Gesucht und gefunden: SOLAWI

5.November 2017 im Barnim
Eine kurze Wanderung und ein kurzweilig langer Tag

Morgensonne in Bernau, 5.11.2017
Aufgehende Sonne in Bernau, 5.11.2017

Überwindung gehört dazu, im Dunklen aufzubrechen aus Berlin und die Umständlichkeiten der permanenten Nahverkehrsprobleme mit Gleichmut wegzustecken.

Morgensonne auf dem Ackerweg, Rüdnitz, 5.11.2017
Morgensonne auf dem Ackerweg, Rüdnitz, 5.11.2017

Der Ackerweg um Rüdnitz ist ein Umweg, dafür erspare ich mir die eintönig lange Bahnhofstraße.
Am Ortsende eine “Wilde Gärtnerei”: sympathisch beschränkt man sich auf die notwendigsten Tätigkeiten, schließlich ist Unkraut essbar. Eine Möglichkeit gleich über den Bach weiter finde ich nicht. Zwar hab ich Stiefel an, aber immer noch am Anfang meines Weges möchte ich kein Risiko eingehen. Also regulär und stracks nach Lobetal: ein kleines Paradies von Friedrich von Bodelschwingh gegründet.

Lobetal, 5.11.2017
Lobetal, 5.11.2017

Das Begegnungszentrum in Lobetal erinnert mich an Fröbels “Allgemeine Deutsche Bildungsanstalt”, von dem Vater des “Kindergartens” als “Erziehungstal” in Keilhau (Thüringen) angelegt – sommersonnige Ferien-Kindheitserinnerungen wie diese Architektur.

Herbst im Biesenthaler Becken, 5.11.2017
Herbst im Biesenthaler Becken, 5.11.2017

Und der Herbst zeigt sich heute an diesem Rand des Biesenthaler Beckens von seiner prächtigsten Seite.

Weide und Pfaffenhütchen, Biesenthaler Becken, 5.11.2017
Weide und Pfaffenhütchen, Biesenthaler Becken, 5.11.2017
Am Rand des Buchenwaldes, Biesenthaler Becken, 5.11.2017
Zwischen Buchenwald und Upstallwiese, 5.11.2017

Nach einer kurzen, aber landschaftlich abwechslungsreichen Wanderung gesucht und gefunden: die SOLAWI, Solidarische Landwirtschaft.

SOLAWI, die Felder vom Spörgelhof, 5.11.2017
SOLAWI, die Felder vom Spörgelhof, 5.11.2017

Ungefähr 50 Menschen versorgen sich von diesem SOLAWI-Hof am Rand des Biesentaler Beckens mit Gemüse. Die Ackerfläche wird nach den Prinzipien der Permakultur/Fukuoka bearbeitet.

Solidarisch ernten, 5.11.2017
Solidarisch ernten, 5.11.2017

Um ungewünschte Rückstände aus der Tierhaltung zu vermeiden, werden die Grünabfälle sofort wieder als Düngung eingesetzt.

Möhrenernte, 5.11.2017
Möhrenernte, 5.11.2017

Sogar die Erde wird vorsichtig abgestreift, nicht für das sachgemäße Lagern, sondern guter Boden ist mitten im Wald rar.

Abgeerntet und glückliche Kinder, 5.11.2017
Möhren, Rote Bete, Pastinaken sind abgeerntet, 5.11.2017

Die Felder sind leer gewühlt und nicht nur die Kinder gehen glücklich nach Hause.
Im Programm des Hofes steht: “Wir versuchen, ein resilientes Gemeingut zu organisieren.” Schon die Kleinsten haben heute davon profitiert.

Rückweg durch den Wald, vorbei am Bunker der Kriegsmarine, 5.11.2017
Rückweg durch den Wald, vorbei am Bunker “Koralle”, 5.11.2017

Vieles dieser Gegend war früher militärisches Sperrgebiet. In meiner Erinnerung standen wir in der näheren Umgebung von Berlin ständig mit unseren Fahrrädern vor Sperrzäunen. Jetzt gruseln die Hinterlassenschaften. Aber dieser Tag in mehr als nur “netter” Gemeinschaft hat mich stabilisiert: ich werfe wenigstens einen kurzen Blick in diese Abgründe vor der künstlichen “Felswand”.

Gesplittertes Holz und völlig versperrter Weg, 5.11.2017
Gesplittertes Holz und völlig versperrter Weg, 5.11.2017

Dann muss ich abbiegen. Hier kann seit Xavier kaum jemand gegangen sein: der Weg ist über weite Strecke unkenntlich verbarrikadiert von allen möglichen Baumarten. Das Umgehen kostet Zeit.

Wurzelballen, 5.11.2017
Wurzelballen, 5.11.2017

Kein Ende abzusehen – nervös verwackle ich alle Fotos, vielleicht ist es auch bereits zu dunkel für ein gutes Foto zwischen übereinander getürmten Stämmen und noch dicht belaubten Ästen. Etwas dunkler und ich müsste zurück gehen.

Einbrechende Nacht auf dem Ackerweg, Rüdnitz, 5.11.2017
Einbrechende Nacht auf dem Ackerweg, Rüdnitz, 5.11.2017

Der graue Himmel beginnt winzige, gar nicht kalte Regentröpfchen zu versprühen. Aber was macht das schon nach einem so herrlichen Sonnentag. Brandenburger, schon gar nicht Berliner Wetterberichten sollte man selten trauen, zu unterschiedlich wirken die geographischen Besonderheiten auf Wind und Wolken.

Bahnhof Rüdnitz, 5.11.2017
Bahnhof Rüdnitz, 5.11.2017

Im Regen in einer Nische des verfallenen Bahnhofgebäudes. Schade, Rüdnitz ist ein richtig schönes Dorf. Aber die Menschen fahren hier wohl alle Auto. Mit dem ÖNV geht zu viel schief. Auch der abendliche Ticker lässt Schlimmes ahnen, für wie lange wird nicht angezeigt.

Gemeinsam gewandert bin ich zwar nicht, aber sehr sympathische Gemeinsamkeiten haben doch diesen Tag bestimmt.

Oktober 2017

Umgestürzter Baum im Spreewald 2017
Umgestürzter Baum im Spreewald 2017

Den Baum oben fotografierte ich im Sommer 2017 an der Moorigen Tschumi bei Lübbenau, lange vor dem Sturm Xavier vom 5. Oktober.
Manchmal denke ich in Gleichnissen. So wie vor vielen Jahren bei bestem Wetter, ohne Wind, urplötzlich wenige Meter vor mir ein riesiger Kastanienbaum unterhalb der Mauer des Krakauer Wawels auf den Weg knallte, so ist manchmal auch unser Leben.

Mehr als 20.000 Bäume soll Xavier am 5. Oktober in Brandenburg beschädigt oder umgeworfen haben. Die größten Verwüstungen wurden zwischen Altruppin, Belzig, Rathenow und Lübben festgestellt. Ein zweiter Sturm fegte am 12. Oktober über Berlin und Brandenburg. Die Landesforstbetriebe warnen vor dem Betreten der Wälder. Wie viel Arbeit gibt es jetzt hier!
Nun aber vom 15.10. – 21.10.2017 das BERGWALDPROJEKT in der Sächsischen Schweiz. Nach 2x Freiwilligenarbeit im Nationalpark Harz wollte ich in den Wäldern des Staatsbetriebes Sachsenforst beim Entstehen stabiler Bergmischwälder helfen. Geplantes scheint unserer Zeit nicht mehr angemessen. Wir rennen den globalen Katastrophen hinterher.

Berlin, 13.10.2017

Okt. Route Art der
Wanderung
Besonderheiten km
15. Bad Schandau
Forstmühle
Singlewanderung mit Gepäck ca.14
15.-21. Sachsenforst zwischen Königstein und Bielatal Bergwaldprojekt Macht so glücklich wie Wandern! rackern
und
klettern –
vor allem zur Arbeit!
18.  Labyrinth Mit dem Bergwaldprojekt unterwegs unterhalb vom Labyrinth der Arbeitseinsatz
20.  Pfaffenstein Mit dem Bergwaldprojekt unterwegs honiggoldenes und feuriges Oktober-Geschenk
21. Dresden
Großer Garten
Singlewanderung ein langer Spaziergang
mit Gepäck
 ca.10

Was für ein Oktober 2017!
28.10. morgens 4:30 Uhr. Heute war eine Wanderung angesagt. Ich belasse es in diesem Monat beim Bergwaldprojekt: nur nicht im rasenden Veranstaltungsalltag ankommen. Nirgends ankommen. Nichts wollen, nichts behaupten zu wissen, nichts verteidigen, nichts glauben. Keine Gewissheiten.
Vor meinem Fenster biegen sich bereits wieder die Bäume in aufkommendem Sturm.
In den Emails dringende Bürgeraufrufe gegen Glyphosat. Gesundheitsnotstand wegen Drogenproblematik in den USA. Giftigkeiten im ganz Kleinen und im Großen.
Die Air-Berlin-Arbeitslosen, nicht nur die… Leben angeblich auf hohem Niveau. Die tägliche Existenzangst bemisst sich anders.
Katalonien (auch zum Wandern) unter Zwangsverwaltung. Separatisten. Keine Chance auf Anerkennung. Ich schaue in das Gesicht von EU-Ratspräsident Tusk, Bildquelle Reuters, das 12 Sternebanner im Hintergrund (soll ich den Screenshot etwa hier dazwischen packen?). Als die Flüchtlingswelle Willkommenskultur herausforderte, mussten europäische Sinti und Roma aus unserem deutschen Mitteleuropa verschwinden. Großbritannien. Tschechien. Polen. Ungarn. Die Kurden, hier bei uns und anderswo. Pegida. AfD. Volksentscheide. Schon diese nahtlose Aufzählung ruft Empörung hervor. Alle wissen alles genau. Und das ist nur das Wenige, was uns ganz unmittelbar zu kurzen Wandergesprächen mit allwissend tuendem Halbwissen verleitet.
Was muss man wissen? Warum soll ich dies und jenes wissen oder nicht wissen. Googeln???
Pierrot – ich habe das Lachen verlernt.
Das Wandern, das Wandern, das Wah haha wahn dern…, mein purer Wanderwahn hat gerade gelitten.

Intensität als Lebensform

Wohnsitz: Nirgendwo – Vom Leben und Überleben auf der Straße.
Hrsg. Künstlerhaus Bethanien, Berlin, Fröhlich & Kaufmann, 1982.
Broschierter Katalog, 464 Seiten mit Lexikon der Landstreichersprache.

Berlin, Januar 2017, © K.G.Brandler
Berlin, Nähe Kleistpark, Januar 2017, © K.G.Brandler

Outside 2017: Jeder zweite Obdachlose in Berlin kommt aus einem osteuropäischen Land der EU (Polen, Rumänien, Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen). Deutsche Sozialleistungen greifen nicht, google dazu Berliner Stadtmission, Ausschlussgesetz und Armuts- und Reichtumsbericht des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.

Schock und Schöpfung: Jugendästhetik im 20. Jahrhundert.
Hrsg. Dt. Werkbund e.V. u. Württemberg. Kunstverein, Stuttgart. Luchterhand, Darmstadt (1986), broschierter Katalog, 436 Seiten.

Berlin, April 2007, © K.G.Brandler
Revolution Now. Collage eines Grrrl-Abends oder irgendwie anders outside… © K.G.Brandler, Berlin, April 2007

Salut gen Himmel

25. Mai, erstes Halbjahr 2020. Die deutschen Länder zerreißen sich in Diskussionen um das Aufheben der Grundrechts- und Menschenrechtseinschränkungen während einer Corona-Pandemie, deren Opfer altersabhängig, mehrfach krank und/oder sozial marginalisiert nie bisher im Fokus der Politik standen.
Keine Chance, den “#StayHome”-, “SaveLives”-, “StayHealthy”-, “StayConnected”- “StaySafe”-Fanatikern zu entgehen, die sich mit “Kultur” brüsten. Angepasste Kunst und Kultur. Angepasst. Angst um das Leben der anderen, Vier-Wände-Quarantäne selbstlos.

Mai 2020. Salut Berlin. Salut Deutschland. Salut Europa.
Mai 2020. Salut Berlin. Salut Deutschland. Salut Europa.

Wie viele Generationen prägt eine Zeit? Mein Jahrgang 1944. Die zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts: Kindheit oder Jugend der Elterngeneration; Großelterngenerationen gezeichnet vom 1. Weltkrieg, von der Weltwirtschaftskrise. Ich erinnere. Freiheit, Leben und Tod. Irgendein Buch auf meinen Regalen.

“…denn das Wilde liegt jenseits von Gut und Böse. Es ist das Reich der Selbständigkeit, der Selbstgenügsamkeit, in dem jeder einzelne die Verantwortung für sein Schicksal trägt…
Jetzt war die Zeit der großen Verantwortung gekommen, und die Menschen waren wie Herden im Propagandagatter, bis die Verantwortungs-Übermenschen sie reif für die Schlachtbank finden würde. Ordnung im Stall! Wohin einer geht, gehen alle.”

Nein, das ist nicht Manfred Hausmann und nicht…, und nicht…, und nicht… Das ist Gunnar Ekelöf aus “Glocken über der Stadt” in “Spaziergänge und Ausflüge”, Stockholm 1963, Leipzig 1983. Es lohnt zu fragen, wo und wie sich etwas mit anderen Vorzeichen wirklich grundlegend davon unterscheidet. Wann ist die Zeit des Todes? Wann für mich, für dich, für euch von Balkonen Klatschenden, für euch politische Übermenschen? Ebenfalls Ekelöf:

Und jetzt auch, in diesen Zeiten des Todes,
steht etwas dennoch fest: dass nur jener
der sich der Sache des Lebens gibt, überleben wird.

Schadstoffunfall

Karla Brandler unterstützte die Einsatzkräfte der Feuerwehren bei der Ölbeseitigung am Weststrand. Foto: Marco Schwarz, 2007

Der erste komplexe Schadstoffunfall am 18.05./19.05.2007: Klebrige braune Klumpen entlang der Küste bei Dierhagen und dem Darß auf einer Länge von etwa 10 km angespült!
Etwa 150 m³ klebrige schwarzbraune Klumpen, wurden aufgenommen und entsorgt.
Die Herkunft der Verschmutzung blieb ungeklärt. Es wiederholte sich solcher Fall bereits 2014.
Generell handelt es sich bei diesen Stoffen um in Tankern transportierte Produkte, die sich kaum in Wasser lösen und auf dem Wasser schwimmen („Floater“). Die für Teer typischen Inhaltsstoffe wurden in den chemischen Analysen nicht festgestellt.
Was als klebrige braune Klumpen übrig geblieben ist, besteht aus Fetten und anderen „petrolether-extrahierbaren Stoffen“, vermischt mit Sand und Verunreinigungen. Bei der Anlandung an Küsten müssen Strände gesperrt werden und es entstehen hohe Kosten für die Reinigung von diesem chemischen Abfall. Der Befund wurde später als nicht gesundheitsgefährdend eingestuft. Die Klamotten müssen aber entsorgt werden – das teerige Zeug ist nicht zu entfernen.
Ein generelles Verbot der Einleitungen solcher aufschwimmender Stoffe in Nord- und Ostsee ist unbedingt notwendig, kann jedoch nur durch internationale Vereinbarungen und Vorschriften erreicht werden.

Der weiße Müll

Moos gegen weißen MüllNein: DAS ist nicht giftig, sondern erstes Mittel gegen den weißen Müll in der Natur! Ohne Datum: immer gültig!
Ötzi, der vor 5.200 Jahren in den Alpen starb, hatte sechs verschiedene Moose in seinen Verdauungsorganen. Gegessen hat der Steinzeitmensch das nicht, benutzte es aber vielleicht als Brotbüchse. Inuit- und Indianervölker fertigten Babywindeln (heutzutage gibt es solche Ökowindeln) und Salben aus Moosen, da sie saugkräftig sind, antibakteriell und antimikrobiell wirken. Die chemischen Abwehrstoffe halten Pilze, Bakterien, Schnecken und Schadinsekten fern. Die wurzellosen Moose können Schwermetalle wie Cadmium, Blei, Kupfer und sogar Arsen oder radioaktive Substanzen aus der Luft aufnehmen und reduzieren. In der Europäischen Union dienen Moose daher zum Überwachen von Schadstoffen in Luft und Gewässern. In Kriegen nutzten Lazarettärzte Wundkompressen aus Torfmoosen.
Überreste eines Mooses wurden im Darmausgang einer bronzezeitlichen Gletscherleiche aus Nordamerika gefunden. Damit kommen wir auf den Aspekt, der jeden Wanderer über die Schlafstätte “Moos” hinaus interessieren sollte:
Taschentücher und Klopapier, gleich welcher Art, müssen und können tabu sein in der Natur!
Freilich sind die moorbildenden Torfmoose als wichtige Kohlendioxid-Speicher stark gefährdet. Wer nur für seinen Hintern Moose rupft, heizt jedoch nicht den Klimawandel an.
Woher ich das weiß? Seit meiner Kindheit in den 50er Jahren. Blätter und Moos waren in der Natur luxuriöse Abwechslung zu dem üblichen, geschnittenen Zeitungspapier. Und zumindest die Verbandsart war nach zwei schrecklichen Weltkriegen kein Geheimnis.

Ideal: sauber abzuheben und großflächig zusammenzuklappen
Ideal: sauber abzuheben und großflächig zusammenzuklappen

19. März 2020, aus aktuellem Coronavirus-Klopapier-Engpass: zu Haus mit Schlauch und Wasser. Die französische Bidet-Kultur lässt grüßen.

Das Bundesnaturschutzgesetz

Zum Advent ein Handstrauß ©  W.Pagel 2015
Die Quarzsandfelsen der Buckschen Schweiz und kratzige Handsträuße im Rucksack, © W.Pagel, 2015

Weit getragen: diese Adventssträuße stammen von einer mehr als 30km langen Wanderung im renaturierten Bergbaugebiet der Lausitz. Die vielen, seitlich des Weges entnommenen und bereits welkenden Kiefern waren eindeutig weder Windschutz gegen Schneewehen noch als Winterfutter für Tiere gefällte Bäume wie sie manchmal in den Wäldern zu finden sind!

Ansonsten umfasst das Wandern im Wald nicht das Recht, sich dort Dinge anzueignen und diese mitzunehmen. Der Eigentümer hat das alleinige Verfügungs- und Aneignungsrecht in seinem Wald. Das gilt auch für das Mitnehmen von Schmuckreisig, Brennholz, Steinen, aber auch von Tierteilen wie Geweihen oder von Federn jagbarer Vögel. Zu letzteren zählt sogar der Eichelhäher.

Habichtfeder im Wald
Habichtfeder im Wald

Federn können ein Hinweis auf ein Nest oder einen Horst sein. Viele unterschiedliche Federn, also Brustgefieder zusammen mit Schwanzfedern oder Federn von Armschwingen sind der Hinweis auf eine Rupfung durch einen Raubvogel oder den Riss eines Raubtieres. Der Unterschied zwischen Riss (Biss) und Rupfung ist an den Kielenden zu erkennen.

Das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) gestattet aber mit der so genannten Handstraußregelung Ausnahmen. Für den eigenen Bedarf können ein Blumenstrauß gepflückt, Beeren, Pilze und Kräuter in geringen Mengen und natürlich auch eine Feder gesammelt werden. Nicht beschädigt oder mitgenommen werden dürfen Pflanzen, die unter Naturschutz stehen.

Adonisröschen in der Priesterschlucht, Oderbruch bei Podelzig
Unter Naturschutz: Adonisröschen in der Priesterschlucht bei Podelzig / Oderbruch

Nicht erlaubt ist es, forstlich kultivierte Pflanzen, also Bäume, ihre Äste oder junge Setzlinge, mitzunehmen oder zu beschädigen.
Für das gewerbliche Sammeln von Walderzeugnissen muss eine Genehmigung der Naturschutzbehörden vorliegen.