Borgsdorfer Fingerhut

11. Juni 2019, ca. 12 km Rundweg Borgsdorf – Briesetal als Solo zu zweit, durchaus eine Tagestour

Dieses Gebiet gehört seit fast 30 Jahren mehr oder weniger zu den 9 – 100 Kilometern der spätherbstlichen Veranstaltung “Borgsdorfer Nelke”, organisiert vom Wandersportverein Rotation Berlin. Jenseits deren Tracks kann diese → Kartenskizze auch für Däumlings stark abgespeckten “Fingerhut” genutzt werden.

Wald bei Borgsdorf, Fingerhut
Schneller kenne ich im Norden Berlins keinen Weg in den Wald. Vom S-Bahnhof Borgsdorf aus ist er schon zu sehen.

Suchbild: geflügeltes Insekt

Hügelig hoch und runter geht es im Stöckeparadies. Es gibt erstaunlich Lebendiges, das dem gemeinen Wanderer auf ewig verborgen bleiben wird. Auf Anweisung und gut Glück hab ich draufgehalten. Hat geklappt; nach wie vor nur für Adleraugen.

Bogenluch
Kreuzung Bogenluch / Briese: ein Bohlensteg führt durch den Dschungel.

Bohlenweg durchs Bogenluch
Ach lieber Jäger, ich weiß, ich weiß. Aber zwei Krähen bekämpfen sich sogar für meine Ohren ungewöhnlich lautstark – da muss ein besorgter Blick gestattet sein.

Ansitz an den Feuchtwiesen
Am Ende des Pfades klappert das Mühlrad. Hä? Das Rad läuft rückwärts! Wahrhaftig, sieht falsch aus. Aber nach einigen Jahren mit dem Wanderverein Rotation Berlin weiß eine Mitwanderin die Funktionsweise oberschlächtiger und unterschlächtiger Mühlräder sogar im Schlaf zu erklären.

Im Briesesee zu baden, wäre auch eine Option. Wir hoppsen weiter. Der Mini Monkey Kletterwald hat zum Glück geschlossen, ist eher für Kitaalter und wird sowieso getoppt von der Waldschule Briesetal.

Waldschule Briesetal, Kaulquappen
Wer hier mit minutengenauem Wanderplan operiert, ist schlecht beraten. Unsere Ringelnatter erbeutet eine Kaulquappe. Das Verschlucken des Leckerbissens dauert und dauert: egal, das ist spannend.

Waldschule Briesetal, Ringelnatter
Die Frösche erweisen sich dagegen als total stupid und beim Holzfischangeln zerren mehrheitlich Algen am Haken.

Waldschule Briesetal, Angelteich

Da lockt dann doch die echte, wenn auch sicher unbewohnte Biberburg an der Briese.


Abwechselnd vom oberen Weg zum Ufer und zurück können durchaus etliche Höhenmeter auf kürzester Strecke bewältigt werden.

Holzmusik
Geheimnisvolles wie dieser unterirdische Wasserfall ist nicht auf den ersten Blick zu entdecken.

unterirdisch

Es folgt Mehrfach-Befahrung des Mississippi an der kleinen Briese-Brücke…

Segelschiff auf der Briese
…und noch ein gelungener Schwirrholzversuch.

Schwirrholz
Zum Schluss erwachen in solcher Wildnis die urtümlichsten Instinkte…

Stockspiel an der Briese

Bis Bahnhof Zühlsdorf oder Basdorf wären es jetzt kaum mehr Kilometer als wieder zurück nach Borgsdorf. Eindeutig wird die Strecke wieder durchs Moor bevorzugt. Auf jeden Fall eine kühle Variante!

Briesetal

Zeit statt Zeug für Kinder!

Im Süden Berlins hat die → Sandgrube im Grunewald mit dem Ökowerk einen gleichen Erlebniswert.
Einziger Wermutstropfen: die für alte Herrschaften bequemer zu erreichenden städtischen Spielplätze haben in der Folge keinen Anklang gefunden. Kinder merken dann doch einen Betrug 🙁

Naturerlebniscamp Rügen

Romantik und Abenteuer im Naturerlebniscamp Rügen: ein Konzept, das Unterstützung finden sollte!

Naturerlebniscamp Rügen - adios! Naturerlebniscamp Rügen

Und so sollte es bleiben: der Aufenthalt auf der Basis von Geben und Nehmen, Hilfsbereitschaft und Eigenverantwortung. Ein pikobello sauberer Platz, günstig für Naturfreunde, Radler, spartanische Wandersleut und Familien mit rücksichtsvollen, lustigen Kindern.

Eisern Union - auch hier! Naturerlebniscamp Rügen mit Kaffee und Brötchen

Spätestens nach dem ersten Früstück kennt jeder jeden: familiär und freundlich. Wie sollte es anders sein: sogar mit → Eisern Union!

Naturerlebniscamp Rügen, morgens das Hanomag-Konzept im Eigenbau

Am Abend an einigen Ecken das obligate Lagerfeuer – mehr kann sich niemand wünschen.
Wer nicht nur die touristischen Highlights sehen möchte – auch das ist möglich. Die Wanderkarten weisen viele geheimnisvolle Orte abseits auf, die ohne heißen Tip oder Hanomag*** selten zu finden sind.

Naturerlebniscamp Rügen, nachts Sassnitz Birkengrund

August 2019

***Es lohnt, die Historie von “Hanomag” zu googeln. Gefallen hat mir vor allem: Die für den Kriegseinsatz entwickelten drei Bauarten Einheits-PKW, vor allem das schnucklige Kommissbrot (als absolute Seltenheiten leider hier nix vorhanden), wurden dafür als untauglich eingeschätzt. Erinnert an den Zustand der Bundeswehr zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Und die Instandsetzung der Oldtimer im Eigenbau: wesentlich sympathischer als der neue Hype um Prora.


Anekdote zur Verpflegungssituation auf Jasmund: Im August wird hier jeder für den Tag brombeersatt. Wild gibt es die ersten Mirabellen. Ich teile mitleidig mit verhungert aussehendem Neubürger. Kurz darauf ein Alteingesessener: „der ist Vegetarier – selbst schuld“. Aha.
Sassnitz-Rewe ist mit Sicherheit der gleichen Meinung.

Aber jetzt der eigentliche Anlass meines Rügen-Aufenthaltes → Bergwaldprojekt Nationalpark Jasmund, Moorwiedervernässung

Von Goslar nach Ilsenburg

Pfingsten 2019, “Wandern im Harz”. Zu zweit von Goslar nach Ilsenburg – dank Harz-Berlin-Express (mit einigen Abstrichen fast wie vor dem 9.12.2018). Geplant: Klippenweg und Ilsetal, alles andere jenseits der harzbekannten Forstwege.

Aller Anfang ist schwer

Goslar, kurz nach 10h ein schnuckeliges Harzstädtchen, nach 10:30h Touristengewimmel. Wir fliehen am Abzuchtkanal und der alten Stadtmauer entlang (der jüdische Friedhof ist nicht nur in den neuen Ländern, sondern auch hier geschlossen), landen auf dem Segelfluggelände Bollrich.

Auf der Suche nach dem Klippenweg. Copyright K.G.Brandler
Das Vorhaben, jenseits der Pfingstochsentouren naturbelassene Wege zu finden, geht höchst langsam bzw. zu schnell in Erfüllung.

Hinter dem Absetzbecken
Der Weg zwischen den Absetzbecken verflüchtigt sich in unendlichen Dornröschenhecken und die Natur steckt voller Rätsel.

Antonia-Bank

Kein Wunder: Orientierung verloren. Gelmketal und Ammental daher vor und zurück.

Wandern im Harz, Sackgasse
Endlich: die Brücke am Waldhaus über die Oker, dann die Alte Harzstraße als Genusswandern.

Wandern im Harz

Wandern im Harz

Blick ins Okertal
Wandern im Harz

Autos und Motorräder sind trotz der Talstraße nicht zu hören: lauter braust der Wind oberhalb des Okertales in den Ohren.

Romkehaller Wasserfall
Schnellstens raus aus dem Bereich des windverwehten Wassers vom Romkerhallerfall! Viel kann nicht unten ankommen. Besichtigung sparen wir aus.

am Romkehaller Wasserfall
Der Tag neigt sich bereits dem Ende zu. Steil hoch geht es auf dem Klippenpfad. Das wegen Renovierung geschlossene Kästehaus muss nicht mehr sein. Wir umkreisen etliche Brocken (nicht den Brocken) und die Feigenbaumklippe.

Unterschlupf. Copyright K.G.Brandler
Besseres lässt sich niemals finden. Ein langer Sonnenuntergang und „Gute Nacht.“ Irgendwann ein Blick in den dunklen Himmel. Haarscharf an der Kante des Überhanges: drei Sterne des Großen Wagens. Wer weiß – unsere Vorfahren haben sicher mehr aus der Konstellation gelesen.

Klippenweg und quer durch

Feigenbaumklippe am Morgen. Copyright K.G.Brandler

Rosarot, breit strahlend der Sonnenaufgang gegen 4 Uhr.

Pfingsten 2019, Harz

In der zweiten Reihe schläft es sich immer noch gut.

Feigenbaumklippe

Ziellos gezielt genießen wir höchst ausgeruht jede Klippe. Dank an den → Ideengeber.

Wandern im Harz

Mein babylonischer Sternen-Favorit: die Moosklippe, ohne Geländer. Oben steinerne Single-Kuhlen: perfektes Liegen im Felsennest mit ungeschütztem Blick in den weiten, weiten Himmel.

Kästeklippen, Alte vom Berge

Überhaupt: wer nicht diese Felsformationen genauer erforscht, weiß nicht, was eine Harzer Klippe bedeutet. Mausefalle – Hexenküche – Mönch und Nonne – Kästeklippen, wir enden bei der Alten vom Berge.

Wandern im Harz

Süd-xx-wärts quer gibt es wenig zu entscheiden. Aus dem Auto vom Forst wird freundlich gewinkt. Dass wir am Brockenblick als Backpacker nicht frisch aus dem Hotelbett gestiegen sind, ist klar. Kontrolliert wird das Harzgebiet offensichtlich an Feiertagen verstärkt.

Diabaswerk Huneberg

Gemeint sind andere als wir und anderes. Sogar das Diabaswerk am Huneberg liegt unbewacht: Absturz auf eigene Gefahr…

Obwohl frisch gewaschen: wir werden mit unseren offensichtlich anderen Ambitionen an der → Marienteichbaude freundlichst übersehen, um so freundlicher beim Nachfüllen aller Flaschen bedient. Hier tanzt ansonsten der Bär, auch wenn es nur Wildkatzen sind.

Wandern im Harz, Überraschung

Wir verschwinden schnellstens, kreiseln auf wilden Waldwegen, geraten wieder auf Splitt, stolpern notgedrungen darauf abwärts auf dem trotzdem einsamen Luchsweg zum Radauwasserfall mit lauschigem Plätzchen für einen verdienten Kaffee.

Radauwasserfall
Richtung Molkenhaus ein steiniger Zickzackpfad aufwärts. Abwärts grölt uns das Ziel entgegen. Dabei hat das Haus (nicht die Wiese) geschlossen.

Luchsgehege
Also eingedenk der morgigen Zugbindung geradewegs auf Splitt zum verfetteten Luchs im Gehege und zur Rabenklippe.

Wandern im Harz

Granit, Wollsackverwitterung

Das große Suchen Richtung Eckertal – vergeblich. Eisentor, Verzehrvorschriften, Privatgärtchen versperren den eindeutig gezeichneten Weg. Doch, gerade durch die Gastwirtschaft wäre der Einstieg gewesen.

Rabenklippe

Der nun urige, feuchte und steile Pfad am Großen Stötterbach hätte langsames Gehen verdient. Der Eckertalweg schon wieder mit eckigem Ekelsplitt bis der Jungborn mit lieblicher Wiese fast wie zu Zeiten des einstigen Kurparks grüßt. Die Pflege des Areals wird inzwischen mit dem Vermieten von Schäferwagen finanziert. Recht so. Nur wir können nun nicht wie Kafka im → Kurluft-Häuschen träumen.


Mit grauen Wolken bricht eine Nacht an, die zumindest in meiner Erinnerung nicht dunkel wird.

Alles Ilse am Tag drei

Über den Besenbinderstieg nach Ilsenburg, dann entlang der Ilse-Kaskaden.

Feuersalamander an der Ilse. Copyright K.G.Brandler
Hexenverdächtig, aber naturgeschützt endlich einmal ein lebendiges Tierchen unter all den überfahrenen Leichen meiner sonstigen Fotos

Ilse

Die sommerliche Ilse lädt zum Planschen ein. Hier zur → Ilse im Winter.

Ilse

Doch ätzend splittsteinig wartet bereits die Strecke Richtung Plessenburg.

Plessenburg
Die Art unseres Gepäcks hat Seltenheitswert. Mehr als einen Tagesrucksack trägt niemand, die Radler wohl nur ein Geldsäckel.

Zwischen Plessenburg - Ilsenburg
Das Wetterglück ist uns hold: sogar kahle Hänge sind in der Sonne keine wirkliche Qual.

Ilsestein mit Kreuz. Copyright K.G.Brandler

Steil (es geht auch anders) zur Ilsesteinquelle und zur Felsenburg Ilsestein mit leckerstem Eis, für dessen Transport der Splitt wenigstens einen Sinn ergibt.


Das Kloster in Ilsenburg schon mit dem Gefühl „vorbei ist vorbei“ ohne mich. Noch 3 Stunden bis Buffalo…

Fazit “Wandern im Harz”

Das angepriesene „Wandern im Harz“ bedeutet eintönige, breite Nationalparkstraßen plus Splitt. Dank Borkenkäfer streckenweise fußfreundliche Nadelstreu. Etwas zynisch: gern mehr davon.

Die begehrte Harzer Wandernadel ist problemlos an günstig gelegenen Stempelstellen Nähe Parkplatz, Bushaltestelle und Restaurant zu ergattern.

Festes Quartier, fester Rundkurs, Tagestouren – dafür werben die Harzer Gastgeber. Das gelingt.

Doch nur wer mit leisem Schritt, leichtem Tritt und ganz heimlich auf einen unbezeichneten Waldweg ausweicht, genießt den Harz wie er in den Sagen- und Märchenbüchern steht. Viel, viel Zeit mitbringen! Im Harz sollte der Weg das Ziel sein.

Wandern im Harz

Gadow und Rambower Moor

30.05.2019, im Blütenhimmel mit Wolfgang Pagel und dem WSV Rotation Berlin.
Von Lanz zum Landschaftspark Gadow, auf dem östlichen Zweiseitenweg am Rambower Torfmoor zur MoorScheune Boberow, weiter bis Bahnhof Karstädt.

Prignitz, Schlosspark Gadow

Die traditionelle Wanderung zum Himmelfahrtstag in einen Rhododendron-Blütenhimmel wieder einmal in die Prignitz und den Schlosspark Gadow – mit 28 Kilometern auf  der bisher kürzesten Route. Dafür sind es in diesem Jahr mehr Wandersleut als Kilometer.

Der Schlosspark Gadow

Rhododendron im Schlosspark Gadow
Die einsame, nördliche Brandenburger Ecke besitzt einen Höhepunkt: Schloss Gadow mit riesigen Büschen Rhododendron. Wie kleine Gebirge blühen sie aus ihrer Umgebung hervor. Ausgebreitet haben sie sich bis über den Landschaftspark hinaus.

Der Rhododendron hat sich in den Landschaftspark ausgebreitet
Der Baumbestand des alten Schlossgartens überrascht mit uralten Solitären, so alt, dass der Bestand sukzessive bereits erneuert werden muss.

Schlosspark Gadow
Buchen mit dicken Überwallungen, knorrig ineinander verwachsen…

Landschaftspark Gadow. Copyright K.G.Brandler
Wohl vom ehrgeizigen Schlossherrn und Gärtner* gequält zu bizarrer Gestalt…

Landschaftspark Gadow, Platane. Copyright K.G.Brandler
Der Stamm mit borkiger, rauer Rinde, so reckt eine Platane ihre Äste.

Landschaftspark Gadow, Eiche
Alte Eichen und sehr versteckt ein Baum von sagenhaften über 1000 Jahren – ein Märchen oder doch eher die Verwandlung all des nordisch Heidnischen in die Symbolik eines schattenhaft Erhängten, Gekreuzigten, Gequälten?

Landschaftspark Gadow, 1000jährige Eiche

NSG Rambower Torfmoor

NSG Rambower Torfmoor
Im Naturschutzgebiet gehen wir auf der östlichen Seite des Moores ganz geradeaus mit Blick auf die als Weiden genutzten Wiesen.

NSG Rambower Torfmoor
Das Rambower Moor liegt über dem Ausläufer eines gigantischen Salzstockes, der sich von hier bis ins niedersächsische Gorleben erstreckt.

NSG Rambower Torfmoor
Kurz vor einem kleinen Laubforst von einer Plattform aus: die Fläche des Rambow-Sees leuchtet schmal aus den Wiesen.

NSG Rambower Torfmoor mit Ansitz. Copyright K.G.Brandler
Das Torf-Moor dieser “Rambow-Lenzener Rinne” wird als seltenes Brutgebiet vor allem durch Beweidung erhalten. Prächtiges Futter für die Rinder!

NSG Rambower Torfmoor vor der MoorScheune

Das wissen einige von uns nur zu gut. Ziel und Hoffnung ist daher die MoorScheune Boberow mit einer der besten Würste der Welt. Es hat trotz der Menschenmengen in diesem Jahr sogar geklappt mit den Moorknackern.
Hier nicht nur meine absolute Empfehlung für dieses Angebot der → MoorScheune Boberow.
Gelungener konnte die Wanderung nicht sein! Gerne wieder!

*Gadow gehörte zu den Besitzungen des in der Prignitz tätigen Adels von Moellendorff und von Wilamowitz-Moellendorff.
1829 begann die Umgestaltung des Schlossparks in den dendrologisch bedeutenden und weiträumigen Landschaftspark.

NSG Thymen mit Hegensteinbach

25. Mai 2019, Wanderung zur Orchideenwiese Hegensteinbach / NSG Thymen: Org. WSV Rotation Berlin, W.Pagel; Führung Heike Wiedenhöft, Leiterin des Naturparks Uckermärkische Seen und Anke Schneider, Revierförsterin.
28 km als Solo verkürzt auf insgesamt 12 km im NSG. Ich glaub es nicht: in sechs (6) Stunden!!!???

Zur Orchideenwiese Hegensteinbach

Stromleitung mit Seeadlerhorst
Zum Schutz eines besetzten Seeadlerhorstes ein kleiner Umweg. Ohne Störungen gibt es die große Hoffnung, dass drei junge Seeadler aufgezogen werden.

Hegemeisterbrücke
An der Hegemeisterbrücke teilen sich die Wege. Unter Führung von Heike Wiedenhöft, Leiterin des Naturparks Uckermärkische Seen und Anke Schneider, Revierförsterin, geht es zu einer der in Brandenburg berühmten Orchideenwiesen.

Orchideenwiese Hegensteinbach
Dank aufwändiger Wiesenpflege leuchten die violettroten Blüten des gefleckten Knabenkrautes bis zum Gehölzrand.

Orchideenwiese Hegensteinbach
Den alten Griechen galt die Orchidee wegen ihrer zwei baumelnden, knollenförmigen und wohl auch knabenhaften “Hoden-“Wurzeln als Aphrodisiakum.

Knabenkraut
Auf das gebraute Liebesgetränk – ohne nachgewiesene Wirkung – muss verzichtet werden: die bei uns seltene Pflanze ist streng geschützt.
Habe ich im Bild ein breitblättriges und auch ein steifblättriges Knabenkraut erwischt?

Knabenkraut
Die gefleckten Blätter, unverkennbar auch mit ihren parallelen Adern: jedes anders, ganz individuell! Wilde Schönheit!

Zum Natur­entwicklungsgebiet NSG Thymen

Wasserstand Hegemeisterbrücke
Wenn der Wasserstand in diesem Jahr nicht wieder absinkt wie im Extremwetter-Sommer 2018, haben die Orchideen, die Brandenburger Natur, der Waldumbau und das Naturentwicklungsgebiet am Thymen eine Chance.

Hegensteinbach
Meine weitere Wanderung nun ab Hegemeisterbrücke ein verkürztes Solo.

Spuren vom Otter
Die Kraniche haben wir leider aufgeschreckt von der Orchideenwiese. Die Otter hat reichlich Muscheln hinterlassen, auch tiefe Einstiege ins Wasser. Der Graureiher entschwindet in den Baumwipfeln. Ein Reh, dann schon in der Nähe der Pferdeweiden. Über die Wiesen zum Ende meiner Wanderung fliegt mit schwerem Flügelschlag der Seeadler.


Meine menschlichen Sinne sind wahrhaftig rudimentär: mehr als Spuren erwische ich trotz meines leisen Trittes nicht.

NSG Thymen
Den Blick direkt auf den Flachsee gestattet das Naturschutzgebiet Thymen mit den breiten Schilfgürteln, Feuchtwiesen und Gebüschen seiner Verlandungsmoore kaum.

NSG Thymen
Wie in jedem NSG ist es verboten, außerhalb von “Wegen, die von zwei- oder mehrspurigen Fahrzeugen befahren werden können,” die Flächen zu betreten.

Thymensee
Der öffentliche Rundweg Hegensteinbach besitzt diesbezüglich einige wenige, meist undeutliche Abzweige.

NSG Thymen
Als Stichwege enden sie vor einem Ansitz. Wer zeitlich gebunden ist, sollte diese Wege meiden.

NSG Thymen
Dieser Gedanke kommt wohl nur einem Insider des Forstes beim Anblick der unendlich den Boden bedeckenden Blaubeeren: sie verdrängen alle anderen Pflanzen. Trotzdem ist die neue Vielfalt im Wald unübersehbar.

Neue Vielfalt im NSG Thymen
Unsichtbar hinter all dem Frosch-, Flaschen-, Apfel-, Birken-, Lind-, Knall-, Quietsch- und Dunkel-Grün liegt wieder der Thymensee.

Viel Grün am NSG Thymensee

VerbotLetztendlich kehre ich mit Blick in einen eintönigen Kiefernwald mit dem eintönigen Grün von Blaubeerkraut um: “Geschütztes Waldgebiet. In diesem Naturwald entsteht der Urwald von morgen.” Hoffentlich.

Wer nicht in den Genuss einer fachkundigen Führung durch das NSG Thymen kommt, kann sich über folgende Links informieren:
Naturpark Uckermärkische Seen
NSG Thymen, Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg

In Fließrichtung am Hegensteinbach

Der Rundweg Hegensteinbach steigt hinter der Hegemeisterbrücke bergan. Früher unzugänglich für die Bevölkerung: Fürstenberg-Ravensbrück und später die Präsenz sowjetischer Truppen  wiesen im Gebiet reichlich “besetzte Orte” aus. Ich gebe meine Internetrecherche auf. Genaues wird nicht gemocht im Zeitalter des hoffentlich wachsenden Tourismus.

Hegensteinbach, NSG Thymen
Die Geschichte ist auch sofort vergessen: jeder Meter des schmalen Pfades, jeder Blick in die Tiefe ist nichts als ein Erlebnis fürs Auge.

Hegensteinbach, NSG Thymen
Der am südlichen Zipfel aus dem Thymensee fließende Hegensteinbach breitet sich hinter der einzwängenden Brücke wo er nur kann sofort wieder aus.

25. 5. 2019, NSG Thymen, Hegensteinbach
“Thymen” bezeichnet in altpolabischer Sprache Sumpf, Morast = “tyme”. Schwarzmoorig an den Bachrändern, verweist der mittig helle Strömungstreifen auf sichtlich saubere Wasserqualität.

Hegensteinbach, NSG Thymen
Von den Fischen, die den gesichteten Graureiher ernähren, ist an den mit wenigen Schritten zugänglichen Stellen nichts zu entdecken.

Begegnung mit dem Mammut
Anderes lässt erahnen, was vielleicht eines Tages aus dem gewachsenen Urwald des Naturentwicklungsgebietes Thymen stapfen und kriechen könnte.

Hegensteinbach, NSG Thymen

Hegensteinbach, NSG Thymen
Wo am unzugänglichen, gegenüber liegenden Ufer weite, moorige Flächen schimmern, versackt auch der Hegensteinbach in tot und stumpf trocknendem Schwarz.

Hegensteinbach, NSG Thymen

Hegensteinbach, NSG Thymen
Es geht bergauf und bergab. Alter Buchenbestand auf den Hängen, Erlenbruchwald an den Innenkurven des Gewässers.

Brücke auf dem Rundwanderweg Hegensteinbach
Kleine Holzbrücken retten zu Regenzeiten über morastige Stellen des Hegensteinbach-Rundweges. Der Brückenzustand ist etwas abenteuerlich. Aber nur etwas.

Rundweg Hegensteinbach. Fast schon der erhoffte Urwald des Landschaftsentwicklungsplanes im NSG Thymen
Trauriger muten die ersten Siedlungsspuren aus Richtung Fürstenberg an – mit deutlichen Einträgen im Hegensteinbach.

Hegensteinbach, NSG Thymen
Doch ich schwöre: am Ende der schlappen 12 km in 6 Stunden, nach 4 Stunden Hin- und Rückreise liege (nicht nur) ich höchst zufrieden gekuschelt jenseits irgendeines aktuellen, weiteren Interesses. Das NSG Thymen lohnt unbedingt eine genießende Umrundung – vielleicht zur Blaubeerzeit noch einmal.

Ruhebedürfnis nach nur 12 Kilometern

Für die detailreichen Informationen und ebenso für die aufopfernde, täglich so nachhaltige Arbeit im Vorfeld, ganz besonderen Dank von allen Naturbegeisterten an die Biologin und Limnologin Heike Wiedenhöft, Leiterin des Naturparks Uckermärkische Seen und die Revierförsterin Anke Schneider!

...und falls ich etwas falsch gemacht hab: schnell verschwinden...
…falls ich im NSG etwas falsch gemacht hab:
schnell verschwinden…

 

Vergiss das Beste nicht!

12.05.2019, runde 31 km mit dem WSV Rotation Berlin, Frank Wegner und insgesamt 6 – mit Schwund 5 – Wandersleuten von Neuzelle ins Schlaubetal und parallel zur Oelse nach Grunow

Vergiss das Beste nicht! Das Beste liegt selten am Wege. Das Beste ist selten sportlich flott zu finden. Zumindest ist es dann so verloren wie in den Sagen. Als geheimnisvollste aus der Lausitz und Thüringen erzählt, ging schon als Kind eine mir nie aus dem Kopf:

Wiese bei Kobbeln

Als ein Schäfer einst auf den Wiesen hütete, sah er am Waldesrand eine wunderschöne blaue Blume, wie er noch nie eine gesehen hatte.
Er steckte sie als Seltenheit an seinen Hut.
Wie er nun so für sich dahin schritt, kam er an einen unterirdischen Gang, den er ebenfalls noch nie gesehen hatte.

Hügel 52°06'21.3

Neugierig ging er hinein. Weit, weit führte der Gang in den Berg. Ein seltsamer Glanz erstrahlte: Gold, Silber und kostbare Steine in Hülle und Fülle. Aber er wagte nicht, etwas zu berühren und kehrte rasch um.
Erst im Freien atmete er wieder auf. Da merkte er, dass er die kostbare blaue Blume verloren hatte. Auch der Eingang zur Höhle war verschwunden. Nur aller hundert Jahre aber blüht die blaue Blume und führt zu den verborgenen Schätzen.

 

Beim Anblick der blauen Blume

Die blaue Blume

Ich suche die blaue Blume,
Ich suche und finde sie nie,
Mir träumt, dass in der Blume
Mein gutes Glück mir blüh.

Ich wandre mit meiner Harfe
Durch Länder, Städt und Au’n,
Ob nirgends in der Runde
Die blaue Blume zu schaun.

Ich wandre schon seit lange,
Hab lang gehofft, vertraut,
Doch ach, noch nirgends hab ich
Die blaue Blum geschaut.

1818, Joseph von Eichendorff

Standort etwa 52°06’27.7″N 14°33’37.0″E

Im Vorbeieilen und mit unklarem Blitzen aus meinem Gedächtnisinneren habe ich sie gesehen: eine tief dunkelblaue, elegant geformte, große Blüte. Das Symbol der Wunderblume: für Getriebensein und Fernweh, ein Wandermotiv. In der Eile nicht fotografiert: Vergiss das Beste nicht… wie wahr.

Richtung Schlaubetal

Die heimische Gemeine Akelei, Aquilegia vulgaris L., wurde 1410 gemalt auf dem berühmten, spätgotischen “Paradiesgärtlein” eines unbekannten, oberrheinischen Meisters (Städel, Frankfurt/Main).

Abb. aus Carl Hoffmanns Pflanzen-Atlas nach dem Linnéschen System, 3. Aufl. S. 66
Abb. aus Carl Hoffmanns Pflanzen-Atlas nach dem Linnéschen System, 3. Aufl. S. 66

1594 verzeichnete Johannes Franke (Arzt und Botaniker u.a. in Kamenz) in seinem „Hortus Lusatiae“, einem der frühesten Florenwerke überhaupt, in der Lausitz sieben Formen der Akelei, dabei die einfache, eigentlich blaue Form.
Die heutige, erste Info-Quelle → Wikipedia schreibt leider:
“In einigen deutschen Bundesländern gilt die Gemeine Akelei als in ihrem Bestand gefährdet, in Brandenburg gilt sie sogar als ausgestorben.”

Ungezählt Spannendes schließt sich “meiner” auserwählten, blauen Blume der Romantik literarisch und historisch an. Irgendwann hoffentlich mit meiner wiedererweckten Begeisterung dazu Ergänzendes verlinkt.

Nutheniederung Trebbin – Kliestow

7. Mai 2019, gute 15 km Solo von Trebbin nach Kliestow. Auf der Suche nach der kleinen Nuthebrücke bis Polenzgraben und zurück. Nun wieder bei Kliestow ein Uferweg mit der gesuchten Brücke in die Niederung westlich der Nuthe, von dort bis Trebbin.

Jenseits der Löwendorfer Berge

Die April-Wanderung in die Löwendorfer Berge* endete mit einer Busfahrt. Jetzt bin ich auf Suche nach einem fortsetzenden Weg jenseits der Straße von Ahrensdorf durch die Nutheniederung bis Trebbin – in umgekehrter Richtung.

Panoramaweg Trebbin
Ein idealer Einstieg ganz in Nähe des Bahnhofs Trebbin: der Panoramaweg. etwas übertrieben betitelt, aber die Löwendorfer Berge liegen wirklich immer als Panorama vor Augen.

Kliestow, erhöhtes Land zwischen dem alten Lauf der Nuthe
Kliestow ist schnell erreicht. In Richtung Nuthe eine Sackgasse. Kleine Wege zwischen den Häusern. Ich frage an den Pferdekoppeln nach dem slawischen Burgwall, einem der berühmten entlang der Nuthe. Nie gehört.

Pferde in der Nutheniederung
Sollte jemand gewagt haben, auf einer historischen Erhöhung seine Datsche zu bauen? Nein – zumindest gehört das Areal nicht zum Burgwall. Ich werde gemaßregelt: der slawische Burgwall ist Privatbesitz. “Muss man wirklich überall Schilder anbringen?” Keins ist in keiner Richtung zu finden. Die Art der Zurechtweisung erinnert an  – Stasi? oder doch eher Zuzug, der ein LPG-Schnäppchen mit viel Maschinen-Altlast gemacht hat? Erst einmal bin ich bedient.

mittig der slawische Burgwall in der Nutheniederung bei Kliestow

Immerhin: der Blick auf den dicht bewachsenen Wall wird mir gewiesen. Auf dem Rundweg (alles privat, aber ich kann nicht fliegen) wieder an der Sackgasse…

Auf der Suche nach den Brücken

Artefakt, Gemarkung Kliestow
Im Dorf wird mir landesfreundlich der Weg zur Holzbrücke über die Nuthe erklärt. Irgendetwas mache ich in frustrierter Laune falsch, lande Richtung Luckenwalde.

Gemarkung Kliestow, Stein
Also querwaldein – auch hier überall die einstigen Wege abgeschnitten. Es geht trotzdem: Wald und Äcker liegen erhöht auf deutlichen “Sandern”, den Ablagerungen der Eiszeiten. Wie soll hier in Zeiten des Klimawandels etwas wachsen???

Gemarkung Kliestow, Stein
Ich gehe in den Traktorspuren. Wo ein slawischer Burgwall, dort finden sich auch Siedlungen. Diverse Rast- und Werkplätze sind in der Literatur als Bodendenkmale verzeichnet.

Gemarkung Kliestow, Stein
Wenige große Steine, aber auf manchem Ackerstück gibt es stellenweise kleine Artefakte.

Graben bei Kliestow

In der Nutheniederung kein Durchkommen auf den riesigen, feuchten Wiesenflächen. Die Wehranlagen der Gräben werden nicht mehr genutzt: Wiedervernässung der Niedermoore trotz dieser schrecklich begradigten Nuthe?

Wege zu Weiden gemacht
Ich lande am Polenzgraben, Betriebsgelände, Meliorationsanlage. Unbefugten Zutritt untersagt. Wozu? Vorwärts, rechts, links – nix geht. Ah – mitten im Unwegsamen ein Auto zurück bis zum Brückenabzweig: “Zu DDR-Zeiten wären sie bis zum Burgwall gekommen. Aber es wollten ja alle so. Die Stasi war auch nicht schlimmer.”

Brücke über die Nuthe nach Ahrensdorf

Ich schlucke. Weit hergeholt waren meine schon wieder verdrängten Gefühle vielleicht nicht. Aber wer ist wer, weiß ich nicht.
Der Weg – ein Stück ohne Weg – stimmt nun. Hinter dem bezeichneten Wall aus dem Nichts ein Uferpfad und rückwärts eine Brücke direkt nach Ahrensdorf.

Blick zum slawischen Burgwall Kliestow
Habe mir aber die Fußgänger-Holzbrücke in den Kopf gesetzt. Fast lande ich wieder bei Pferdeprivat. Bitte nur kein Wiederbegegnen. Direkt davor/dahinter, ohne seitlichen Zugang, biegt ein Uferweg ab. Zur Nuthe!

Uferweg an der Nuthe bei Kliestow
Holzbrücke in Sicht! Wir sind ein freiheitliches Land. Zum Glück.

Holzbrücke über die Nuthe
Nicht gesperrt. Die Wasserwirtschaft warnt: Betreten auf eigene Gefahr. Das ist zu sehen. Das kennen wir bürokratischer aus → Stützkow über die Oder.

Auf eigene Gefahr über die Nuthe

Die Nutheniederung westlich vom Fluss

Westliche Nutheniederung Richtung Löwendorfer Berge
Zauberhafte, wirklich Panoramablicke über die westliche Nutheniederung hinweg in die Löwendorfer Berge! Die Wege allerdings – auf Google maps noch deutlich auszumachen – unbegehbar versunken. Eine einzige, lenkende Spur.

Bergweg und Eiche bei Ahrensdorf
Dann ein als “Bergweg” bezeichneter Wanderweg: erst durch ein eigenartig total trockenes, kleinhügeliges Kiefernwäldchen, dann vorbei am Naturdenkmal Eiche. Der Hintergrund müsste bereits ein Ausläufer sein zur Hühnerfarm gegenüber des ehemaligen Jagdschlosses Berdotaris (1936 – 41 Hachschara, Stätte zur Vorbereitung für die Ausreise nach Palästina)**.

Stiefmütterchen
Ja, der Weg schrammt knapp vorbei zum Radweg neben der Straße nach Löwendorf. Ich verzichte auf das Zurück.

in der Ferne Aussichtsturm Trebbin
Durch die Wiesen wieder Richtung Nuthe, Höhe slawischer Burgwall. Nix zu sehen.
Der deutliche Weg verliert sich. Ich stehe in Wasser – unter trügerisch weißtrockenem Laub. Höchst zweifelhaft, ob hier ein Durchkommen ist.

Nutheniederung
Endlich einmal Froschquaken. Hier geht es nur in einer Richtung wild über den Damm.

Teich der Wasserwirtschaft an der Nuthe bei Trebbin
Aha, bisher floss neben mir nicht die Nuthe, sondern ein breiter Graben. Gefangen.

Zwischen Graben und Nuthe
Von oben winken alte Baumstämme verführerisch, doch der Blick landet immer wieder in diesem Graben.

Toter Baum an der Nuthe
In der Ferne ein wasserwirtschaftliches Werk. Manchmal zwischen den Bäumen auf dem gegenüber liegenden Ufer der Kirchturm von Trebbin.

Wehr bei Trebbin

Zielsicher geht es wohl noch nach altem Wege- und Gewohnheitsrecht über das Wehr. Schnelles Durchkommen gibt es also durch die Nutheniederung trotz der nicht einmal 5 km nur für Kundige. Diese Aussage eines Ahrensdorfers ist glaubhaft. Regulär oder erlaubt gar nicht.

kleine Fundstücke von den Äckern bei KliestowUnd die legendären Nutheburgen, die schon Fontane gesucht hatte? Von Einheimischen wird stets nachgesetzt: “…aber da ist nicht mehr viel zu sehen…” Sie alle hatten wohl schon immer TV und keine Großeltern, die aus längst vergangenen Zeiten erzählten. Vielleicht öffnet wenigstens der diesjährige Fontane-Hype auch noch Kliestower Augen.

Ein gesetzliches Betretungsrecht als Jedermannsrecht für historische Stätten oder besondere Naturschönheiten, für Uferzonen etc. hat das Land Brandenburg leider schon in gravierenderen Fällen vergeigt. Dabei brauchte und sollte es keine Autozufahrt mit Parkplatz sein und auch kein perfekt asphaltierter Radweg – im Gegenteil.

*siehe → Wanderung in den Löwendorfer Bergen, oberhalb der Nutheniederung

** Auch inzwischen privat. Dass das Haus verkommt, war bereits vom Bus aus zu sehen.

Mai 2019

Atemluft.
Atemluft! Bitte Atemluft!

Es wird nicht lange dauern, da ziehen wieder die Rauchschwaden der brennenden Wälder bis Berlin. Bestreiken wir endlich einmal unseren Lebensstil, die letztendliche Ursache von Klimawandel, Umweltzerstörung, einschließlich antiliberaler Trendwende. Stellen wir unsere Werte und Forderungen mit ihren langfristigen Folgen auf den Prüfstand. Ich persönlich lese aus allen Maßnahmen immer wieder Tagespolitik plus wirtschaftliche Interessen: mehr, mehr, mehr, schneller, schneller.

Euphorisch aus den NL / Inforadio: die Zukunft der Massentierhaltung liegt bei Mehlwürmern, Fliegen, Grillen. Mehr, schneller, leiser auch (da muss nicht laut demonstriert werden). Es könnte eigentlich auch eine Initiative “Rettet die Insekten” sein, aber nee…

Mai Route Art der
Wanderung
Besonderheiten km
7. Nutheniederung zwischen Trebbin und Kliestow Solo beidseitig Sand und Sumpf ca. 15
12. Von Neuzelle ins Schlaubetal, parallel zur Oelse (mit altem Bahndamm Richtung Lübben) nach Grunow WSV Rotation Berlin mit Frank Wegner mit strammem Schritt inmitten von Grün, Grün, Grün, vorbei an Mühlen und Mooren.
Größte Entdeckung, leider ohne Foto: eine einzelne, riesige Blüte der “blauen Blume”, der Wald-Akelei, Aquilegia vulgaris L.. Angeblich in Brandenburg ausgestorben
rund 31
15. Berlin zwischen Arboretum, Autobahn und Kanal
und zu Haus am Halleschen Tor, wo die Späth’schen Baumschulen 1720 von Christoph Späth gegründet wurden
Solo anstelle Heckenrosenblüten am Wege nur Stadtstress mit Asphalt und manchmal  2 m breite Urwaldkulisse; die Späth’schen Baumschulen sagten tschüss ca. 12

Berlin:
es reicht

25. NSG Thymen mit Orchideenwiese Teilstrecke mit WSV Rotation Berlin /
Wolfgang Pagel
hochkarätig geführt von Dr. Heike Wiedenhöft, Leiterin des Naturparks Uckermärkische Seen und Revierförsterin Anke Schneider ca. 12
30. Schlosspark Gadow und
Rambower Moor
WSV Rotation Berlin mit
Wolfgang Pagel
Zu Himmelfahrt Rhododendron und Moor-Knacker in der Boberower Moorscheune 28

Im Isergebirgsvorland

22.04.2019, Ostern in Tschechien mit dem WSV Rotation Berlin, Leitung Wolfgang Pagel.  Am Montag, dem nach altem Brauch eigentlich gefeierten, tschechischen Osterfest und zum Ausklang nun wirklich nur relaxed durch das liebliche Isergebirgsvorland.

Zwischen den Gebirgswiesen, entlang der Bäche, ducken sich die niedrigen Häuschen, umgeben von zauberhaften, kleinen Gärten.

Isergebirgsvorland
Ob es die harten, schneereichen Winter sind, die eine Erneuerung im internationalen Baumarktgeschmack bisher verhindert haben oder doch das seit Generationen gewachsene Gefühl für die Landschaft?

Haus im Isergebirgsvorland
Einst Zeichen für Armut und Härte des Lebens im Isergebirge, beeindrucken die Bauweisen mit heute nur noch seltener, ästhetischer Einfachheit.

Haus im Isergebirgsvorland

Wiesen im Isergebirgsvorland
Am Straßenrand vor einem prägnanten Hügel wieder ein Flur- oder Wegkreuz. Doch der Hügel inmitten der ebenen Weidewiesen verweist eher auf eine heidnische Kultstätte oder frühgeschichtliche Anlage, eine sogenannte “Motte”.

Hügel im Isergebirgsvorland, vielleicht einst eine Motte

Raspenava / Raspenau an der Wittig

Mühlenensemble
Von der Getreidemühle aus über die Wittig im Schlenderschritt zur Kirche Mariä Himmelfahrt.

Kirche Raspenau
Ein Grabstein aus dem 19. Jahrhundert. Schade: nicht “Gottfried” Menzel (1798–1879), den hatte ich von meinen Vorbereitungen in Erinnerung. Er beschäftigte sich als Priester und Naturwissenschaftler mit Maulbeerpflanzen, Astronomie und Naturheilkunde. Aber war es in Raspenau?
In meinem Gedächtnis haben sich aktuell und deutlicher die bisher frequentierten Eisverkaufsorte und -sorten verankert.

Grabstein Menzel
Einszweidrei im Sauseschritt vergeht die Zeit, wir laufen mit…


Lang kann es hier nicht her sein. Die Schüssel empfängt mit Sicherheit noch jedes Signal. Vielleicht geizt die EU, wenn da wer nicht so will wie sie möchte. Der traurige Verfall ist erst wieder mit privatem Geld aufzuhalten – woher auch immer. Im Hintergrund die billigen Neubauten.
Aber erst einmal wird nach altem, tschechischem Brauch den Frauen neues Leben mit den Osterruten eingebleut. Dafür gibt Frau gern ein Schokoei.

 

Wehr
Am gegenüber liegenden Ufer der glasklaren Wittig – trotz rostroter Farbe – wahrscheinlich die alte, riesige Kammgarnspinnerei von Raspenau, die Uferbefestigung schon antik anmutend.

Noch einmal Kloster und Wallfahrtskirche von Hejnice

Die Nepomokbrücke in Hejnice, Haindorf

Wallfahrtskirche in Hejnice, Haindorf

Wallfahrtskirche in Hejnice, Haindorf

Letzte Wiese, letztes Osterei


Nein, so weit war es noch nicht, aber so weit:

DANKE, wir waren ein tolles Team!

→ zurück zur Karfreitags-Wanderung 2019
→ zurück zu Isergebirgssteinen und Wasserfall / Ostersonnabend
→ zurück zum Smrk am Ostersonntag / 1050 m auf- und 1050 m absteigend

Aufstieg zum Smrk

21.04.2019, Ostersonntag mit Heidrun und Wolfgang Pagel, nicht zu vergessen Evi, alle vom WSV Rotation Berlin:  dritte Wanderung mit Ausgangspunkt Lázně Libverda,  heute auf den Smrk, die “Tafelfichte” auf der Grenze zwischen Tschechien und Polen

Nach steilem Treppenaufstieg ein erholsamer Wiesen- und Waldweg. Das Restaurant “Riesenfass”: geschlossen. Es gibt keinen Anlass, das am Vortag höchst beanspruchte Skelett zu schonen.

Uralte Buche

Wir kreuzen den “singletrack pod smrkem”, das erste tschechische Singletrack-Netz für maximale radtouristische Erlebnisse.

Singletrack unterhalb vom Smrk
Weiter, immer weiter bis zum Hang des Kupferberges mit Brunnenhäuschen. Abkühlung mit höchst erfrischendem Sauerbrunnen erfordert weniger akrobatische Künste als auf diese Weise.


Und wer ein echtes Osterfoto von der dort zelebrierten, echten Ostertradition erwartet (oder Austausch verlangt), wird um Zusendung und Erlaubnis zur Veröffentlichung eines solchen Fotos gebeten.

Aber mal ehrlich: echtes Ostereiersuchfoto würde diese halb-echte Inszenierung gar nicht übertreffen!!!

Steil bergan zum Smrk

Erste Hälfte des Aufstiegs zum Smrt
Die einen schleppen nun Ostereier, die andern sich selbst bei brennender Sonne hoch auf 1122 Meter, den Smrk auf der Grenze zwischen Tschechien und Polen. Fast 800 m sind bereits abgehakt.

Weitblick
Überraschend ist der Schnee nun nicht mehr, anstrengend aber doch.

Aufstieg zum Smrt
Hier weilte im August 1809 (vor den Umweltproblemen unserer Zeit mit Bäumen bestanden) der Dichter und Freiheitskämpfer, Mitglied des Lützower Freikorps, Theodor Körner (1791 – 1813).
Die Langläufer stehen sicher am Gedenkstein. Zur nächsten Loipe dürfte es ein Jahr lang dauern.

Körner-Denkmal auf der Tafelfichte, dem Berg Smrt
Eine für mich unglaubliche, zufällige Entdeckung: der blendend weiße Sonnenball vom Stahlgerüst des Aussichtsturmes augenschonend weitgehend verdeckt, ist umgeben von Ringen in Regenbogenfarben. Google klärt unter dem Begriff “Korona” auf: eine Aureole. Mein Foto lässt das Phänomen nur ahnen.

2019: Ostersonntag an der Tafelfichte, Isergebirge auf der Grenze zwischen Tschechien und Polen

Abstieg vom Smrk

Blick vom Smrk Richtung Riesengebirge
Der Sehnsuchtsblick geht weit ins Land, greifbar nahe das schneebedeckte Riesengebirge.

Auf Holzstegen am Smrk
Holzstege über normaler Weise triefnasses, zumindest feuchtes Hochmoor. Trotz Schneeschmelze beängstigende Trockenheit.

Steinstufen am Smrk
Noch einmal ein kurzes Steintreppen-Stück als Training für die Oberschenkel…

Eine kleine Quelle direkt unter den Wurzeln einer Fichte, diese sicher aus einem Samen der namensgebenden, längst entwurzelten “Tafelfichte” – einladend zu einem frugalen Mahl mit kostenlos Wasser.


Die Unermüdlichen klettern schnell noch einmal in einer dieser kleinen, natürlichen Felsenburgen.

Kleine Felsenburg
Dort wieder das typische Gestein des Isergebirges:  der grobkörnige Granodiorit, hier in seinem natürlichen Grau

Hubertusbaude

 

Dann bietet das erhoffte Ziel “Hubertusbaude” alles Leckere von Kaffee und selbst gebackenenen Hefekuchen, von Suppe bis Schmalzstulle.
Die österliche, abendliche Einkehr in Lázně Libverda ist ebenfalls schon gebont.
Zum Abspecken war das also nix. Aber: wir sind stolz auf ca. 20 Kilometer mit ca. 1000 Höhenmetern.

→ zurück zur Karfreitags-Wanderung 2019
→ zurück zu Isergebirgssteinen und Wasserfall

→ österliche Abschluss-Wanderung 2019 im Isergebirgsvorland

Isergebirgsstein und Wasserfall

20.04.2019, Ostern mit Heidrun und Wolfgang Pagel, nicht zu vergessen Evi, alle vom WSV Rotation Berlin. Die zweite Wanderung im Isergebirge: Ořešník, Stolpichfall und parallel zum Schwarzbach-Wasserfall steil und steinig ins Tal

Landschaft mit Steinen

Hejnice
Blick zurück zur Wallfahrtskirche in Hejnice

Pausenplatz
Zwanzig Wandersleut erstürmen am frühen Morgen die nahen Felsen – ein einzelner Rucksack am Weg zurückgelassen.

Isergebirgsstein
Zahlenmäßig kehrt sich das bald und mit den gesammelten Höhenmetern um…

morbid
Das über die Bäume ragende, faszinierende Gestein überzieht eine schwarze, morbide Kruste, dicht von Flechten besiedelt: industrielle Gesteinsschädigung.

Isergebirgsstein
Wo die Felsbrocken geschützter liegen: großes Staunen über große rötliche Kristalle. Wikipedia löst jedes Rätsel: das typische Gestein an den Nordhängen des Isergebirges ist der porphyr-biotitische → Granodiorit. Die Kristalle sind ganz gewöhnlicher Feldspat. Trotzdem: oooohhhhh!

Granodiorit
Bis zu 10 cm können diese Feldspatkristalle gewachsen sein. Mit Klick ins Bild ist ein größeres Gesteinsstück in neuem Fenster zu sehen!

Der Ořešník / Nußstein

Ořešník
800 Meter über dem Meeresspiegel – na ja… Aber das Klettern hat es in sich.

Trotz Stufen, Leiter und Geländer: schwindelfrei sollte man sein. Einige waren es. Dank an Evi für den Foto-Beweis!

Blick vom Ořešník

Zum Stolpichfall

Stolpichfall

Stolpichfall
Der erste Wasserfall meines Lebens! …abgesehen vom Amselfall in der Sächsischen Schweiz, für den der Strick gezogen werden muss…

Stolpichfall

HÖRT IHR MICH?

Stolpich-Wasserfall

Es rauscht, braust und tost!

Stolpich-Wasserfall

Weißer Schnee und schwarze Wasser

Gänsemarsch im Schnee
Erst einmal weiter aufwärts durch den Schnee. Dann auf Asphalt durch das Moor.

Hochmoor
Links und rechts kleine schwarze Moortümpel…

Moortümpel
…und eisenrote Moorbäche, in denen sich Fischlein tummeln.

Moorbach

Parallel zum Schwarzbach-Wasserfall

Hals und Beinbruch!
Upps, was kommt jetzt?

parallel zum Schwarzbach-Wasserfall
Das Rauschen jetzt des Schwarzbach-Wasserfalls,
dann das seines kaum weniger lauten, stürzenden Baches,
begleitet den ewig,
ewig langen Abstieg.

Schwarzbach
Gezähmt plätschert es in Bílý Potok pod Smrkem.

Schwarzbach gezähmt
Nein, auf diesen Felszacken links waren wir nicht mehr, obwohl doch sichtlich noch höchst kräftig ausgeschritten werden kann.

Blick zurück

Das leckere Eis kurz vor Hejnice lockt mehr. Und in Lázně Libverda dann wieder als tägliche Kur das Wasser vom Christiansbrunnen. Ende des 16. Jahrhunderts wurde in Liebwerda diese Heilquelle entdeckt. Der sächsische Kurfürst August I. von Sachsen sowie Herzog, Fürst und Feldherr Wallenstein ließen sich das Mineralwasser extra zusenden.

 

 

→ zurück zur Karfreitags-Wanderung 2019

→ Aufstieg zum Smrk, Isergebirge
→ österliche Abschluss-Wanderung 2019 im Isergebirgsvorland

Lieblicher Jizerskohorské bučiny

18.04. – 22.04.2019, Ostern mit Heidrun und Wolfgang Pagel, nicht zu vergessen Evi, alle vom WSV Rotation Berlin: vier Wanderungen mit Ausgangspunkt Lázně Libverda im NSG Jizerskohorské bučiny / Tschechien

Oh Hahn, warum raubst du mir den Schlummer?

Kräht der Hahn zum Ort hinaus, so zieht nach altem Glauben das Unglück hinterher. So präsentiert er sich hier in Tschechien auf möglichst jedem Pfeiler, jeder Säule, jedem Brunnen.

Lázně Libverda, der krähende Hahn
Mit Hahnenschrei befreit von den Dämonen der Nacht ziehen wir 20 Wanderer ausgehend von Lázně Libverda vier Tage lang morgens 7 Uhr zum Frühstück und – der österlichen Tradition des WSV Rotation Berlin folgend – in jeweils eine andere Himmelsrichtung.
Lázně Libverda
Als “liebliches Vorgebirge des Isergebirges” wird die Gegend um den Kurort Lázně Libverda / Bad Liebwerda angepriesen.

Frühling bei Bad Liebenwerda, Tschechien
Die Wiesen, das schon kräftige Blattgrün, die Gärten sowieso, künden vom Frühling. Dennoch lassen die obligatorischen Wegekreuze in Tschechien mit Blick in die Berge nicht nur zum Karfreitag an diverse Leiden denken.

Karfreitag im Isergebirge, Wegekreuz
Mitten im Wald ein Gedenkstein an die Zeit der tschechischen Unabhängigkeit von 1918 bis 1938.

Isergebirge, Unabhägigkeits-Gedenkstein 1918 - 1938
In dem kleinen Vielvölkerstaat Tschechien hatte sich zwischen Erstem und Zweitem Weltkrieg die parlamentarische Demokratie als Regierungsform durchgesetzt.

Isergebirge, Felsbrocken
Es gibt eben Gründe für unterschiedliche Reaktionen innerhalb des von allen gewünschten, friedlichen Europas.** Nicht jeder Frühstückssitz ist dann ein romantischer Felsen. Auf der Verteidigungslinie gegen Truppeneinmärsche in das kleine Tschechien entpuppt sich mancher als Kleinkampfbunker, inzwischen historisch und militärtechnische Attraktion.

Isergebirge, Kleinkampfbunker
Ringsum herrlichster Buchenwald in allen Stadien des Wachstums. Silbern vor dem (hier überstrahlten) Königsblau des Himmels.

Isergebirge, junge Buchen
Der steinige Pfad schlängelt sich unter oder über umgestürztes Nadelholz den Berg hinauf.

Isergebirge

Abwege in die kleinen Felsgruppen, immer wie uralte, verwinkelte Burgruinen, kantig und ineinander verkeilt oder kugelrund – ein Kletterparadies für erwachsene Kinder.

Isergebirge

Unverhofft gibt es auch Wackelsteine.

Isergebirge

Isergebirge

Das Gipfelproblem

Isergebirge
Mit GPS-Koordinaten plus Wanderleiter ist in jedem Fall DER GIPFEL erreicht.

Isergebirge
Ein anderer bietet sich an als Felsplateau mit Höhle. Im Hintergrund eine Mini-Barbarine – dazwischen geht es wahrhaftig tief, tief!

Isergebirge
Das eigentliche Gipfelzeichen steht am Wegesrand – eher Trost für müde Füße als maximale Höhe. Bitte auch das Verhältnis Mensch : Baumhöhe registrieren!

Isergebirge
Abwärts, wieder herrlichster Buchenwald in dieser frühlingshaften Durchsichtigkeit.

Isergebirge

Schnee und rauschende Bäche

Isergebirge, Schneerest
Überraschung! Zumindest ich hatte den Schnee nicht erwartet an diesem späten Ostern. Wir stapfen wirklich auf den Wegen eines kleinen “Schneegebirges”.

Isergebirge
Es tröpfeln, sprudeln, gluckern, rauschen überall Bächlein und Bäche mit Schmelzwasser, nicht nur hier am Riegelweg.

Isergebirge
Das Rätsel eines Regionalproduktes: Schmiedehandwerk – aber für was? Der beeindruckende Wegebau über das Felsgestein hinweg erinnert ständig: auch der schönste mitteleuropäische Wald ist stets Kulturlandschaft und Menschenwerk.

Isergebirge, Schmiedehandwerk
Von den Höhen aus ist im lieblichen Tal längst die Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung von Hejnice / Haindorf zu entdecken. Die Berge allerdings: das Isergebirge entpuppt sich als anspruchsvoll urig.

Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung, Hejnice

Können die folgenden Wanderungen noch schöner werden?

** Die von M. Gorbatschow ausgelöste “Dekolonisation” zwischen 1985 und 1991 wurde in dem gemeinsamen “europäischen Haus” als Nationalitätenfrage und oft als ethnische Frage in unterschiedlicher Weise gelöst. Zu selten wird heute an entscheidende Vorläufer wie den “Prager Frühling” 1968 erinnert. Ohne deren, mit unser aller Gewalt niedergekämpfte, aber lebendig gebliebene Ideen hätte es eine “friedliche Revolution” in der DDR sicher nicht gegeben. Oft genug schäme zumindest ich mich dann der Selbstverständlichkeit meines inzwischen höchst günstigen Aufenthalts.

→ Isergebirgssteine und Wasserfall
→ Aufstieg zum Smrk
→ österliche Abschluss-Wanderung 2019 im Isergebirgsvorland