsgräberfriedhof. Kliestow gestreift, Booßen an der Bahn und die Fischteiche des Mühlengrabens. Am Wildpark zu „Wupis Tränke“ und Bahnhof Rosengarten: 17 km

Umgeben von Bahn

Frankfurt Oder, eine Stadt mit zu oft vergessener, großer Geschichte. Die vorhandenen, mehr noch die nicht mehr vorhandenen Bahnstrecken: nicht nur Geschichte der Eisenbahn, nicht nur deutsche Geschichte an dieser Ostgrenze “Oder”.

Hoffnung Bahn
Hoffnung Bahn
Frankfurt Oder, denkmalgeschützte Zentralwerkstatt der Bahn von 1855
Denkmalgeschütztes ehemaliges Werkstattgebäude der Bahn von 1855
Worthülsen
Worthülsen
Frankfurt Oder
Die Wohlstandsfrage
Frankfurt Oder, Klingetal
Klingetal. Mühlen schrumpften zu Kleingärten
Silhouette Wasserturm
Im Gegenlicht. Auch eine Bahn-Erinnerung.

Heiland und Heimkehr

Heilandskapelle Richtung Osten
Heilandskapelle Richtung Osten
Kriegsgräberstätte Gronenfeld. Erster Weltkrieg
Kriegsgräberstätte Gronenfeld. Erster Weltkrieg
Gronenfelde
.

→ Hörführung, mit Text und Bildern.
→ Wikipedia, Kriegsgefangenenfriedhof. Sehr genau und sehr informativ!

Immer Opfer und/oder Täter… verstehen vernichten verstehen vertreiben verstehen vergessen verstehen vergeben verstehen… Was für ein Präfix…

Heilandskapelle
Danke für die Führung!
Heilandskapelle
Heilandskapelle. Gegner
Heilandskapelle, Schnitzerei
Versteckte Gefühle?
Licht
Licht und Wärme
Vor dem Einschmelzen gerettet: Glocken
Vor dem Einschmelzen gerettet: Glocken aus Soldin und Hohenkränig
Heilandskapelle, heutiger Garten
Heilandskapelle, heimatlich

Mosaiksteinchen für diese Landschaft

Kliestow, Kirchturm, Spätrenaissance. um 1580
Kliestow, Kirchturm, Spätrenaissance. um 1580
Bahnbrücke Booßen mit Wandergruppe
Bahnbrücke Booßen mit Wandergruppe
Überholte Verkehrswende
Warten auf Verkehrswende
Booßen, Weg an den Mühlteichen
Booßen, Weg an den Mühlteichen
Booßen, Fließ zum Mühlbach
Kleine Fließe zum sehr langen Mühlengraben
nach Rosengarten
Kein Wunder, wenn wilde Wanderer verzweifeln

…daher bereits einmal Wupi verfehlt → hier.

Ausklang und Abschied

Goldgelber Zitterling - roh verspeist
Goldgelber Zitterling – gleich roh verspeist: immunstärkend
ersehnt und verflucht
Wupis Cappuccino ersehnt und: verflucht. Aber nur der eine “fliegende”…
Rot glühend
Rot glühend

→ goldgelber Zitterling
→ 2018 bei Wupi

 

Karlswerk, ein Nebeltraum

Solo, ca. 14 km. Niederfinow, Bahnhof – am Mühlbach zum Karlswerk. Weiter durch „einzigartige Kulturlandschaft“. Das weiträumige Biosphärenreservat Schorfheide Chorin reicht bis Eberswalde.

Gesichte

Im Nebel sehen. Räume verdunkeln. Im Licht der banal realistische Ausblick.
Das Schicksal bin nicht ich selbst. Verdrehte Zitatfetzen als Trost. Aber weder das noch anderes ist verständlich für andere.

Karlswerk, ein Nebeltraum

Einsam(er) nie

Im Nebel die goldenen Brände: November. Gottfried-Benn-Melancholie. Vergänglichkeit. Schönheit.

Bahnhof Niederfinow
Wiesen am Karlswerk
November, Von Karlswerk nach Hohenfinow
Feld, Hohenfinow
7.November 2019, Nebelmorgen bei Karlswerk, Hohenfinow

Läppchenweg

Tornow umgehen. Bitte nur Wald, Feld.

Solitär hinter Karlswerk

Karlswerk Richtung Tornow
Der „Läppchenweg“ führt zum Galgenberg, der diesen Namen nicht hat, aber steil ins hoffnungslose Nirgendwo stürzt wie hier wohl gewöhnlich ein verwundetes Wild.
Ein Teil der Läppchen dort als Installation. ;)) Weidmannsheil!

Weidmannsheil. Eine Lappeninstallation

In der anderen Richtung: weit vor einer lagernden Rinderherde zwei breite Sandwege. Langsam steige ich ab, drücke mich am Weidezaun entlang, notgedrungen dann innerhalb des Zaunes und gedeckt von Stachelgebüsch und hohem Gras.

Ruhende Rinderherde vor Tornow
Gedeckt? Welch ein Irrtum! Martialisches Brüllen. Hinter mir setzt sich die Herde in Bewegung. Sie rennt nicht, trotzdem: die Tiere sind unglaublich schnell. Fest und zielsicher ihre Blicke in meine Richtung, ganz egal wie sehr ich mich verstecke.

Rinderherde verteidigt das Weidegebiet
Das Brüllen in Tonlagen wie von vierbeinigen Zyklopen: näher, immer näher, lauter. Sie jagen ohne zu jagen. Mich. Trittsiegel im Gebüsch und im Wald – eindeutig nicht mein Reich. Verflucht – die tief gestampften Pfade nehmen kein Ende. Ich hetze längst, springe – irgendwo über den Elektrozaun. Sicher fühle ich mich keineswegs. Schluchten, die wieder in Richtung der ewig lang gestreckten Weide enden. Bergan, in die Tiefe – um Himmels willen nur jetzt kein Sumpf…

rettender Ansitz

Ein Ansitz. Undurchdringlich umrankt. Der nächste Ansitz zerstört. Aber: ein Weg. DER Weg.

Lärchen
Warum mich die nächste, andere Herde, auf der nächsten Weide wiederum beobachtet und bösartig beblökt – ich weiß es nicht: perfekte Kommunikation über Kilometer hinweg. Gleiche Tonlagen, gleiche Absicht.
Kühe

Die Zone

Wieder eintauchen in den Wald. Wahrscheinlich sind Wandersleut nur ganz selten auf diesen Wegen. Absolute Stille. Irgendwann der 25 km Rundweg Eberswalde zur Schleuse Ragöse. Baustelle. Die Stahlplatten vibrieren bei jedem Schritt. Kein Durchkommen.
Der Erklärung aus dem dritten Auto muss ich wohl glauben. Wo entlang dann? Schulterzucken. Viel Glück.

NEB zwischen Niederfinow und Eberswalde
Baustelle Wanderweg
Stahlplatten Wanderweg
Stahlplatte
Schienenstrang Richtung Eberswalde
An den Schienen entlang: verrottete Einzäunung und Warnungen: Altlasten Militär.

Gefahr militärische Altlast
An der wegelosen Wiese gibt es nur das Zurück.

Warnschild
Am Hang entlang, auf einen Waldweg. Es muss gelingen! Bitte kein Ende in Militärruinen.

Hang zum Oderbruch
Neben dem Weg hohe Terrassen in eine dicht verwachsene Schlucht. Kriegsspielhügel wie Hünengräber.

Baumstamm-Geschütze
Der Schönheit des Waldes haben diese einstigen Gräben und Grabungen um teilweise alte Baumbestände keinen Abbruch getan – im Gegenteil. Vielleicht sogar eine Badestelle?

See im ehemaligen Militärgebiet

Zivile Last

Ostender Höhen. Recylinghof und Müllhalde. Grenzweg – warum Grenzweg?

Recycling Eberswalde

Private Mauer

Klärwerk Eberswalde

Schilfgürtel zur Finow

ohne Weg am Eichwerder

Wohnbauten aus dem Industriezeitalter
Am Eichwerder: Asphalt zwischen unendlichem Sumpf und Klärwerk. Es müsste am Finowkanal entlang gehen. Zugänge sind nicht erkennbar. Unverhofft schnell lande ich von Osten her am Eberswalder Markt.

Was noch

Der Regio bis Bernau. Die S-Bahn bis Pankow. Polizeieinsatz. Alles unbestimmt.
Bestimmt: Tintlinge in diversen Stadien, allerlei Mini, Kremplinge, Baumpilze nicht essbar, spitzschuppiger Schirmling…

Baumpilze
spitzschuppiger Schirmling
Tintling
Mahlzeit

Ein kleiner Parasol und eine große Marone. Mein Abendmahl. Mit Vogelmiere.
Nicht im Muscarin-Nebel, nur im Dunst. Danach traumlos.

Wie neu geboren

19./20.10.2019, von der Nacht in den letzten Tag des 75. Jahres, mit 25 Jahre BACKWATER und KOLOPHON surprise, surprise! Mitgestanden haben: glückliche Union-Fans, außergewöhnlich eine 2:0-Sieg-Freude gemixt mit Vorfreude auf neue Höhlennächte. Nach mitternächtlichem Sektumtrunk ab in die U8 zum spontanen Happy-Singen – DAAAANKE allen, einzelnen insbesondere und im Nachhinein allen, die mir den 20.Oktober bisher höchst divers zubereitet haben!

Maschinenhaus, Kulturbrauerei Berlin mit BACKWATER und KOLOPHON
“Maschinenhaus” Kulturbrauerei Berlin mit BACKWATER und KOLOPHON

Nahtlos

20.10.2019, in sonnigstem Herbst durch das “NSG Kanonen- und Schloßberg, Schäfergrund” zwischen Falkenberg und Niederfinow

Von Berlin nach Falkenberg
Von Berlin nach Falkenberg

In Kilometern nicht messbar: vorbei an der Kirche von Falkenberg, über Mühlenweg, hoch am Friedhof, Kanonenberg, Broichsdorf hinter dem Friedhof, Schloßberg und Schäfergrund, Liebenstein, herrliche Blicke ohne Abstiegsmöglichkeit in den Niederoderbruch, Straußenfarm, Hohenfinower Teiche, Karlswerk, Niederfinow Bahnhof.

Hoch zu den Trockenwiesen und -weiden

Verzweigt und weitgehend wegelos – wohl als Kompromiss zwischen NSG Kanonen- und Schloßberg, Schäfergrund und Anwohnern. Aber die haben kein Interesse oder mussten mit ihren Kleingärten bereits weichen. Die tiefen, nassen Gründe lasse ich in diesem Bericht aus: Wildschweinparadiese. Kaum mehr begangen und genutzt: die Bergterrassen des alten Friedhofs von Broichsdorf. Zwischen alledem gilt es, ein Durchkommen zu finden.

Südlich hinter Broichsdorf

stachlig trockenes Geäst

Baumstamm und Mistel

NSG Kanonen- und Schloßberg, Schäfergrund

Herdentrampelei im Gänsemarsch

Friedlich sieht diese hüglige Landschaft aus. In der als schmale Pfade aufgewühlten Tonerde aber sind die unzähligen Tritt- und Rutschspuren der Rinder höchstens einen Tag alt. Ich berechne ständig das lebensrettende Ausweichen in die Dornen.

Hügelzug über dem Schäfergrund

NSG Kanonen- und Schloßberg, Schäfergrund, Herbstgold und Berberitze

NSG Kanonen- und Schloßberg, Schäfergrund, Wacholder

Hecke

NSG Kanonen- und Schloßberg, Schäfergrund. Richtung Hohenfinow über Weideland

Richtungs-, nicht Wegweiser. Gehörnte
Mag sein, dass vor Zeiten der Weg weiter längs des Baches entlang führte – inzwischen weiträumig privatisiert. Oh Schreck: japanischer Staudenknöterich als bereits riesiges Gebüsch hat sich angesiedelt. Angriffsagile Rinder gibt es auch – allerdings nicht dort, wo vermutet.

Blicke ins Niederoderbruch

Auf beiden Seiten des Oderbruchs erstrecken sich im Licht die blauen Berge, geformt und durchklüftet durch die 2. Eiszeit. Die Kraniche tröten aus den Feldern. Ab und zu eine spitzwinklige Flugformation – mit gleicher Lautstärke. Unermesslich wirkt die Weite. Und doch ist alles Sichtbare mit einer strammen Tagestour zu erreichen.

Niederoderbruch vom Ansitz aus

Niederoderbruch, Blick Richtung Polen

Niederoderbruch, Aussichtspunkt

Niederoderbruch, Blick Richtung Polen

Liebenstein bei Hohenfinow

Der “Liebenstein”: früher Weinberg; eine Obstplantage wurde neu angelegt. Der Bruchrand war zum Ende des Zweiten Weltkrieges 3. Verteidigungslinie nach der Stromoder und der Alten Oder. Gegenwärtig verhindern Weidezäune und undurchdringliches Dickicht das direkte Queren Richtung Niederfinow.

Höhenweg Falkenberg nach Hohenfinow

Liebenstein, Niederoderbruch

Niederoderbruch

Niederoderbruch

Niederoderbruch

Wie die Wiesen meiner Kindheit

Unvergleichlich und selten: der Duft von Bergwiesen. Die große Artenvielfalt der trockenen Weidewiesen des “NSG Kanonen- und Schloßberg, Schäfergrund” ist z.B. auf dem Bornberg im Ohmgebirge – meiner vor Zeiten noch intakten Ferienlandschaft – längst unrentablen landwirtschaftlichen und naturfernen Trimm-dich-Flächen geopfert. Urlaubs- und Eventlandschaftsverunstaltung droht nach wie vor allerorts. Dann wird ein Bläuling seltener sein als ein afrikanischer Strauß.

Scabiose
Acker-Witwenblume (Knautia arvensis). Die blassblaue, sich noch runder aufplusternde  Tauben-Scabiose (Scabiosa columbaria) gab es auch.
Wiesen-Flockenblume
Wiesen-Flockenblume
Golddistel
Golddistel
Schlehenbeere mit Knochen
Schlehenbeere mit Knochen

Die echten Wiesenchampignons dürfen stehen bleiben. Mein Abend ist bereits mit Parasol gesichert.
Es war pur ästhetisches Interesse, was mich auf einen rustikalen Schlemmerfleischtisch im Karlswerk starren ließ…
Parasol mit Beilage, hätte an diesem Tag ins Karlswerk gepasst...

Nachtrag und Abendessen 21.10., ohne Foto: erstmalig Austernseitlinge. Wenns gut geht, kenn ich sie also.

Managementplan für das FFH-Gebiet Kanonen- und Schloßberg, Schäfergrund

Schlaubetal auf einsamen Wegen

13.10. 2019, 22 km im Schlaubetal mit Eckhard Knauer, Wandersportverein Rotation Berlin
Eine meiner ersten, unvergesslichen Wanderungen mit E. Knauer führte vor vielen Jahren durch dickes, dunkelrotes Buchenlaub an den Hängen des Schlaubetales, vorbei an Mühlen, die irgendwie noch im Dornröschenschlaf verharrten. Wieder eine bleibende Erinnerung diese Schlaubetalwanderung im Herbst 2019: ein nicht mehr erwarteter, sonniger Oktobertag, das Schlaubetal auf sehr unbekannten, einsamen Wegen.

Bremsdorfer Mühle, Schlaubetal
Bremsdorfer Mühle

Die Wanderstrecke: Kieselwitz – Kieselwitzer Mühle – Schlaubetal, Westseite – Bremsdorfer Mühle – Kleiner Treppel-See – Großer Treppelsee, Ostseite – Planfließ – Stiller Treppelsee – Höhenweg Großer Treppelsee, Teufelssee, Hammer-See – Forsthaus Siehdichum (Ausflugsgaststätte) mit Försterfriedhof – der glasklare Scherwenz-See, Westseite – NSG Mahlsheide – Schlaubetal, Ostseite.

Försterfriedhof in Siehdichum. 1891 angelegt vom Königlichen Forstmeister Wilhelm Reuter
Försterfriedhof in Siehdichum. 1891 angelegt vom Königlichen Forstmeister Wilhelm Reuter

Ich hatte nicht vor, zu fotografieren in Konkurrenz zur unvergleichlich schönen Natur: dem Wald als Ganzes, mit tiefen Tälern, Anstiegen zum Japsen, mit Sümpfen und Seen, immer wieder der Schlaube, ihren Bächen und Mühlen.

Die Ragower Mühle

Am Ende der Wanderung verführt das Wasser der eingezwängten, wild strömenden Schlaube doch zu einigen Fotos.

Ragower Mühlenteich
Ragower Mühle, Schlaubetal
Schlaube an der Ragower Mühle
Ragower Mühle, Mühlstein
Alte Pumpe an der Ragower Mühle
Schlaubetal, Esel der Ragower Mühle

Innensichten

Die → Ragower Mühle entzückt mit Laube, Bänken vorm Haus und vielfältigen Überraschungen im Haus.

Ragower Mühle

Ragower Mühle, Blick auf den Mühlteich

Ragower Mühle, Stube

Ragower Mühle, Jagdzimmer
Gejagt und gefischt wird bis heute vom Chef des Hauses. Einst hat hier in der Niederlausitz sogar der Auerhahn gebalzt (seit Kaisers Zeiten als Präparat an der Wand) und kaum vor drei Wochen noch haben die Hirsche geröhrt. Jetzt setzen sie bereits wieder Fett an wird mir bekundet.

Bei Kaffee und Kuchen
Bei Kaffee und Kuchen

 

Zwischen Nadelwald und Buchen

Vergessen ist auf dieser Wanderung vor allem das diesjährige, trocken braune Laub, denn dazwischen purzeln die Pilze sogar noch auf den letzten Metern in alle Taschen.
Abends schon ein Süppchen. Morgen dann die Gerichte mit ein, zwei etwas selteneren Spezies – NACH dem Blogpost, falls die Seltenheiten eine Verwechslung sind: erinnert euch!***

Parasol, Maronen, Steinpilz, Ziegenlippe, Reizker, Hexenröhrling aus dem Schlaubetal
Parasol, Maronen, Steinpilz, Ziegenlippe,Reizker, Hexenröhrling und ein herrlich saurer Apfel einer alten Sorte

Schlaubetal – hinter den sieben Bergen…

Unbedingt anzumerken: mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist außerhalb der Sommersaison das Schlaubetal schwierig zu erreichen. Ab Berlin mit dem RE1 bis Jacobsdorf und jetzt im Oktober mit perfekter Busorganisation (aber nur ab 15 Personen mit Vorbestellung möglich) bis Kieselwitz. Zurück ab Haltestelle Kallinenberge. Das allerdings verläuft entspannt wie nie vom Zug in den Wald und vom Wald direkt in den Zug.

Jacobsdorf, Bahnhof
Jacobsdorf, Bahnhof

*** Nachtrag vom 14.10.2019. Verwechslung des Flockenstieligen Hexenröhrlings ist wegen der samtigen, dunkelbraunen Hutfarbe ausgeschlossen: Speisepilz des Jahres 2018.
Aus dem Reizker ähnlichen Pilz tritt beim Anschneiden minimal eher farblose Flüssigkeit aus. Das weiße Fleisch riecht lecker fruchtig, schmeckt beim Anlecken jedoch brennend scharf: zwei Birken-Milchlinge (der Fundort eindeutig)? Giftig. Wie Sauerkraut eingelegt essbar lt. Wikipedia und in osteuropäischer Tradition. Nun schwimmen die Teile neben Spreewälder sauren Gurken. Bringt nix.

Abstecher Richtung Bad Freienwalde

Oktober 2019, das märkische Thüringen rund um Bad Freienwalde. Beliebt und bekannt: der Turmwanderweg und diverse Wald- und Berggaststätten. Hier gegliedert in unnachahmliche ERKUNDUNGSTOUREN gern mit und einmal dringend geboten ohne Kind.

Die echten und die falschen Mühlen

Nach hoffentlich regenreichem Wetter ohne Nachdenken oder Suche immer ein Highlight: Cöthener Park und Rothe Mühle. Der Cöthener Bach strömt in diesen Tagen oberhalb des Wasserrades wildbachmäßig aus allen Richtungen.

Cöthen, Bach im ehemaligen Park
Cöthen, Bach im ehemaligen Park
Cöthen, vor dem Wasserfall
Brücke ginge auch
Wasserrad in Aktion
Cöthen, Wasserrad in Aktion
Cöthen, Wasserrad
Zwischen den Bachläufen
© Karla Brandler. Cöthen, alter Mühlkanal
Cöthen, alter Mühlkanal
Nasse, natürliche Holzskulptur
Nasse Holzskulptur. Natur kann vieles am besten.
Falkenberg, Rothe Mühle
Falkenberg, Rothe Mühle
Rothe Mühle. Müllers Esel, das bist du.
Rothe Mühle. Müllers Esel, das bist du.

Froschmaul und Lug ins Land

Findling Froschmaul bei Falkenberg (Mark)

Luginsland bei Falkenberg

Am Teufelssee

Das hölzerne Insekt am Teufelssee, Bad Freienwalde
Das hölzerne…
© Karla Brandler. Heidelibelle. Rote Libelle
und das rote Insekt

Der Sächsische-Schweiz-Ersatz

Mit Sack und Zeltpack: die Sächsische Schweiz fällt zwischen 3. und 6. Oktober 2019 ins Regenwasser. Einer meiner Sehnsuchtsorte hat Chancen. Und es gelingt!

Erdgeschichte in Mini
Unterwegs: Erdgeschichte in Mini
Fast einen Meter tiefe Erosionsrinne
Wassergewalt! Fast einen Meter tiefe Erosionsrinne mit vielfältigem Gestein. Wir kommen unserem Ziel näher und näher. Mit Umwegen.
© Karla Brandler. Kristalltal bei Bad Freienwalde
Die Phantasie lockt Jim-Henson-Fans ins geheimnisvolle Tal: nomen est omen.
Der schnelle und der langsame Weg
2x filmreif ins Zauberland. Links: ganz schnell. Das erlaubt die Fotodoku eines schrittweisen Abstiegs mit weitgehendem Erhalt der Laubschicht.

Wichtig: Vor dem Betreten dieser aufgelassenen Ziegeleitongrube ist darauf zu achten, dass die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen und eingehalten werden. Die Wand ist insbesondere nach Regen stark abbruchgefährdet!

Harmlos? Nee. Nicht im Foto ein Extra für uns: Minilawine
Harmlos? Nee. Nicht im Foto ein Extra für uns: echte Minilawine – erst gehört, dann gesehen. Lerneffekt: alle Sinne Achtung!
6.10.2019, abbbruchgefährdetes Gebiet. © Karla Brandler
Überlebenschancen gleich Null – je nach Größe und Abbruch.
Und in der Nähe schon gar nicht sicher...
Fragwürdige Spur von oben. Wandnähe ist keines Falls sicher.
Ton, Ton, Ton
Ton, Ton, Ton. Meine erst einmal getragenen Schuhe…
Bad Freienwalde, Kristalltal, Südgrube. Kristallisierter Gips, Tanne
Dafür liegt nach den schlimmen Regentagen offen, was dem Tal den geheimnisvollen Namen gab
Goldgräberstimmung in Bad Freienwalde, Fundstücke aus dem Kristalltal
Goldgräberstimmung

Schaut dazu bis 27. Oktober 2019 den Fotowettbewerb an: “Kristallisierte Elemente” (wer sucht, der findet über die Webseite auch mehr). Nee, wir nehmen nicht teil. Aber mit sehr herzlichem Dank an unsere nette Begegnung mit einschlägigem Wissen und einem Beutel voll riesiger (voll! riesiger!) Steinpilze. Wir trösten uns mit Pflaumenkuchen und Heidelbeertorte im Café König, Bad Freienwalde: ist auch gelungen.

Kristallisierter Gips, Bad Freienwalde

Letztes Quak 2019

Ich wünsche allen, allen – zuallererst dir und euch, die meinem Blog in persönlicher Verbundenheit folgen, allen vom Wandersportverein Rotation Berlin, allen, die mir immer herzlich auf meinen Wanderwegen begegnet sind und nicht zuletzt in bester Erinnerung allen vom “Bergwaldprojekt” – eine stressfreie Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr!

Wolfsspur in Medewitz, 10.1.2019
Wo die wilden Wölfe wohnen… Medewitz, 10. Januar 2019

BZ Berlin vom 24.12.2019 / MAZ vom 23.12.: Wolfsriss in Wiesenburg
Hah! Was hab ich für ein seltenes Glück gehabt im Januar 2019: den → wahrscheinlich DEN Medewitzer Wolf und seine Spur gesichtet, damals ein schmächtiges Tier.
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick… Zum aktuellen Jahreswechsel fürchte ich keine Wölfe, sondern den Berliner Silvestersmog.

Dezember

Dez. Route Art der
Wanderung
Besonderheiten km
1. Kl. Müggel-See – Neuhelgoland – Krumme Laake – Dorfanger Müggelheim – Müggel-Berge – Kiesgrube – Kanonen-Berge – Wendenschloss WSV Rotation in Familie,
Jahresfeier
Großer Müggel-Berg, 114,80m über NN.
In der Annahme, der höchste natürliche Berg Berlins sei der mit Turm: ein Treptower Ost-Leben lang nicht wahrgenommen 🙁
 14
7. Słubice Collegium Polonicum – Rezerwat Łęgi – Świecko – St. Hubert – Autostrada Wolnosci mit allen Schleifen und Abzweigen – Park Odra – Słubice Restauracja „Bagatela“ – Frankfurt (O) WSV Rotation mit Piotr Świątkowski Wanderleiter-Jubiläum
100. Wanderung mit Fernverkehrsstraßentest
ca. 24
28. Paulinenaue und Havelländisches Luch Solo Versuch der Rekonvaleszenz ca. 14

November

Nov. Route Art der
Wanderung
Besonderheiten km
7. Niederfinow – Karlswerk – Eberswalde Solo Karlswerk als Nebeltraum ca. 15
10. Frankfurt (O) – Klingetal – Heilandskapelle – Fischteiche Booßen – “Wupis Tränke”, Rosengarten WSV Rotation Berlin mit E. Knauer Führung in der “Russenkirche”, erbaut 1915  17
27. Glöwen – Plattenburg – Bad Wilsnack WSV Rotation Berlin mit E. Knauer stracks durch bis zum Knieperkohl 15

So einfach “for future”:
Gehen, Laufen, Wandern.
Für unsere Umwelt in Dankbarkeit auch im REGEN.
Und während dieser Zeit die Heizung abgedreht!
Für mehr werbe ich nicht im Sinne der Energiewende. Wer versteht wirklich mehr davon, als dass wir nicht länger so leben und Ressourcen verbrauchen können wie bisher? Flächenverbrauch erschreckt mich ebenso wie der globale CO2-Ausstoß und unsere Verkehrspolitik. Für glaubhafte Nachhaltigkeit könnte Unterstützung entsprechender Wissenschaften und alternative Energie-Ingenieurtechnik sorgen: ständig und neu!

Oktober

Okt. Route Art der
Wanderung
Besonderheiten km
3. Falkenberg – Cöthen – Bad Freienwalde Solo,
wiederholt zu zweit
kleine Abstecher ca. 15
6. wiederholt, um ans Ziel zu kommen. ca. 15
10. Hangelsberg Solo 5 Stunden Wald, eine Krause Glucke, viele Maronen. Und wenn ich nicht den Pilze sammelnden Radler angehalten hätte, sammelte ich noch immer, ohne Aussicht auf Bahn ca.?
13. Schlaubetal WSV Rotation Berlin mit E. Knauer Der mehr als perfekte Wandertag 22
20. Falkenberg – Niederfinow Solo in Gedanken DANKE an einige mehr für diesen wundervollen 20. Oktober wild von der Nacht in den Tag ca. 15

…trüb und traurig wie das Wetter…
zumindest aus Berliner Fenster-Sicht. Ansonsten abenteuerlich mit gefährlich echten Naturgewalten. Auf dem Brocken wird am ersten Oktoberwochenende der erste Schnee erwartet.

Zwei Etappen Schwärze

Durch das Schwärzetal nach Eberswalde in zwei Etappen.
1. 18. Sept. 2019 mit dem Wandersportverein Rotation Berlin und Eckhard Knauer von Melchow zum Quellgebiet der Schwärze, am Schwärzesee entlang, an der Schwärze bis zur Bahntrasse ohne reguläre Überquerung.
2. In Kleinstgruppe von der Mündung Nonnenfließ in Spechthausen Richtung Eberswalde Zoo.

Vom Quellbereich der Schwärze bis zur Bahntrasse

südwestlich vor dem Schwärzesee - Senke und Quellhorizont der Schwärze
Das Quellgebiet der Schwärze erstreckt sich bis zum Schwärzesee entlang eines Feuchtbereiches, dessen leuchtendes Grün als schmales Band durch die Bäume schimmert.

Schwärzesee bei Eberswalde
Zwei Badestellen am Schwärzesee: bei 17° Lufttemperatur und ebensolcher Wassertemperatur hat das Abbaden einen höchst prickelnden Reiz. Ziel des Tages ist mehr oder weniger damit geschafft.

an der Schwärze
Urige Natur – hierhin verläuft sich niemand. Denkste: der schwarze, runde Kreis im Gras: ein Autoreifen. Zum Einsammeln ungeeignet.

an der Schwärze
Meister Bocker hat in dieser Abgeschiedenheit eine kleine Festung errichtet.

18. Sept. 2019, die Schwärze mit Biberdamm
Und die Schwärze macht ihrem Namen alle Ehre!

schwärzer als schwarz: die Schwärze
Kurz bevor die Bahntrasse die Wege nach Spechthausen abschneidet, verschwindet der Fluss in grasiggrünem Sumpf.

die Schwärze versumpft
Das Borstenvieh glücklicher Weise auch – sehr frische Spuren!

Suhle am Sumpfgebiet Schwärze

Von Spechthausen nach Eberswalde

Das Nonnenfließ mündet in Spechthausen südlich von der ehemaligen, berühmten Papierfabrik in die Schwärze. Vor Jahren sind wir einmal als Wandergruppe oben am Berg mit Blick aufs Wasser entlang gekrochen.

Spechthausen, alte Papierfabrik
Die Schwärze fließt eingezwängt in Mauern aus dem Fabrikgelände – inzwischen ist alles überwuchert.

Schwärze an der Brücke in Spechthausen
Östlich davon geht der Wanderweg weiter mit manchmal einem Blick auf die Kleingartenanlage hinter dem Seggenmoor.

Spechthausen, gegenüber von der Kleingartenanlage
Egal warum die Äpfelchen: organische Gartenabfälle tragen zur Eutrophierung des Biotops bei. Die Kleingartenanlage soll nach Auslaufen der Pachtverträge dem eigentlichen Niederungsmoor weichen – Datum unbekannt. Eine Fischzucht existiert noch unzugänglich als Becken mit einigem Restmüll.

Steg über einen der einst vielen Bäche Richtung Schwärze
Der Wanderweg hat seit langem keine Markierung mehr.

Schwärze, am Seggenmoor
Begegnungen (bis hin zur geringelten Mütze: Ähnlichkeiten mit Typ → Bergwaldprojekt) sind trotzdem nicht so selten. Die Eberswalder “Hochschule für nachhaltige Entwicklung” (HNE) wird nicht umsonst als **”grünste” Hochschule Deutschlands bezeichnet: es gibt wandernde Menschen. Eine Hexenhand schnippst Beifall all denen, die hier entlang schleichen.

Steg über einen der einst vielen Bäche Richtung Schwärze
Oben am Berg: Biege nach links. Nun führt der Weg wieder direkt an der Schwärze bis Eberswalde.

Richtung Brunnenberge Eberswalde
Links der urwüchsige Fluss, rechts der Hang zu den Brunnenbergen (mit aufsteigenden Möglichkeiten).

Brücke Richtung Herthafließ
Die schönste Wanderstrecke zweigt allerdings an der Mündung des Herthafließes an dieser Holzbrücke ab: 1,5 km zur → Herthaquelle*** am Eberswalder Zoo.

Schwärze hinter der Mündung Herthafließ
Mit Blick nach rückwärts auf die Brücke jetzt und hier weiter direkt Richtung Eberswalde.

Schwärze am Eberswalder Zoo
Am Stadtrand, rings um das Gelände des Eberswalder Zoos, hat der Biber empfindlich gefällt und gestaut.

einstige Brücke über die Schwärze
Biber macht was Biber will… Es fällt nicht alles direkt durch ihn.

Brücke über die Schwärze Richtung Eberswalder Zoo
Hinter der Zainhammer Mühle fließt die Schwärze am Rande des sehenswerten Forstbotanischen Gartens.

Brücke über die Schwärze Höhe Oberförsterei Ebeswalde
Die angepriesene “Erlebnisachse Schwärze” aber lieber lassen: das ist nix für eine schöne Erinnerung an eine weitgehend wieder naturbelassene Flusslandschaft.

Brücke über die Schwärze mit Sperrgitter
Quälend gerade und ereignislos fließt die Schwärze zwischen Kleingärten und nur an den wenigen Brücken sichtbar. Manche Brücken mit Sperren gegen den Baumeister im Wasser. Irgendwann mündet die Schwärze schließlich an der Stadtpromenade in den Finowkanal.

Brücke über die Schwärze an den Kleingärten

***Aktuell vom 22. Sept. 2019, kurz aber voller Abenteuer: dem HERTHAFLIESS gebührt eine eigene Seite!

** → HNE Eberswalde: wenn ich noch einmal jung sein könnte!

Die Schwärze, ein Nebenfluss der weitgehend kanalisierten → Finow, hier eine Wanderung am unberührt mäandernden Oberlauf.

Berliner Schafstag

Berlin, 15. September 2019: 14.00 Uhr Start einer Schafsdemonstration am Haus der Kulturen der Welt. Ich: in Art eines jappsenden Hütehundes begleitend vor und zurück mit Schafsherde zum Hansaplatz, Kundgebung. 18.00 Uhr Heimkehr: mit Hin- und Rückweg ca. 14 flotte Wander-Kilometer.

Schwarzköpfiges Fleischschaf

ACHTUNG: dieser Text ist unabhängig MEINE Schilderung MEINES Erlebnisses und mit MEINEN Gedanken zum Thema!
In Erinnerung an meine Kindheit, in der Wanderschäfer in Thüringen und im Harz selbstverständlich waren; mit Schafwollsocken an den Füßen von Prignitz-Elbeschafen, gesponnen und gestrickt in Bengerstorf bei Boizenburg.

Die Wanderroute

Zum Schafstag am Carillon Berlin
Zumindest mit Blick Richtung Carillon und Haus der Kulturen der Welt zeigen die Schafe Interesse an Berliner Kultur.

Vor der Schafstag-Demo im Gatter
Dann endlich ab auf die Wiesen im Großen Tiergarten

Schäfer demonstrieren in Berlin
Hier ist alles irgendwie Regierung und Schafe hat Berlin sogar eigene. Zusätzlich demonstrieren vom 15. Sept. bis 15. Okt. 2019 fünf Schafe auf der Wiese neben der Hansabibliothek für ihre Art.

Schafs-Demo am Schloss Bellevue
Erinnert an viel Geschichte, wenn die Herde am Großen Stern und den Militärpuppen vorüber getrieben wird.

Schafs-Demo am Grosen Stern in Berlin
Falls jemand glaubt, Schafe hüten wäre eine besinnliche Arbeit…

Berliner-Schafstag
…im Laufschritt ist die ganze Herde plus Hirten und Hunde veschwunden…

Berliner-Schafstag am Bellevue-Ufer

…zumindest dort, wo kein Gras wächst.

Berliner Schafstag 2019
Achtsam, aber wenigstens einmal dagegen pissen… Die intelligenten Schafe wissen, dass E-Scooter nur “grün” angemalt sind.

Berliner Schafstag mit E-Roller
Hoppla: gut gemästet und am Ende des Tages und der Tour immer noch höchst beweglich!

Berliner Schafstag mit Hürdenlauf

Der Schafstag: für und nicht gegen

Die Demo „Schafstag “ thematisiert die prekäre Situation der Wanderschäfer, die fatale Situation, wo dem Auto mehr Platz gegeben wird als dem Menschen, geschweige denn dem Tier. Demo für Lebensraum – auch mit Wolf – sofern sein Schutz nicht in total verkehrter Welt endet. Es geht um Biodiversität und um nichts weniger als den Erhalt unserer Erde.

Schafwolle - auch für den Baumschutz zu verwenden
Nur mit Schafen, Ziegen, Hund
bleibt das Grünland artenreich bunt.

Stehn keine Schafe auf den Deichen
wird das Land im Wasser weichen.

(so etwa …)

Weideprämie für Schafe und Ziegen!

Das wird ein Schafspelz für den Wolf
Es braucht keine hoch kochenden Wolfs-Angriffe – weder auf das Tier, noch auf differenziertes Rundumdenken. Wolfsbissig empfehle ich theoretisch das, was mit Erfolg bereits im Land Brandenburg getan wird: → Herdenschutz.  Nur die Kosten sind enorm und viel zu hoch, um nicht nur ziemlich schwarze Schafe zu züchten, sondern auch mit schwarzen Zahlen wirtschaften zu können. Diese Situtation ist Anlass der Demo! Und nicht etwa der Wolf!

Hütehund bei der Arbeit
Im Bild ist nur der Hütehund und nicht die Lerche zu sehn.

…so vielfältig gemeint wie Artenvielfalt erwünscht: die Karla im Schafspelz

Stecken und Stab

„Und müsst’ ich auch wandern in finsterem Tal, ich fürchte kein Unglück, denn du bist bei mir. Dein Stab und dein Stecken, die sind mein Trost.“ (Psalm 23, Vers 4)

Stab und Stecken

Die schon biblische Tradition der Wanderschäferei zeigt sich nicht zuletzt an Stock und Stab, beidseitig nützlich und zweifelsfrei Eigentum des jeweiligen Schäfers. Die untere Metallschippe multifunktional zur Abwehr oder zum Ausstechen von Disteln.

Staffelstab vom Europäischen Hirtenzug

Staffelstab als Erinnerungsstück vom Europäischen Hirtenzug, eine Initiative des europäischen Hirten-Netzwerkes, dem „European Shepherd Network“.

Geschnitzter Hirtenstab aus Hasel
Beeindruckende Stöcke sind selbst geschnitzt, aus einem einzigen Stück Haselnusskloben mit langem Stock.

Geschnitzter Hirtenstab
Der Haken, um die Hammelbeine lang zu ziehen – d.h. um zu lenken oder aufzurichten.

Hirtenstab
Notfalls funktionieren dünne Stöckchen mit Wedelchen.

Hirtenstab
Schäfer Kucznik aus Altlandsberg: an diesem Tag zum Schutz der Schafe als Dirigent vor allem des Publikums.

Hirtenstab in Funktion

Schäfchen zählen

Sieht nicht einfach aus, die massigen, schwarzköpfigen Fleischschafe in den dreistöckigen Transporter zu bugsieren. Muskelkraft plus wirklich alle Stäbe und Stöcke mit allen Enden sind gefragt.

Schäfchen zählen
Die Auskunft nach Art und Herkunft des Transporters wird etwas zögerlich beantwortet. Diesmal nicht Ziel – na ja, es soll friedlich ablaufen. Und Berlin als Hochburg der jungen Vegetarier fühlt sich natürlich sehr verbunden mit Herbivoren.

Schaf-Transporter
Gerade vor einigen Tagen hatte ich es wieder auf diesem Blog versucht zu thematisieren: blumige Wiesen und Bio-vegan allein werden das Insektensterben nicht stoppen. Artenvielfalt retten: ohne Schafe, ohne Kühe auf der Weide? Ökosysteme funktionieren in komplexen Wechselbeziehungen.

Schäfer aus Müncheberg
P. Correctness bringt uns dazu, die Übernutzung unserer Erde immer nur in Teilaspekten und unsäglich konträr zu diskutieren. Mit einer Sache ist nicht alles gesagt.

Müssen und Machen

Schafstag
In meiner Kindheit ließen Schafe nur runde, trockene Köttel fallen. Im Tiergarten entstanden Mini-Kuhfladen. ???

Abfall vom Schafstag
Ebenso wie dem Wanderer mit brennenden Füßen bereiten der Wanderschäferei kilometerlange Asphaltstraßen ohne Feldwegalternative natürlich mit solchem Abfallprodukt nicht nur EINEN “Haufen” Probleme.

Abfallentsorgung
Aber die im gegenwärtigen Antitütenrausch ausgesparte Plastikentsorgung täglich von 16 Millionen Hunde-Haufen (acht Millionen registrierte Hunde) in Deutschland dürfte mehr Abfall produzieren als der Dung(!) der bei uns noch existierenden Schafherden.

Schäfertasche
Hoffen wir trotzallem, dass keine Wanderschäfer→innen (Bergwaldprojekt-Erinnerung mit Bild) mehr den Beutel abgeben, sondern dass sich im Gegenteil wieder viele Menschen zumindest unterstützend für diesen Beruf begeistern.

Schäfchenwolken über dem Haus der Kulturen der Welt
Dafür gab es nicht nur Schafslosung und Schäfchenwolken nach dem Tierparkgrasen, sondern begleitend auch  Transparentlosungen, deren Überzeugung ich mich  fromm und frei anschließe:

Wir schafen das!

Wir schafen das!